Ein geheimnisvolles Geschenk: die Schächerbachtour !

So kann eine Wanderung auch beginnen...
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Die Wanderung auf der unterhalb der Stadt Homberg/Ohm entlang führenden Schächerbachtour ist ein besonderes Naturerlebnis. Etwas Geheimnisvolles, ja beinahe Mystisches umgibt diese Tour durch die verschiedenen Sagen von einem Goldschatz, einer Tanzenden auf den Zauberwiesen, der Wüstung Ellersdorf und nicht zuletzt dem Namen 'Schächerbach'. Es handelt sich hierbei eigentlich um den Schadenbach und als 'Schächer' wurden früher Räuber bezeichnet.

Zu einer Hochzeitsfeier, vor einigen Monaten, wollten wir zusätzlich noch etwas Ausgefallenes schenken und so kam es, dass wir einen Gutschein für eine Wandertour und einem gemeinsamen Abendessen dem frisch vermählten Paar überreichten. Nachdem nun die Urlaubszeit vorbei ist und der Oktober mit seinen Terminen naht, wurde der Wandertermin auf den 20. September festgelegt. Gegen 14.00 Uhr starteten wir unsere Schächerbachtour.

Eisenbahnviadukt

Bevor wir jedoch die Straße 'Mühltal' erreichten, verließen wir den eigentlichen Wanderweg und folgten einer links steil hinabführenden Straße. An deren Ende erreichten wir die Sandmühle und das über die Ohm führende stählerne Eisenbahnviadukt (etwa 148 Meter lang und bis zu 15 Meter hoch) der ehemaligen Ohmtalbahn. Die Ohmtalbahn wurde am 1. April 1900/1901 eröffnet und führte von Kirchhain bis Burg- und Niedergemünden. Auf der etwa 20 Kilometer langen Strecke wurde der Personenverkehr im Jahr 1980 eingestellt und heute fahren nur noch auf dem Teilstück von Nieder-Ofleiden bis Kirchhain Güterzüge.

Sandmühle

Direkt unterhalb des Eisenbahnviaduktes befinden sich Gebäude und Hofanlage der Sandmühle. Die noch aus dem Mittelalter stammende Mühle wurde 1549 erstmals als Schombartsmühle erwähnt. Ihr heutiger Name bezieht sich auf die umliegenden sandigen Böden. Der Mühlenbetrieb wurde im Jahre 1906 eingestellt. Seit dem Jahr 1983 befindet sich die Sandmühle im Besitz der Familie Karl Christ, die Gebäude, Hof und Garten zu einem besonderen 'Hingucker' gestaltet haben.
Vorsichtig öffneten wir die nur angelehnte Tür zu den ehemaligen Stallungen und standen staunend mitten in einer Gemäldeausstellung. Die Bildmotive von Frau Erika Christ kennen wir aus Homberg bzw. aus den Gemeinden des Amöneburger Beckens. Es sind neben Schloss und Rathaus von Homberg vor allem auch die katholischen Trachten und die Arbeit der Bauersfrauen, die Frau Christ mit viel Liebe zum Detail darstellt. Für uns als Betrachter ist auf jedem Bild die Verbundenheit der Künstlerin mit ihrer Heimat und die Achtung vor der Arbeit der Bauersfrauen deutlich spürbar.
Über Sandsteinstufen zwischen den ehemaligen Stallungen und dem Wohnhaus erreichen wir einen wunderschön angelegten Steingarten, der sich an eine steile Steinwand anschmiegt. Über verschlungene Wege und unzählige Stufen erkundeten wir die sichtbaren aber auch etwas verborgenen Schönheiten des Gartens.

Es fiel uns allen wirklich schwer die Sandmühle zu verlassen. Erst der mahnende Hinweis auf die Uhrzeit und die immer noch vor uns liegende Strecke von etwa 9 Kilometer, veranlasste auch den letzten von uns das Hoftor der Sandmühle zu schließen. So setzten wir unsere eigentliche Wanderung nun fort, vorbei an der Herrenmühle und der Pletschmühle in Richtung Buchholzbrücke.

Gemütlich wanderten wir auf der gut ausgeschilderten Route vorbei an Herrnteich und Goldborn. Bevor wir den Waldteich 'Jungfernloch' erreichten durchquerten wir ein Bachbett über die, durch den Regen der letzten Tage, recht glitschigen Trittsteine. Über das sogenannte 'Schwarze Meer' gelangten wir zum 'Zoberwiesenteich', von dem aus wir unser Ziel Homberg/Ohm schon von weitem sehen konnten. Wir wanderten nun wieder entlang des gemächlich dahin fließenden Schächerbachs und erreichten so die Wüstung Ellersdorf. Eine Hinweistafel gab uns darüber Auskunft, dass Eldersdorf im 13. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde aber bereits im Jahre 1587 eine Wüstung war. Über den Schächerbach führt ein Steinsteg, der wohl einst das Dorfbrückchen der untergegangenen Ortschaft war. So erreichten wir trockenen Fußes die andere Uferseite des Schächerbaches und standen auch bald am sogenannten 'Dilich-Blick'. Auf einer Hinweistafel ist hier die älteste Stadtansicht Hombergs dargestellt, die der Chronist Wilhelm Dilich im Jahre 1591 an dieser Stelle angefertigt haben soll. Von dieser Stelle aus ist die beste Gelegenheit das alte, auf der Zeichnung dargestellte Homberg, mit dem heutigen zu vergleichen. Das Ziel unserer Wanderung, die Gaststätte Hainmühle, liegt nun schon in Sichtweite. Unser Weg führt bergab an die Stelle, wo der Schächerbach in die Ohm mündet.

Die Wanderung klang mit einigen Kaltgetränken, Gerichten wie 'Damen'- und 'Herren-Neeseler' oder 'Schweinsberg' gemütlich in der Gaststätte Hainmühle aus.

Bürgerreporter:in:

Hans-Christoph Nahrgang aus Kirchhain

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