Corvey mit der Tonenburg auf dem Weg zum Weltkulturerbe

Corvey besitzt das älteste und einzige fast vollständig erhaltene karolingische Westwerk.
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Höxter/Holzminden (su). Wird es Weltkulturerbe, das Schloss Corvey? Tonenburgbesitzerin Paula Pirone setzt sich für den Weltkulturerbe-Antrag mit Herz und viel Engagement ein und ihr Ehemann Norbert Pirone steht ihr dabei zur Seite. Und während Paula Pirone ihre Gäste in der Tonenburg, die heute ein florierender Hotelbetrieb mit Restaurant und beliebtem Bikertreff ist mit historischem und kulturellem Amiente an der Weser im schönen Ostwestfalen-Lippe die Geschichte Corveys näherbringt, liegt sogleich auch die Unterschriften-Liste für den Antrag zum Weltkulturerbe zur Hand. "Denn die Reichsabtei Corvey, zu welcher ab 1315 die Tonenburg als Zufluchtsort für Corvey gehört - soll wegen seiner herausragenden kulturellen Wichtigkeit von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben werden" erklärt Paula Pirone

Zur Geschichte Corveys, das im Jahre 822 von Ludwig dem Frommen, Sohn Karls des Großen, gegründet wurde, erzählt sie darüber hinaus die Geschichte wann und warum die Tonenurg entstanden ist:

"Als Verteidigungsanlage wurde die Tonenurg gebaut, als Flucht- und Fliehburg, vom Corveyer Abt Rupert von Horhusen im Jahre 1315". Und wie das Jahr 1265 in der Geschichte zeigte, war Verteidigung auch nötig. "In diesem zerstörte Fürstbischof Simon von Paderborn gemeinsam mit der Stadt Höxter die Civitas Corvey, die Stadt Corvey".

"Überfallen wurde das Koster, Kirchengüter geraubt und den Mönchen die so notwendigen Lebensbedürfnisse genommen. Zum Schutz entstand daraufhin ein Netzwerk von Burgen, darunter auch die Tonenburg. Dieses mittelalterliche Frühwarnsystem wurde nach strategischen Gesichtspunkten aufgebaut. Hier in der Tonenburg wurde vor kurzem die Sichtachse zu Corvey festgestellt. Auch die Weser, die zu der Zeit in der Binnenschiffahrt eine Rolle spielte, war in beide Richtungen gut zu beobachten. Gebaut wurde der Wehrturm auf einem 20 Meter hohen Berg mit 2,25 Meter dicken Wänden und ohne Türen und Fenster im Untergeschoss, so dass die Anlage nie zerstört oder erobert werden konnte und ein wichtiger Faktor für die Sicherheit Kloster Corveys war erklärt das Ehepaar Pirone. "

Aus diesen genannten Gründen sind Paula und Norbert Pirone froh, dass die Tonenburg inzwischen Teil des Gesamtkonzeptes für den Weltkulturerbe-Antrag ist - gemeinsam mit der Brunsburg, der Probstei Tom Roden, sowie der zerstörten Mittelalterstadt Corvey, an deren Stelle ein großer Archäologiepark entstehen soll.

Weitere Besonderheit des Tonenburg-Ensembles: Alle Gebäude-Dächer wurden um 1700 mit dem roten Weserbunt-Sandstein gedeckt, der nur zwischen Bad Karlshafen und Hameln vorkommt. "Fachleute haben festgestellt, dass der gute Zustand aller Dächer einzigartig sei", erzählt Pirone, sie hofft, dass dieses Alleinsellungsmerkmal und die Rolle, die die Tonenburg in der Geschichte Corveys gespielt hat, dazu beiträgt, damit es 2013 mit der Nominierung zum Weltkulturerbe klappt.

"Schon immer waren viele Skandinavier und besonders Dänen hier auf der Tonenburg zu Gast - insgesamt ein Drittel, erzählt sie "sie suchen in Corvey ihre kulturellen Wurzeln, denn nach 800 wurde die Abtei der Ausgangspunkt für die Missionierung des Nordens und Ansgar, der spätere "Apostel des Nordens" lebte als Mönch in Corvey."

Corvey auf dem Weg zum Weltkulturerbe:

Für die Antragstellung zum Weltkulturerbe findet ein internationales Symposium
vom 30.09. bis 01.10.2010 auf Schloss Corvey statt. Gäste und Grußworte sprechen: Alexander Fischer, Bürgermeister der Stadt Höxter,
Dr. Claudia Konrad, Museumsleiterin und Geschäftsführerin der Kulturkreis Höxter-Corvey gGmbH, Dr. Birgitta Ringbeck, Referatsleiterin im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr NRW, und Dr. Barbara Rüschoff-Thale, Landesrätin LWL. Hierzu der Link:

http://www.schloss-corvey.de/weltkulturerbe.html
http://www.schloss-corvey.de/antrag-weltkulturerbe...

Ein Bericht von Susanne Schumacher

Bürgerreporter:in:

Susanne Schumacher aus Burgdorf

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