Guten Tag - mein Name ist Bläßhuhn

Guten Tag, mein Name ist Bläßhuhn
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Herr Fink hat mir berichtet, dass ich mich mal vorstellen darf. Mein Name ist Bläßhuhn von der Lahnau. Ich bin eine Ralle und liebe das Wasser. Manche nennen mich auch Wasserhuhn. Auf dem Wasser fühle ich mich sicher. Da machen mir die Menschen und ihre Hunde nicht so viel Angst. Ich bin ein guter Schwimmer, müsst ihr wissen. Selbst mein Nest baue ich meistens schwimmend. Geschützt im Schilfgürtel oder Uferböschung mit herabhängenden Ästen eignen sich bestens. Ich baue mein Nest mit Halmen und Gras. Das Nest wird so gebaut, das nach allen Seiten Sichtschutz ist und ins Wasser freier Zugang besteht. Leider kommen manchmal Menschen mit Booten nahe an mein Nest. Die machen dann manchmal so viele Wellen, dass mein Nest untergeht und meine Eier im Wasser landen. Manche Menschen benutzen meinen Sichtschutz, die in der Uferböschung stehenden Sträucher, einfach als Brennholz für ihre Party am See. Könnte sein das sie mich nicht bemerkt haben, und das nicht absichtlich machen, aber mein Nest ist dann hin und die Eier meistens auch. Vielleicht denkt jetzt der ein oder andere Mensch mal nach, bevor er meine Uferpflanzen verbrennt oder abholzt. Viele vergessen nach ihrer Seeparty oder Bootsfahrt ihren Müll wieder mitzunehmen. Das ist dann das nächste Problem, das ich habe. Meine Kinder versuchen alles zu fressen, was ihnen in den Schnabel kommt. Diese kleinen Plastikfolien können von ihnen verschluckt werden. Die stecken dann im Magen fest und meine Kinder verhungern. Meine Kinder haben sowieso viele Fressfeinde. Sobald die aus den Eiern sind, wollen die gleich schwimmen lernen. Den Hecht oder andere große Fische kennen sie noch nicht. Bereits in den ersten Tagen ihres Lebens sterben viele meiner Kinder. Am Ufer sind sie auch nicht sicher. Greifvögel mögen Küken. Überhaupt ist das Land nichts für uns Bläßhühner. Wir sind keine guten Läufer oder Flieger. Unsere Füße sind auch gar nicht für lange Laufstrecken geeignet. Wir haben Schwimmlappen zwischen den Zehen. So können wir bestens schwimmen. Tauchen geht auch, aber ist anstrengend. Wir springen dann hoch und gehen kopfüber ins Wasser. Manche finden das lustig. Es kann ja nicht jeder so weit und lange tauchen wie der stolze Haubentaucher. Wenn wir mal fliegen wollen, müssen wir lange über das Wasser laufen, um abheben zu können. Unsere Flügel sind nur für den allergrößten Notfall da. So ein Notfall kann sein, wenn jemand in mein Revier kommt und ich gerade Eier oder Küken habe. Dann gibt es was auf die Nuss, das kann ich euch versprechen! Niemand kommt so einfach in mein Revier! Mein Revier und meine Kinder verteidige ich.
Beinahe hätte ich ja vergessen euch zu erzählen, was ich am liebsten fresse. Meine Lieblingsspeise sind Wasserpflanzen wie die Wasserpest, Armleuchteralgen, Laichkräuter und Schilftriebe. Ab und zu gibt es aber auch Muschel, Kaulquappen, kleine Fische und Insekten. Da haben wir dann das nächste meiner Probleme. Manche Menschen essen auch gerne Fisch und Angeln. Dabei gehen in der Uferzone öfters auch mal diese Haken verloren. Manchmal verwechseln wir die mit was Fressbaren und das ist dann tödlich für uns. Bitte liebe Menschen, versucht die Dinger zu finden und nehmt sie mit! Wir leben am und auf dem Wasser. Unser schwarzes Federkleid glänzt in der Sonne, wenn wir auf dem See oder Fluss schwimmen. Unsere Augen setzten einen tollen Kontrast zu unseren Federn. Wir haben rote Augen müsst ihr wissen. Unser Schnabel ist richtig weiß. Direkt am Schnabel in Richtung Augen haben wir dann auch ein weißes Hornschild. Das schaut dann aus wie die Blesse beim Pferd. So sind wir auch zu unserem Namen gekommen. Die Brüder Grimm haben uns in ihrem Wörterbuch aufgenommen. Sie schreiben Blesshuhn. Jetzt schreibt man uns Bläßhuhn. Ihr Menschen braucht ja immer wieder Neues in eurer Sprache. Wie wir miteinander Komunizieren kann ich euch auch mal vormachen. Aber Achtung, ich kann nicht so toll singen wie der Herr Fink.
http://www.deutsche-vogelstimmen.de/blasshuhn/

So jetzt muss ich mich um diesen Revierklauer kümmern. Das geht ja mal gar nicht. Besucht mich mal. Aber bitte nehmt euren Müll mit und macht nicht so ne Welle.

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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