Faszination Schwan oder doch nur jagbares Wild

Wenn man in einen Park geht, fallen einem immer die Wasservögel auf. Enten und Gänse sind da. Sobald der Schwan auftritt, hat er die meisten Besucher des Parks für sich begeistert. Was hat dieser Vogel, was uns so begeistert? Sein majestätisches auf dem Wasser gleiten und sein weißes Gefieder fasziniert und inspiriert. Wir finden den Schwan in vielen Märchen, Sagen und Gedichten. Wir finden ihn aber auch oft auf den Kirchtürmen in Deutschlands Norden. Hat im meist katholischen Süden der Hahn das sagen auf der Kirchturmspitze, so ist es im Norden der Lutherschwan. Jetzt fragen sie sich sicher, was der Schwan mit Martin Luther zu tun hat?? Der Sage nach soll Jan Hus, der 1415 als Ketzer auf dem Scheiterhaufen starb dafür verantwortlich sein. Er gilt als Vorreformator. Auf dem Scheiterhaufen soll er diese letzten Worte gesprochen haben: „Heute bratet ihr eine Gans. Aber in hundert Jahren werden sie einen Schwan singen hören, den sollen sie leiden. Da soll es auch dabei bleiben, wenn Gott will". Mehr darüber finden sie in diesem Link.

http://www.luther.de/lu96/reise/schwan.html

Der Schwan hat es sogar geschafft, dass man einen Ritterorden nach ihm benannte. Der spätmittelalterliche Orden hatte sich bei der Gründung 1440 politische und religiöse Ziele gesetzt. In diesem Ritterbund durften auch Frauen Mitglied sein.

Natürlich finden wird den Schwan auf vielen Wappen. Sei es Familienwappen, wie das elsässisches Adelsgeschlecht der Herren von Lichtenberg oder des schwäbischen Adelsgeschlecht der Herren von Hailfingen.
Auch Städte führen den Schwan im Wappen. Die bekannteste Schwanenstadt ist wohl die Hansestadt Hamburg. Die Alsterschwäne werden noch heute von der Stadt umsorgt. Jedes Jahr im Herbst werden die Tiere in ein Winterquartier getrieben, untersucht und gesund gepflegt, gefüttert und verweist Jungvögel aufgepäppelt. Seit 1164 stehen die Schwäne unter einen besonderen Schutz des Hamburger Rates. Seit dem ist es in Hamburg verboten sie zu beleidigen, zu verletzen oder gar zu töten. Um die Pflege der Tiere kümmert sich der Schwanenvater. In Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert finden sich bereits Abrechnungen über den Kauf von Futtermitteln für die Schwäne aus öffentlichen Mitteln. Hamburg ohne Schwäne ist einfach nicht möglich, nicht vorstellbar!
Einer alten Sage nach wird, so lange stolze Schwäne auf der Alster ihre Runden ziehen, Hamburg eine freie und wirtschaftlich erfolgreiche Hansestadt sein. Schon aus diesem Grund passen die Hamburger auf ihre Schwäne auf. Manchmal werden sie aber auch verschenkt. Aber nur an Gemeinden, Städte oder Staaten die eine enge, gute Beziehung zu Hamburg haben. Ein Ehrengeschenk so zu sagen. Was die Schwäne für Hamburg bedeuten, bekommt man in dieser Reportage gut sehen.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_jour...
Noch größeren Aufwand betreibt das britische Königshaus. Schwäne in England sind Eigentum der Königin. 1482 wurde der »Act of Swans« im englischen Gesetz verankert. Dieser stellt den Schwan unter den besonderen Schutz des britischen Monarchen. Seit dem werden immer in der dritten Juliwoche die Schwäne im Land gezählt.In einem halben Dutzend Holzbooten rudern uniformierte Matrosen die Themse zwischen Sunbury und Abingdon hinauf. Sie fangen die Tiere, um sie zu messen, zu wiegen und mit einer Identifizierungsnummer zu markieren. Früher wurden den Tieren Zeichen in ihren Schnabel geritzt.Übrigens: Weil die Schwäne der Queen gehören, ist es verboten, sie zu töten. Darauf stehen bis zu sechs Monate Knast.

Hier der Link zum Video Swan Upping

https://www.youtube.com/watch?v=KUFB_mH0to0

Den Schwan finden wir aber auch in der Küche wieder.
Im Mittelalter gehörte sein Fleisch auf die Speisekarte der Adeligen, Könige und Fürsten. Heute finden wir ihn in der Bäckerei und Konditorei oder als Obstdeko. Als Marzipanglücksbringer auf Hochzeitstorten oder als Brandteig Schwan. Wer es einmal versuchen möchte hier der Link zum Rezept.
http://www.lecker.de/rezept/2259705/Brandteig-Schw...
Apfelschwan selber machen
https://www.youtube.com/watch?v=uLXEiMIiF5E

Wenn man sich die Tierbücher anschaut, bekommt man gesagt, das der Schwan eigentlich eine große Ente ist. Er zählt in Deutschland zum jagbaren Wild. Regional steht er aber unter Schutz wie in Hamburg. In England war er fast ausgestorben, weil er als Feder- Daunen- Fleischlieferant galt. Schwan auf dem Speiseplan kann man sich heute kaum vorstelle

Bürgerreporter:in:

Nicole Freeman aus Heuchelheim

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