„Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit. Die Unsicherheiten des Lebens teilen“ (GmS)

„Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit. Die Unsicherheiten des Lebens teilen“ (GmS) - unter diesem Titel führen die Ludwig-Windthorst-Schule und der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst der Malteser in Stadt und Region Hannover ein besonderes Projekt durch. Im Rahmen der Vorbereitung auf das im November beginnende Sozialpraktikum im zehnten Jahrgang setzen sich unter fachkundiger Leitung alle Schüler mit dem Themenfeld Abschied, Sterben und Trauer auseinander. Viele SchülerInnen verbringen ihr Sozialpraktikum in Alten- oder Behinderteneinrichtungen. Sie sollen die Chance haben, sich in einem geschützten Rahmen mit dem Themenfeld Krankheit – Abschied – Sterben – Tod auseinander zu setzen. Ziel ist es, dass sich die Schüler ihrer eigenen Ressourcen bewusst werden können und Strategien und Fähigkeiten in Bezug auf das Abschiednehmen von einem geliebten Menschen zu entwickeln.

Schüler haben bereits vielfältige Erfahrungen in solchen Situationen. Bei einem Unterrichtsbesuch erzählte ein Jugendlicher, dass er Fußball spiele. Der beste Stürmer der Mannschaft war durch den Arbeitgeberwechsel seines Vaters weggezogen. Plötzlich entstand eine Leerstelle, die konkrete Auswirkungen hatte: Die Fußballmannschaft verlor kommende Spiele und die Lücke konnte erst nach einiger Zeit ersetzt werden. Als Abschiedssymbol brachte dieser Schüler einen Fußball mit. Positiv erinnert er sich an diese Situation: „Mir ist klar geworden, wie wichtig unser Stürmer in unserer Mannschaft gewesen ist“. Eine andere Schülerin berichtet von ihrer persönlichen Situation zu Hause, von der Krankheit ihrer Mutter. Sie habe gelernt damit umzugehen und zu wissen, was ihr gut tue, und sie ist zuversichtlich: „Wenn ich Abitur habe, dann ist Mama wieder gesund“.

Ähnliche Erfahrungen können die Schüler der katholischen Ludwig-Windthorst-Schule in Hannover am Projekttag machen. In Kleingruppen werden sie sich bekannten Situationen bewusst und lernen eigene Strategien und Ressourcen kennen. Auch ist es möglich, danach zu schauen, was die Klasse in Krisensituation „für sich“ tun kann, um mit Abschieden umgehen zu können.

Ein großer Vorteil bietet sich, dass der Malteser Hospizdienst als Einrichtung von außen in die Schule kommt. Er kann mit seinem fachlichen Wissen in der Arbeit mit sterbenden und schwerstkranken Menschen und durch ehrenamtliche Hospiz- und Trauerbegleiter von Erfahrungen berichten und Schülern in Kleingruppen adäquat begleiten. Es geht eben nicht um das Vermitteln von Wissen, sondern darum, eigene Abschiedserfahrungen zu formulieren, die damit verbundenen Gefühle deuten zu lernen und eigene Ressourcen kennenzulernen, um sie im Notfall „zur Hand zu haben“.
Das Projekt ist ein kostenloses Angebot für interessierte Schulen und wird Christoph Mock, Diplom-Theologe und Hospizkoordinator beim Malteser Hilfsdienst, begleitet. Für Fragen steht er unter der Rufnummer 0151 461 442 54 oder per Email Christoph.Mock@malteser.org zur Verfügung

Bürgerreporter:in:

Siegfried Heinemann aus Hannover-Bult

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