Islamophobie? Hannover bekennt Farbe!

Am Montagabend fand eine eindruckvolle Demonstration aller Religionen, gesellschaftlichen Schichten und Verbänden, gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit statt, die in Hannover und vielen anderen Orten in Deutschland gezeigt hat, wie Miteinander geht.

Ich fragte mich in der Marktkirche während des Friedensgebetes, ob nicht alle Religionen, zumindest die, die ihre Wurzeln im Alten Testament haben (Judentum, Christentum und Islam), gemeinsam das „Vater Unser“ beten könnten. Wir glauben an den einen Gott, der diese, unsere Welt erschaffen hat. Dieser Gedanke machte mich sehr froh. Jesus selbst war Jude, er hat Gott Abba - Vater genannt und wird im Islam als Prophet verehrt. Ja, ER, der uns geschaffen hat und uns als seine Kinder liebt, ist unser aller Vater.

Woher kommt dann diese Angst vor dem Islam oder auch anderen Religionen, die von einer kleinen Minderheit geschürt wird. Verblendete Verbrecher morden im Namen „ihrer“ Religion.

Ich kenne keine Zahlen von muslimischer Seite. Doch ich weiß, dass in unserer Gemeinde vielleicht grade mal gut zehn Prozent der Katholiken an „normalen“ Sonntagen die Gottesdienste besuchen, sich Kraft holen für das tägliche Leben, vielleicht sich auch Selbstbewusstsein aufbauen. Ein Selbstbewusstsein, dass man im Dialog mit andersgläubigen und andersdenkenden braucht. Es hilf, die eigenen und die Schätze, die uns unsere Geschwister zu schenken haben, zu entdecken. Besinnen wir uns doch auf die Wurzeln unserer Werte, leben wir unseren Glauben, dann brauchen wir keine Angst zu haben, sondern können ohne Vorbehalte unsere Geschwister erkennen, schätzen und lieben lernen.

Der Schock von Paris sitzt tief und hat die Welt wieder ein Stück verändert und wachgerüttelt.

Ich sehe Satire auch mit kritischen Augen, sie darf nicht die Werte einer Gesellschaft/einer Religion in den Schmutz ziehen, nur weil man diese Werte nicht verstehen kann oder will. Sie darf nicht beleidigen. Mord und Terror sind allerdings die falsche Antwort. Besser wäre es, der Satire, wenn man sie vermeiden möchte, die Grundlage zu entziehen.

Ein Plakat ist mir besonders aufgefallen, es zeigte einen der Gründe, warum es diese Menschen um XX-gida so leicht haben, Mitläufer um sich zu scharen:

Der Islam gehört zu Deutschland, Harz IV nicht.

Es weist auf die Mitschuld der Regierungen der letzten Jahrzehnte hin, die sozialen Umstände in Deutschland mitverschuldet und ermöglicht zu haben. Und das unter dem Deckmantel christlicher Werte.

Der Hass auf das Andersartige hat viele Gesichter, es darf ihm nicht gelingen, unsere Gesellschaft zu spalten und ins Chaos zu stürzen, wie vor über siebzig Jahren geschehen.

Alle Menschen, egal welcher Religion, Weltanschauung, persönlicher Ausrichtung, die guten Willens sind, sind gefordert, sich dieser Entwicklung entgegenzustellen.

Deutschland und die ganze Welt muß bunt bleiben.

Bürgerreporter:in:

Franz Patzal aus Garbsen

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