Freude beim "Haus Schutzengel": SV Wilkenburg übergibt Spendenscheck

Den Spendenscheck präsentieren (von links): Patientin Insa Krey, Organisator Jürgen Prange, Hausleiterin Helga Nolte, Pressesprecher Martin Volkwein, Hausbetreuerin Erna Renz und Präsident Klaus-Dieter Saul
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Große Freude für das "Haus Schutzengel" des Vereins Mukoviszidose e.V.: am Dienstag Nachmittag überreichten Ex-Fußballprofi Jürgen Prange (früher Hannover 96 und VfB Stuttgart), Klaus-Dieter Saul und Martin Volkwein, Präsident bzw. Pressesprecher des SV Wilkenburg einen Spendenscheck in Höhe von 1.250,-- € an die Hausleiterin Helga Nolte und die Hausbetreuerin Erna Renz. Bei der Summe handelt es sich um den Erlös des Benefiz-Fußballturnieres Ende August, das Prange anlässlich seines 50. Geburtstages organisiert und der SV Wilkenburg durchgeführt hatte. Daneben hatten die 3 Gäste Gelegenheit, von der ebenfalls anwesenden Mukoviszidose-Patientin Insa Krey weitere Informationen zur Krankheit Mukoviszidose aus Sicht einer Patientin zu erhalten und eine Führung durch das "Haus Schutzengel" zu bekommen.

In Deutschland sind rund 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene von der unheilbaren Erbkrankheit Mukoviszidose betroffen. Durch eine Störung des Salz- und Wassertransports in die Körperzellen bildet sich bei den Betroffenen ein zähflüssiges Sekret, das Organe wie die Lunge oder die Bauchspeicheldrüse irreparabel schädigt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Mukoviszidose-Patienten liegt dank der Fortschritte in der Medizin heute bei etwa 40 Jahren. Rund 200 Kinder werden Jahr für Jahr mit der seltenen Stoffwechselerkrankung geboren.

Der Mukoviszidose e.V. wurde 1965 gegründet und vernetzt seither die Patienten, ihre Angehörigen, Ärzte, Therapeuten und Forscher. Der Verein bündelt unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen und Perspektiven. Sein Ziel: Jedem Betroffenen wird ein möglichst selbstbestimmtes Leben mit Mukoviszidose ermöglicht. Dafür leistet der Mukoviszidose e.V. Hilfe zur Selbsthilfe, verbessert die Therapiemöglichkeiten und fördert die Forschung. Darüber hinaus setzt er sich für die Belange der Betroffenen gegenüber Entscheidungsträgern in Politik, dem Gesundheitswesen und der Wirtschaft ein. Damit die gemeinsamen Aufgaben und Ziele erreicht werden können, ist der gemeinnützige Verein auf die Unterstützung engagierter Spender und Förderer angewiesen.

Im Jahr 2008 wurde das dem Verein angehörige "Haus Schutzengel" in Hannover gegründet und bietet seitdem sowohl Transplantationspatienten als auch deren Angehörigen die Möglichkeit einer kostengünstigen Unterkunft vor, während oder nach einer Lungentransplantation. Das Haus verfügt über einen großzügig eingerichteten Wohn- und Küchenbereich, eine Gemeinschaftsterrasse und einen Garten. Neben sechs Zimmern mit eigenem Bad kann ein separates Appartement mit eigener Kochzeile auch für einen längeren Zeitraum genutzt werden. Ein Kinderbett kann bei Bedarf zugestellt werden. Das Haus ist weitestgehend behindertengerecht ausgebaut und verfügt über einen Außen- und einen Treppenlift. Die Kosten einer Übernachtung betragen für Mitglieder des Vereins Mukoviszidose e.V. 15,-- € im Einzel- und 20,-- € im Doppelzimmer, Nichtmitglieder zahlen 18,-- € bzw, 23,-- €. Besonders stolz ist man im Haus auf den bestehenden Hygienestandard, der in Zusammenarbeit mit Hygienefachkräften entwickelt wurde. Die Einhaltung dieses Standards gibt den Patienten die Chance, die Einrichtung auch während ihrer Erkrankung zu nutzen. Davon konnten sich auch die 3 Besucher des Hauses überzeugen, denn beim Betreten des Hauses nach dem Fototermin war die Desinfektion der Hände unerlässlich. Neben der Unterkunft bieten Helga Nolte und Erna Renz den Patienten und deren Angehörigen auch die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen an. Die Gäste des Hauses kommen sogar aus dem außereuropäischen Ausland. Natürlich wollten die 3 Gäste auch wissen, woher die Organe für eine Lungentransplantation stammen und wie eine solche Transplantation verläuft. Die Organe werden aus ärztlicher Sicht als hirntot eingestuften Patienten entnommen, die über einen entsprechenden Organspenderausweis verfügen. Die jeweiligen Transplantationen werden von zwei parallel aufeinander zu arbeitenden OP-Teams durchgeführt, von denen das eine Team das Spenderorgan entnimmt und das andere den Empfänger auf die bevorstehende Transplantation vorbereitet. Insa Krey berichtete, dass sie über 2 Jahre als Empfängerin für die Spenderlunge auf der Liste von "Eurotransplant" gestanden habe, ehe die lebenserhaltende Transplantation durchgeführt wurde. Inzwischen sei sie gesundheitlich wieder soweit hergestellt, dass ihr mittlerweile früher fast undenkbare Tätigkeiten wie z.B. das Ausräumen der Geschirrspülmaschine Freude bereiten. Und wie dankbar die Patienten nach der erfolgreich verlaufenen Operation sind, erklärte Helga Nolte anhand des Treppenlifts. Dieser werde kaum genutzt, da die Patienten endlich wieder aus eigener Kraft das obere Stockwerk erreichen wollen und sich über jeden noch so kleinen Fortschritt freuen.

Die Spende wird auf jeden Fall für die tägliche Arbeit des Hauses benötigt, zumal immer wieder kleinere Reparaturen erforderlich sind. Durch die Verwendung der Desinfektionsmittel lösen sich beispielsweise die Lichtschalter oder Tischoberflächen ab, so dass umgehend für Ersatz zu sorgen ist. Besonders wichtig ist auch die Beschaffung neuer Möbel, aber auch Geldspenden werden gern entgegen genommen.

Auf diesem Wege bedanken sich Helga Nolte und Erna Renz ganz herzlich bei allen Organisatoren, Mitwirkenden, Sponsoren und Besuchern, die durch ihren Besuch des Benefiz-Fußballturnieres in Wilkenburg überhaupt zu dieser Spendensumme beigetragen haben.

Bürgerreporter:in:

Martin Volkwein aus Hemmingen

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