Parks und Gärten in Niedersachsen
Winterliche Impressionen aus dem Hermann-Löns-Park

Spiegelungen - Auf der Wasseroberfläche des Annateiches im winterlichen Hermann-Löns-Park erscheinen die Spiegelungen der Bäume am Ufer fast märchenhaft. (Foto: Katja Woidtke)
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  • Spiegelungen - Auf der Wasseroberfläche des Annateiches im winterlichen Hermann-Löns-Park erscheinen die Spiegelungen der Bäume am Ufer fast märchenhaft. (Foto: Katja Woidtke)
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Im hannöverschen Stadtteil Kleefeld liegt, eingerahmt von Bahnlinien und Hauptverkehrsstraßen, der Hermann-Löns-Park. In den 1930er Jahren des letzten Jahrhunderts angelegt, hat der Park auch heute nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Mit dem Wiederaufbau der Bockwindmühle gewann er sogar deutlich an Attraktivität, was vor allem dem Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger Hannovers zu verdanken ist. Schlendert mit mir durch den winterlichen Park und lasst euch von den Spiegelungen und Impressionen aus dem Hermann-Löns-Park verzaubern!

Imposant erhebt sich am Eingang zum Hermann-Löns-Park die Bockwindmühle, die nach einer wechselvollen Geschichte nun ihren endgültigen Platz im Kleefelder Park gefunden hat. Ursprünglich war sie 1702 in der Nähe des Aegiedientores aufgebaut worden, ehe sie wegen der Stadterweiterung in der Aegidienneustadt an den heutigen Platz des Opernhauses versetzt wurde. Rund 100 Jahre drehten sich ihre Flügel auf der Sparrenbergbastion im Wind - dann baute Laves das Hoftheater (heutiges Opernhaus) und die Mühle musste wieder weichen. Weitere Stationen in und um Hannover machte die Bockwindmühle, bevor sie mit der Anlage des Hermann-Löns-Parks ihren jetzigen Platz finden sollte. Fast wäre dieses attraktive Aushängeschild Hannovers für immer verloren gewesen. Wegen Einsturzgefahr wurde die denkmalgeschützte Mühle 2008 im Park abgebaut. Lange sah es aus, als würden die finanziellen Mittel fehlen, sie wieder aufzubauen. Doch auf Initiative von engagierten Bürgerinnen und Bürgernn konnte die Bockwindmühle im Jahr 2012 an alter Stelle neben der ehemaligen Meierei, dem Niedersachsenhaus wieder errichtet werden.

Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Fachwerkhallenhaus stammt ursprünglich aus Wettmar und wurde bei Anlage des Parks extra hierher versetzt, um das idealisierte Bild einer niedersächsischen Landschaft zu unterstreichen. Komplettiert wird das Ensemble, von einem Speichergebäude aus dem 17. Jahrhundert. Im Niedersachsenhaus lädt heute ein Restaurant im Hermann-Löns-Park zu einer kulinarischen Pause ein.

Uns zieht es jedoch an den Annateich gleich nebenan. Er erinnert an die Tongrube, die es hier vor der Anlage des Volksparks gab. Vom Ufer bieten sich immer wieder interessante Ausblicke auf den Teich und den restlichen Park, durch den nach den Feiertagen zahlreiche Hannoveranerinnen und Hannoveraner spazieren. Fast bizarr wirken die Schattenspiele und Spiegelbilder der kahlen Äste von Erle und Weide, die auf der Wasseroberfläche des Annateiches zu sehen sind. Stockenten schnattern auf dem Teich um die Wette, und in den Sträuchern am Ufer hüpfen Kohl- und Blaumeisen tschilpend von Ast zu Ast. Im Frühjahr und Sommer verdeckt das Laub der heimischen Bäume und Sträucher das Annastift am westlichen Ende des Parks. Im Winter lässt sich auch ein Blick auf das nahe Kleefelder Bad (Annabad) erhaschen. 1937 wurde es als "Volksbad Kleefeld" eröffnet und hat auch heute noch viele Fans. Kein Wunder - die Lage und teils historische Kulisse dürften wohl einzigartig sein.

Im Norden wird der Park von einer denkmalgeschützten Kleingartenanlage begrenzt. Das Vereinslokal des Kleingärtnervereins stand ursprünglich als Teehaus auf dem Rittergut Burg und wurde wie das Gebäudeensemble rund um die Mühle hierher versetzt. Im Frühjahr und Sommer ist ein Bummel durch diese Kleingartenanlage mit anschließender Einkehr im Vereinsheim bestimmt besonders reizvoll.

Doch jetzt ruhen die Gärten im Winterschlaf und so spazieren wir weiter an Wiesen und Gehölzgruppen vorbei. Im Osten können wir den Weg unter der Bahnlinie hindurch Richtung Tiergarten fortsetzen. Doch diese Tour heben wir uns für besseres Wetter auf. Im Frühjahr oder Sommer wollen wir auch die Mardalwiesen besuchen, die gleich hinter der Bahnlinie liegen. Dann wird uns eine bunte Pflanzenvielfalt auf der Nasswiese erwarten, die wegen ihrer Seltenheit besonders schützenswert ist.

Obwohl sich das nahende Frühjahr nur ganz vage erahnen lässt, ist der Hermann-Löns-Park am Rande der Eilenriede in Kleefeld auch im Winter ein lohnendes Ausflugsziel. Viel Spaß beim "Spaziergang" durch die Bildergalerie!

Quellen:

Knocke, Thielen "Hannover - Kunst- und Kultur.Lexikon" Th. Schäfer-Verlag
Informationstafeln im Hermann-Löns-Park
Broschüre "Der Hermann-Löns-Park", Stadt Hannover, Grünflächenamt
Berichte zum Wiederaufbau der Bockwindmühle im Hermann-Löns-Park in der örtlichen Presse
Homepage des Bürgervereins Kleefeld


Katjas Ausflugstipps

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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