Fototipps: Ein paar Ratschläge für Architekturfotos

Bei Architekturfotos solte der Horizont immer gerade sein. Das Bild zeigt die Windmühle von Oostendorp, einem Teil der Gemeinde Elburg im Gelderland (Niederlande).
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  • Bei Architekturfotos solte der Horizont immer gerade sein. Das Bild zeigt die Windmühle von Oostendorp, einem Teil der Gemeinde Elburg im Gelderland (Niederlande).
  • hochgeladen von Jens Schade

Architektur gehört bei Hobby-Fotografen zu den meist fotografierten Motivgebieten. Sei es im Urlaub, sei es bei Spaziergängen in der näheren Umgebung. Wenn wir ein interessantes Gebäude sehen, zücken wir die Kamera. Hier ein paar Tipps, damit die Bilder noch besser werden.

Weil die Fotoszene nach meinem Geschmack bei myheimat etwas zu kurz kommt, will ich ab und zu mit Beiträgen zu Fotothemen den Fokus auch mal auf dieses schöne Hobby richten. Heute geht es um Architekturfotografie.

• Wer gezielt auf die Pirsch nach Bauwerken geht, sollte ein Stativ mit sich führen. Klar, das Ding muss man schleppen; selbst zusammengeklappt ist es noch sperrig und bis es aufgebaut und die Kamera darauf montiert ist, vergeht etwas Zeit. Nicht ideal für Schnappschüsse. Doch darum geht es zumeist in der Architekturfotografie auch nicht. Na ja, wenn das Licht super ist, doch die nächste Wolke naht, heißt es schnell handeln. Auch wenn die letzte Touristengruppe gerade den Platz vor der Sehenswürdigkeit verlassen hat, der nächste Reisebus jedoch schon um die Ecke biegt, sollte die Zeit vielleicht ebenfalls eher nicht mit dem Aufstellen eines Stativs vertrödelt werden. Doch in anderen Fällen hat so ein Zubehörteil durchaus seine Vorteile:
- Wir können stark abblenden, um eine große Schärfentiefe zu erhalten und müssen keine Angst vor Verwacklern durch die sich dadurch ergebene lange Belichtungszeit haben;
- Das Stativ hilft uns, den Horizont nicht nur gerade auszurichten, sondern ihn bei der Aufnahme auch noch gerade zu halten. Ein schiefer Horizont lässt sich zwar bei der Bildbearbeitung am Computer noch richten, doch oft muss man das Bild danach beschneiden; da kann schon einmal was Bildwichtiges abhandenkommen.

• Stürzende Linien entweder vermeiden ( also Shiftobjektiv oder eine verschwenkbare Laufbodenkamera einsetzen - grins, letzterer Tipp ist nicht wirklich ernst gemeint -, doch hilft es stattdessen auch, einen höheren Aufnahmestandort oder einen entfernteren Aufnahmepunkt zu suchen) oder sie, die stürzenden Linien, betont zur Bildwirkung einsetzen (dann aber bitte deutlich, nur leicht stürzende Linien wirken wie ein ungewollter Fehler).

• Nicht immer muss das ganze Haus aufs Bild drauf. Sucht interessante Details. Die sagen oft mehr über das Bauwerk aus als eine Überblicksaufnahme.

• Wer noch in Schwarzweiß (analog, mit dem guten alten SW-Film) fotografiert: Gelb- und Rotfilter steigern die Kontraste, machen einen blauen Himmel dunkler und weiße Wolken heller. Wirkt gut auf Fotos. Bei Farbaufnahmen können Polfilter hilfreich sein. Sie intensivieren die Farben und reduzieren Spiegelungen auf nicht metallischen Flächen (funktioniert auch digital).

• Bei Aufnahmen von ganzen Wunderwerken eines Architekten kommt zwangsläufig meist auch noch was anderes ins Bild als das Gebäude selbst. Man sollte darauf achten, dass diese weiteren Elemente mit dem Hauptmotiv harmonieren und nicht davon ablenken. Beliebt sind Rahmen, seien es Äste, Tore oder andere Durchblicke, die das Auge des Betrachters auf das Bauwerk lenken.

• Was für andere Motivbereiche richtig ist, gilt auch für die Architekturfotografie. Licht von vorn macht das Motiv „platt“, auch eine hohe Mittagssonne ist – abgesehen von der ungünstigen Farbtemperatur des Lichts – ebenfalls nicht die beste aller Beleuchtungsarten (Ausnahme: enge Altstadtgassen, in denen nur bei hochstehender Sonne überhaupt Licht hineinscheint). Sonne von der Seite hebt die Strukturen der Fassade dagegen plastisch hervor. Da heißt es, früh aufstehen (um das Licht der tiefstehenden Morgensonne auszunutzen) oder den späten Nachmittag abwarten.

• Bei Nachtaufnahmen ist es nicht ratsam, abzuwarten, bis es stockdunkel ist. Die Zeit der „blauen Stunde“, also kurz nach dem Sonnenuntergang, verspricht zumeist eine bessere fotografische Ausbeute. Das Gebäude steht nicht vor einem „schwarzen Loch“, das verbleibende Tageslicht hellt noch einige Dinge auf.

• Die „natürliche Haltung“ der Kamera ergibt ein Querformat. Deshalb sind die meisten Bilder länger als hoch. Einfach mal ausprobieren, ob eine Hochformataufnahme dem Gebäude nicht besser gerecht wird.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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