Denkmal am Wegesrand erinnert an eine grausige Tat: Hier mordete ein Einbrecher

Historischer Grenzstein mit Wolfsangel.
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Wer den Kammweg des Deisters entlang wandert, stößt ab und zu entlang des Weges auf steinerne Denkmale, die von früheren Zeiten berichten. Manchmal markieren sie den Verlauf einstiger Grenzen, manchmal erinnern sie an verstorbene Menschen oder erzählen gar grausige Geschichten.

Ein wichtiger Orientierungspunkt für Wanderer ist die sogenannte „Kreuzbuche“ an der Grenze zur Gemarkung Lauenau. Unter einem großen Holzkreuz findet sich ein Ehrenmal für Tote des letzten Weltkrieges. Es erinnert an gefallene Forstleute und trägt die Inschrift auf dem Sockel: "Unseren Kameraden vom Forstamt Lauenau 1939 - 1945".

Da im Deister früher wichtige Landesgrenzen verliefen, wurden hier auch Grenzsteine aufgestellt. Dem aufmerksamen Wanderer , der von der Kreuzbuche Richtung Nordmannsturm (ein Aussichtsturm mit Gaststätte) strebt, fällt vielleicht an den Steinen die Markierung mit einer sogenannten „Wolfsangel“ auf, der vereinfachten Darstellung eines gezackten Schmiedeeisens. Damit sollen früher Fallen für Wölfe gebaut worden sein. Spätestens seit dem 14. Jahrhundert verwandten die Braunschweigisch - Lüneburgischen Herzogtümer dieses Zeichen als Grenzsymbol.

Wird der Nienstedter Pass überquert (schließlich wartet auf der anderen Seite ein weiterer Aussichtsturm – der Annaturm – ebenfalls auf Gäste) – so steht alsbald ein Findling am Rande, der den Beginn des Polenzweges markiert. Seine Inschrift erinnert an Hugo Polenz, von 1924 bis 1931 Oberförster.

„Im stillen Wald ein ernstes Wort von böser Tat“ : Etwas weiter dem Kammweg entlang Richtung Annaturm befindet sich neben dem Kammweg ein weiterer Stein. Das sogenannte Försterdenkmal berichtet von einem grausigen Ereignis. Am Morgen des 12. August 1926 geschah hier ein Doppelmord. Damals war der der 33-jährige Hilfsförster Meyer aus Egestorf (Deister) gemeinsam mit dem 76-jährigen Haumeister Bode aus der
Wennigser Mark zur Jagd im Deister unterwegs. Die beiden trafen auf einen gewissen F. Dymkowski. Dieser aus Polen stammende Herr war zu Fuß mit einem vollgepackten Rucksack auf dem Marsch nach Hannover. Sein Handwerk war nicht ganz so edel. Er kam nämlich von einem Einbruch in Lauenau und hatte in dem Rucksack die wertvolle Diebesbeute versteckt. Zwar dachte Hilfsförster Meyer nicht an einem Einbrecher, der Mann kam ihn aber verdächtig vor. Meyer vermutete einen Wilddieb und verlangte, in den Rucksack sehen zu dürfen. Gerade als sich Meyer und Bode über das Gepäckstück beugten, erschoss Dymkowski die beiden Jäger. Viel genützt hat ihm die Untat nicht. Er wurde erwischt und vom Schwurgericht in Hannover zum Tode verurteil. Dymbrowski starb im Hof des Gefängnisses an der Celler Straße durch Enthauptung. Ende Mai 1927 wurde dann der Gedenkstein im Deister errichtet.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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