Flüchtlingshilfe und Ausbildungssituation sind Themen bei der Dienstbesprechung 2015 der Regionsfeuerwehr

Regionshaus in Hannover im Zeichen der Feuerwehren
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Regionspräsident Hauke Jagau brachte es in seinen Grußworten vor den über 300 Brandmeistern und Stellvertretern auf den Punkt: „Die Flüchtlingsströme wären ohne die wichtige Hilfe der Freiwilligen Feuerwehren und die anderen Hilfsorganisationen nicht zu bewältigen.“ Damit ging er auf eines der zentralen Themen der Dienstbesprechung der Regionsfeuerwehr ein, zu dem Regionsbrandmeister Karl-Heinz Mensing und der Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) der Region Hannover, Alfred Blume aus Seelze, berichteten. Über 15.000 Schutzbedürftige wurden seit dem 29. September am Drehkreuz Mes-sebahnhof Laatzen für ganz Norddeutschland von der Bahn auf Busse geleitet. Begonnen wurde in Lehrte mit anfangs 222 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren. Inzwischen setzt die Region Hannover überwiegend hauptamtliches Personal ein und die Feuerwehren sind nur noch koordinierend mit „einer Handvoll Einsatzkräfte“ beteiligt, wie Blume berichtete.

Die unbefriedigende Ausbildungssituation an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) mit den Ausbildungsstätten in Celle und Loy war das weitere große Thema der Dienstbesprechung. Regionsbrandmeister Mensing konnte von einem geplante Maßnahmenbündel zur Erhöhung der Ausbildungskapazitäten an der NABK berichten, dass die Erreichung einer Zuteilungsquote von 75% zum Ziel hat. Zusätzlich will die Region Hannover eigene Anstrengungen unternehmen, um den Bedarf besser befriedigen zu können. Mehr Ausbilder und ein zweiter Truppführerlehrgang sind für 2016 vorgesehen. Außerdem wird ganz aktuell eine Kooperation mit der Feuerwehr Hannover für die standortnahe Durchführung von Gruppenführer-, Hilfeleistungs- und Maschinistenlehrgängen geprüft. Regionspräsident Hauke Jagau und der Direktor der Feuerwehr Hannover, Claus Lange, bekundeten beide ihre feste Absicht, hier zu einer Lösung zu kommen. Weiter berichtete Regionsbrandmeister Mensing, dass mittel- und langfristig die Errichtung eines Trainings- und Schulungszentrums der NABK in Celle-Scheuen auf einem ehemaligen Bundeswehrgelände für rd. 90 Mio. € realistische Übungsszenarien ermöglichen soll. Brandübungsanlagen und Übungsanlagen für Hoch-und Tiefbau- sowie Tunnelunfälle sollen dazu gehören. Entsprechend des Entschließungantrages des Niedersächsischen Landtages vom 3. November ist die Umsetzung des 1. Bauabschnittes mit einem Volumen von 38 Mio. € bis 2020 vorgesehen.

Weiter konnte Regionsbrandmeister Mensing von einer stabilen Entwicklung bei den Einsatzkräften berichten, wobei der Frauenanteil auf 14,4% gesteigert werden konnte. Dass es hier weiter vorangehen wird, zeigt auch der Anteil der Mädchen bei den Jugendfeuerwehren von 30% und bei den Kinderfeuerwehren von 37%. Über die geplanten Maßnahmen zur Verbbesserung der Ausbildungssituation freute sich besonders Regionsausbildungsleiter Detlev Köllenberger, der für 2015 von immerhin 1.467 Teilnehmern an Lehrgängen und Seminaren berichten konnte. Einen Überblick über die aktuellen Unfallzahlen und Entwicklungen in der Unfallverhütung gaben Regionssicherheitsbeauftragter Udo Reiche und der Geschäftsführer der Feuerwehrunfallkasse Niedersachsen Thoma Wittschurky. Immer wichtiger wird auch die Notfallseelsorge bei der Feuerwehr. Die verantwortlichen Pastoren Tim Kröger und Matthias Stalmann hoben hervor, dass die Notfallseelsorge um der Menschen Willen und um der Einsatzkräfte Willen und unabhängig von der Religionszugehörigkeit, der Herkunft und der Hautfarbe ge-leistet wird.

Zum Abschluss der kurzweilig gestalteten Tagung wurde der scheidende stellvertretende Regionsausbildungsleiter für den Bereich der Feuerwehrtechnischen Zentrale Ronnenberg Carsten Presse von Re-gionsbrandmeister Mensing mit der Ehrennadel des Feuerwehrverbandes Region Hannover e.V. ausgezeichnet.

Mit einer Gedenkminute an die Opfer der Terroranschläge von Paris hatte die Dienstbesprechung begonnen. Feierlich geschlossen wurde sie mit dem gemeinsamen Singen der Deutschen Nationalhymne, begleitet vom Feuerwehrmusikzug Burgdorf-Hänigsen, der die Veranstaltung musikalisch umrahmt hatte. Karl-Heinz Mensing bedankte sich nicht nur bei den Musikerinnen und Musikern, sondern auch bei der Ortsfeuerwehr Landringhausen für die Versorgung mit Getränken und einem kleinen Imbiss.

Bürgerreporter:in:

Armin Jeschonnek aus Gehrden

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