"Beherzt" durch die Nacht der Kirchen

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Als ich mich am Nachmittag des 6. September 2014 beherzt auf den Weg zur 11. Nacht der Kirchen machte, begleite ein Gewitter mit Regenschauern meine Fahrt in die Innenstadt. Damit verband sich meine Sorge, das Bühnenprogramm zur Eröffnung und der Abend könnte buchstäblich ins Wasser fallen. Gott sei Dank - der Himmel hatte ein Einsehen und verschonte die City vor weiteren gewittrigen Einflüssen.

„Darum freut sich mein Herz und meine Seele ist fröhlich.“ Das Wort aus dem Psalm 16 Vers 9 diente als Motto der diesjährigen Veranstaltung, das hierfür im Begriff "beherzt" im Mittelpunkt stand.

125 Kirchen in Hamburg und Umgebung luden bis Mitternacht ein zum gemeinsamen Kulturfest mit 528 Veranstaltungen bei 634 Stunden Programm. 85.000 Besucherinnen nahmen das Angebot an. Mehr als 1.800 ehrenamtliche Helferinnen und Helfern waren dabei engagiert

Die Fülle der vielfältigen Angebote machte es nicht ganz leicht, den eigenen Weg zu finden. Die Sichtung des (Online-)Programmheftes bot Hilfe zur Orientierung.
http://www.ndkh.de/

Meine erste Station war die Pilgerkirche St. Jacobi, wo mir gleich Pilgerpastor Bernd Lohse in einem persönlichen Wortwechsel begegnete. Mein Weg führte in weiter in die Pilgerkapelle und danach mit dem Fahrstuhl in Höhe in das geöffnete Turmcafé. Von dort aus erschließt sich ein beeindruckender Blick über die Innenstadt. Ein erstes Blicken sah die Außenalster dampfend - ein seltenes Phänomen, das durch die besondere Wetterlage gegeben war.
Nach einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen, einem Aufenthalt im Kirchenraum und Sichtung der Ausstellung "Ankerpunkte" ging es weiter zur benachbarten Kirche St. Petri.

In St. Petri standen um 18.00 Uhr Taizé-Gesänge auf dem Programm. Im Schein von Kerzen, die die Teilnehmer/innen in den Händen hielten, fand hier eine andächtige Einstimmung statt. Von dort zog ein Teil der Gesangsgemeinde zur Teilnahme an der Eröffnung auf der NDR-Bühne in der Spitaler Straße. Eröffnet wurde die Kirchennacht durch Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Diözesanadministrator im Erzbistum Hamburg Ansgar Thim, Vikar Walter Jungbauer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Hamburg, Pröpstin im Kirchenkreis Hamburg-Ost Dr. Ulrike Murmann und Dr. Dorothee Stapelfeldt, 2. Bürgermeisterin in Hamburg sowie einem Gospelchor. Die Bischöfin stimmte für alle einen wohlklingenden Kanon an, den die Anwesenden mitsingen konnten.

Mein persönlicher Weg sollte weiter zum Michel gehen. Bei meiner Ankunft war gerade die Meditation "Der Friedefürst" mit Hauptpastor Alexander Röder zu Ende gegangen. Es folgte der Programmpunkt "Shalom Garten: Erlebe und finde Frieden" bei meditativer Musik mit der "Aria variata alla maniera italiano" mit Christoph Schoener an der Orgel. Nach etwa 20 Minuten Dauer folgte "Musik aus Kulturen der Welt" mit der afrikanischen Darbietung "Adaware casa".

In der Krypta des Michels wurden mit dem "Friedenscafé" unter der Leitung von Diakon Simon Albrecht mit seinem Team von Freiwilligen Speisen und Getränke angeboten. In der besonderen Atmosphäre der Krypta empfand ich das zu Abendspeisen an dieser sakralen Stätte als ein sehr spezielles Abendmahl.

Auch die Schwedische Seemannskirche in der Ditmar-Koel-Straße hatte ihre Türen in dieser Nacht geöffnet. Hier erlebte ich im Kirchenraum gefühlvolle "Svensk romantisk musik" mit dem Pianisten Henrik Berg.

An den Landungsbrücken illuminierte ein Feuerwerk über dem Hafen die Nacht und bot romantische Augenblicke.

Mein Unterwegssein in dieser Nacht von einer Kirche zur nächsten - gewissermaßen auf eigener Pilgerrunde kirchenverbindend - endete mit einer nochmaligen Einkehr in St. Jacobi zu einer abschließenden meditativen Besinnung.

Nach St. Katharinen und von dort aus mit dem Shuttlebus zum Ökumenischen Zentrum in der Shangheiallee der Hafencity habe ich es leider nicht mehr geschafft. Ja, und dann hätte ich in dieser Nacht auch gern noch den Kleinen Michel und den St. Mariendom besucht.

Es war ein gutes Gefühl, bei so vielen geöffneten Kirchentüren von Menschen der Kirchen willkommen und aufgenommen zu sein. So habe ich mich an mir vertrauten Stätten keineswegs als Fremde gefühlt. Ein liebes Danke an Menschen, die mit mir waren. Mein Empfinden auf dem Heimweg in dieser milden Septembernacht war: der Himmel hat seinen Segen über die Nacht der Kirchen in Hamburgs Innenstadt gelegt.

Mit herzlichen Grüßen in die myheimat-Welt
Kirsten Mauss

Bürgerreporter:in:

Kirsten Mauss aus Hamburg

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