Die Franckeschen Stitungen zu Halle

die Francke
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Mit 4 Talern und 16 Groschen wurde diese international bekannte Stiftung gebaut, die ein anonymer Spender in der Spendenbüchse klimpern ließ. Nicht nur Waisen, auch adlige Schüler besuchten die Stiftungen, clevere arme Waisen erhielten natürlich ein Stipendium um an der Latina zu lernen, um an der Universität erfolgreich zu sein.
Einige Absolventen: Struensee, von Katte. Beide wurden unglücklicherweise hingerichtet, der Vater (Henry Melchior Mühlenberg) des ersten Sprechers des amerikanischen Repräsentantenhauses Mr. Frederick Muhlenberg, der Gründer der Herrenhuter Bürgergemeinde, Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, Caspar M. Rodde, Samuel Roskovius, Bartolomäus Ziegenbalg übersetzte die Bibel "Damulica"
1695 Gründung der Armenschule in Glaucha, einem Dorf vor Halle mit fast 50 Schnapsbrennereien
1698 Grunsdteinlegung der Glauchschen Anstalten und Eröffnung der Buchhandlung 1700 Medikamentenhandel 1701 Entstehung des Pflanzgartens/ Schulgarten, später angelegtem Stellergarten, mit Pflanzen aus Sibirien ab 1702 besuchten Kinder von Adligen, vermögende Bürger und auch internationale Studenten das Pädagogium 1708 wohnten und lernten 125 Waisen in den Stiftungen, 25 Mädchen und 100 Jungen 1710 erste Bibelanstalt der Welt gegründet 1. Kinderkrankenhaus Deutschlands in 1721/22 erbaut Medizinstudenten arbeitetendort für Kost und Logis 1. Kulissenbibliothek Deutschalnds
In der Glauchschen Anstalt gab es eine Latina zur Vorbereitung zur Uni und Schulen für Arme, Waisen und Bürgerliche

Interessiert Leser informieren sich bitte genauer und ausführlicher in den folgenden Büchern, aus denen die Informationen sind.
Gebaute Utopien Tief verwurzelt, hoch hinaus Dr. B. Klosterberg - "Die Bibliothek der Francke Stiftung" ist für 29 Euro im Francke Wohnhaus erhältlich. Im Moment läuft in der zweiten Etage eine Ausstellung mit Modellen, Gemälden, alten Stichen und einigen Tagesabläufen von Schülern der Stiftung. Ich würde sagen ein Muß.

Architektur
August Herrmann Francke baute in riesigen Dimensionen und für die Zukunft, so kamen die Hallenser gelaufen und meinten dies wäre ein Palast und kein Waisenhaus und sehe einem clerikeralen Palast ähnlicher als einem Waisenhaus. Für die Verwirklichung benötigte Francke Land, und das jede Menge. Bürgerlichen war zur dieser Zeit erlaubt Land zuerwerben, allerdings nicht in dieser Größenordnung. Francke sandte Freunde mit einen Fragebogen nach Amsterdam, um die dortigen Waisenhäuser in Augenschein zu nehmen und vorallem um die sanitären Anlagen und Wirtschaftsgebäude zusehen.
Das Haus selbst strahlt Selbstbewußtsein aus, ist sachlich, praktisch und ohne Schnürkel gebaut, nur eine Zeile aus Jesaja 40.31 sind an der Westfassade sichtbar. Zwei Preußische Adler halten ein Band mit den Worten "Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren wie Adler". Die Anstalten sind ein einzigartiges Zeugnis sozialer und pädagogischer Architektur bürgerlichen Ursprungs aus dem Zeitalter des Barocks, entstanden aus geistlich-bürgerlicher Initiative. Seite 12 aus dem Buch "tief verwurzelt hoch hinaus"
Das kleine Mägdeleinhaus platzte bald aus allen Nähten und die Mädchen bezogen das ehemalige Darr- und Brauhaus (Haus 5 und 6). Diese pägadogische Modellanlage wurde zwischen 1698 und 1748 erbaut und bestand aus Schlafsäle/räume für Waisen, Studenten und Pädagogen, Speise- und Beträume, darüber hinaus Räume zum Unterricht, einer Buchdruckerei, den Brau-, Wasch- und Backhäusern, einer Camera Obscura und auf dem Altan wurde der Sternenhimmel beobachtet. Das Lange Haus z. B. war die längste, höchste zusammenhängende Fachwerkfassade dieser Zeit, die erstaunlichen Maaße von 115 m Länge und 27 m Höhe. Es ist immernoch das längste Fachwerkhaus Europa. Jede kleine Ecke und Winkel der Häuser wurden genutzt, direkt unterm Dach wurden Kräuter getrocknet und Papier gelagert. Ländereien wurden zur Verpflegung bearbeitet. Die Architekten der Anstalt waren Gottfried von Gedeler, Georg Heinrich Neubauer und Johann Burkhard Freystein, soweit sie in den Rechnungen benannt wurden.
Jedes zweite Jahr feiert die Stiftung im Lindenhof mit ehemaligen Absolventen, Hallenser, den internationalen Mitgliedern des Freundeskreises und Gästen das Lindenblütenfest. Die Bäume wurden 1890 gepflanzt.

Bibliothek

Eine Buchspende von 10 Büchern im Jahre 1698 legten das Fundament der Francke Bibliothek, im Haus 22. Innerhalb der nächsten zehn Jahren wuchs diese Bibliothek auf 18.000 Bücher an. Über die Hälfte der Bücher sind Theologie gewidmet, speziell der protestantischen Reformbewegung * 300 Wiegendrucke * niederdeutsche Bibel, 1494 * De civitate Dei von Aurelisus Augustinus 354-430, 1489 Basel * Phanteologia vom ital. Heiligen und Eremit Rainer von Pisa, 1473, ältestes Buch der Bibo * Sermonen op die euangelien van den zonnen dagben doer das ghehele iaer, Jacobus de Voragine, Dominikaner Mönch 1228-98 * ein litauischer Druck - Kinderlehre, 1735 * Botanische Drucke wie Hortus Eystettensis Hortus Indicus Malabariucus, Botanica in originali * die Ordensgeschichte der Jesuiten und * der Benediktiner von 500-1100 von Jean Mabillon * einige Bände der Topographia von Merian d. Ä. * kolorierte Karten * Theuerdank mit seinen 88 Kapiteln * 3 Bände mit 240 Kupfertafeln von J.D. Meyers * ein Tierbuch * viele Bibeln in verschiedenen Sprachen u.a. in Plattdeutsch, Tamil, Chinesisch, Malayisch, Türkisch, Arabisch, Croatisch, u.v.m. * armenischer Katechismus, Amsterdam 1667 * 181 Schriften über Rußland Schenkungen an die Bücherei von z. B. durch Nikolaus Ludwig Graf von Zinsendorf und 600 Karten vom Juristen Johann Samuel Stryk sowie Carl Hildebrandt von Canstein.
1698 war sie täglich zwei Stunden geöffnet, dies wurde ab 1717 auf sechs erweitert. Der Lesesaal und der Katalog Raum sind ab 8 Uhr öffnet. Einbände: aus Repräsentationswecken in Goldprägung, mit Pergamenteinband oder auch mit buntem Kleisterpapier (Herrenhutergemeinde).
Gründer: Philipp Jakob Spener 1635-1705 leitete die Druckerei. Renner zu dieser Zeit waren Predigten und pädagogische Schriften von Francke selbst und Spener und die kleinen, handlichen und preigünstigen Bibeln, die im stehenden Satz gedruckt wurden * 1700 Pia Desideria von Spener * 1704 Johann Arndt mit vier Büchern vom wahren Christentum in Halle und in London 1720 * 1704 erschien das erste pietistisches Gesangbuch von Johann Anastasius Freylinghausen * 84 Auflagen des Lehrbuches der "Geographie für höhere Unterrichtsanstalten" von 1845-1914 * 1705 erschien zum ersten Mal die "Litainischen Grammatica" von Joachim Langer, bis 1819 wurde noch 59 mal herausgegeben * von 1698 bis 1719 in 20 Auflagen wurden 100 000 Neue Testamente gedruckt * Karl Heinrich von Bogatzky schrieb Erbauungsliteratur, erfolgreichste Author mit 117 Werken * gedruckt wurden auch Schulbücher * von 1747 - 67 Literatur in Französische * später wurden auch landwirtschaftliche Themen und Unterhaltungsliteratur gedruckt und sogar eine Zeitung publiziert

Von der Gründung im Jahre 1698 bis 1938 druckte die Waisenhausdruckerei 8 Millionen Bibeln in 99 Sprachen.

Das sind nur einige wenige Informationen über die lange Geschichte der Stiftung die den Waisen und Armen Bildung, Hoffnung, Sicherheit und ein Zukunft gab. Die Kunstkammer oder Wunderkammer ist sehr interessant unbedingt mit einer Tour besuchen. http://www.francke-halle.de/

Ich hoffe das sich hier keine Flüchtigkeitsfehler tummeln

Bürgerreporter:in:

Yvonne Rollert aus Halle

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