Rund ums Steinhuder Meer
Hagenburg - wo Kultur auf Natur trifft

Der Hagenburger Kanal wurde bereits im 18. Jahrhundert angelegt (Foto: Katja Woidtke)
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  • Der Hagenburger Kanal wurde bereits im 18. Jahrhundert angelegt (Foto: Katja Woidtke)
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Nur einen Katzensprung von Hannover entfernt liegt das Steinhuder Meer, das vor allem in den Sommermonaten ein attraktives Ausflugsziel ist. Ein Großteil der Tagesausflüglerinnen und -ausflügler verbringt seine Zeit wohl in Steinhude, bummelt über die Promenade, setzt mit dem Auswanderer zur Festung Wilhelmstein über oder schippert mit dem Tretboot auf dem größten See Nordwestdeutschlands. Auch Mardorf ist bei den Urlauberinnen und Urlaubern beliebt, obwohl oder gerade weil es auf der Nordseite des Steinhuder Meeres schon etwas gemütlicher zugeht. Auf dem Rad könnt ihr auf einer attraktiven Route einmal das Steinhuder Meer umrunden und kommt dabei auch durch den Flecken Hagenburg. Wusstet ihr schon, dass hier auch ein Zwischenstopp lohnt? Wir haben bei unserer letzten Tour ans Steinhuder Meer in Hagenburg Halt gemacht, sind über den Moorerlebnispfad und am Hagenburger Kanal entlang geschlendert und sind dabei auf Kultur und ganz viel Natur gestoßen.


Hagenburg ist ein Flecken am Südufer des Steinhuder Meeres, der auf eine lange und interessante Geschichte zurückblicken kann. Ruhig und gemütlich ist es hier; genau richtig für einen Tagesausflug ohne den Touristenrummel Steinhudes, dafür aber mit viel Kultur und vor allem Natur! Schon auf dem Weg zu unserem Parkplatz am Findlingsgarten kommen wir an einer Sehenswürdigkeit Hagenburgs vorbei, für die ihr etwas Zeit einplanen solltet. Die Hagenburger St. Nicolaikirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom königlichen Baurat und Architekten Conrad Wilhelm Hase erbaut und ist ein kleines Schmuckstück, das ihr im Rahmen der "Offenen Kirche" besichtigen könnt. 

Doch uns zieht es dieses Mal bei strahlendem Sonnenschein in die Natur. Am Skaterplatz und an blühenden Wiesen vorbei geht es zum Moorgarten. Dort schlendern wir über den 350 Meter langen Lehrpfad mit kleinem See, Niedermoor, Erlenbruch und Hochmoor und lernen die für diesen Lebensraum typischen Pflanzen und Tiere kennen. Ein gemütliches Gasthaus lädt zu einer kleinen Pause ein, und viele Radler nutzen die Gelegenheit, hier wieder Energie zu tanken.

Gleich neben dem Moorgarten blitzt das Hagenburger Schloss durch die Bäume. Lange diente es dem Hause Schaumburg-Lippe als Sommersitz. Heute ist ein Kunst- und Auktionshaus in den Räumen zu finden. Das Schloss ist durch einen Kanal mit dem Steinhuder Meer verbunden. Diese Ecke zählt sicher zu den schönsten in Hagenburg. Und jetzt im Mai blühen die Wiesen am Kanal in sattem Gelb. Der Scharfe Hahnenfuß versprüht gute Laune pur und wenn man die in der Sonne glänzenden Blüten betrachtet, erkennt man sofort, wieso diese schöne Wiesenpflanze auch Butterblume genannt wird. Wir spazieren zur hölzernen Brücke und lassen unsere Blicke Richtung Schloss und Bootsschuppen schweifen. Eine Stockente schwimmt hier mit ihrem Nachwuchs, und wir können neun kleine Federknäuel zählen. Durch das moorige Wasser sind sie gut getarnt. Wer dem Kanal folgt, gelangt nach knapp einem Kilometer an das Südufer des Steinhuder Meeres und kommt dabei auch am Yachthafen Hagenburgs vorbei. Wir spazieren in den alten Schlosspark. Ob die Rhododendren schon blühen? Eine historische Allee führt im Park direkt auf den Mittelrisalit des Schlosses zu. Doch wir sind leider wieder ein paar Tage zu früh hier - noch stehen die Rhododendren nicht in voller Blüte. Dafür entdecken wir andere botanische Schätze am Wegesrand und freuen uns über blühenden Bärlauch und Storchschnabel. Ein Zilp Zalp begleitet uns auf unserem Weg und ruft immer wieder seinen Namen. Auch der Grünspecht lässt seinen lachenden Ruf hören - wenn nur nicht die vielen Mücken wären.

Kurz bevor wir den Park verlassen, flattert etwas am Wegesrand: Ein Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) ist auf der Suche nach Nektar und schwirrt von Blüte zu Blüte. Der Flug des Schwärmers ähnelt tatsächlich dem des Kolibris und wir sind begeistert über unsere schöne Naturbeobachtung am Ende unseres Bummels durch Hagenburg. Hier machen wir sicher bald wieder Halt und genießen das Ambiente dieses schönen Fleckens.

Kennt ihr schon die Meerbruchswiesen bei Winzlar? Wer Hagenburg besucht, sollte auch hier unbedingt einen Zwischenstopp einlegen.


Rund ums Steinhuder Meer 

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Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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