Stuttgart und Ulm verbieten Wildtiere im Zirkus-Viele Stars Unterstützen Onlinprotest

Foto: Fred Dott
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Gleich zwei Großstädte Baden-Württembergs haben vergangene Woche ein Auftrittsverbot für Zirkusse mit Wildtieren beschlossen, begrüßt die Tierschutzstiftung VIER PFOTEN. Der Wirtschaftsausschuss des Stuttgarter Stadtrats hat am Freitag für die Einführung eines vollständigen kommunalen Wildtierverbotes für Zirkusbetriebe ab dem 1. April 2019 gestimmt, das auch auf den Canstatter Wasen gelten wird. Auch in der Stadt Ulm wurde vergangene Woche ein Verbot bestimmter Wildtierarten wie Löwen, Bären und Elefanten beschlossen. Das Verbot in Ulm gilt schon ab 2017. Mit dieser Entscheidung zugunsten der Wildtiere schließen sich Stuttgart und Ulm über 60 deutschen Städten und Kommunen an, die Zirkusse mit Wildtieren nicht länger auf öffentlichen Plätzen gastieren lassen. VIER PFOTEN fordert die Bundesregierung auf, gleichzuziehen und ein bundesweites Wildtierverbot für Zirkusse auf den Weg zu bringen.

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN:
"Wildtiere leiden in Zirkussen unter dem extremen Bewegungsmangel, den ständigen Ortswechseln und den langen Transportzeiten. Tiere wie Elefanten, Großkatzen oder Giraffen sind nicht domestiziert und können unter Zirkusbedingungen nicht artgerecht gehalten werden. Die Beschlüsse zugunsten des Zirkus-Wildtierverbots in Stuttgart und Ulm sind ein weiteres Signal an Berlin!"

Viele deutsche Städte und Gemeinden, darunter auch einige Landeshauptstädte wie Hannover, Schwerin und jetzt Stuttgart, haben bereits vollständige oder teilweise kommunale Verbote für Wildtierzirkusse beschlossen. Sie nehmen die Sache selbst in die Hand, da die Bundespolitik handlungsunfähig erscheint. Der Bundesrat hat im März 2016 bereits zum dritten Mal an die Bundesregierung appelliert, ein bundesweites Verbot in die Wege zu leiten. In 19 EU-Ländern gilt längst ein, zumindest eingeschränktes, Wildtierverbot in Zirkussen.

Hintergrundinformationen: Mit einem Onlineprotest, Lobbyarbeit und aufmerksamkeitsstarken Aktionen mobilisiert VIER PFOTEN die Öffentlichkeit und Politiker für ein gesetzliches Wildtierverbot. Vor Kurzem übergaben die Tierschützer knapp 100.000 gesammelte Unterschriften an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Prominente, wie die GZSZ-Stars Anne Menden und Nina Bott, Schauspieler Andreas Hoppe (u.a. bekannt aus dem ARD Tatort), Boxweltmeisterin Regina Halmich, Moderator Daniel Aminati und die Tierfiguren von Kinderbuchautor Janosch, unterstützen die Forderung. Eine Reaktion auf den Bundesratsbeschluss, der sich für ein Wildtierverbot im Zirkus ausspricht, steht seitens des Bundesministeriums noch aus.

Parallel kümmert sich die international tätige Stiftung auch um Einzelschicksale: Gerettete Zirkusbären finden in den VIER PFOTEN Bärenschutzzentren in Deutschland, Bulgarien, dem Kosovo, Österreich und der Ukraine ein neues Zuhause; ehemaligen Zirkuslöwen und -tigern schenkt VIER PFOTEN im südafrikanischen LIONSROCK einen tiergerechten Lebensabend.

Foto: Fred Dott
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Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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