Nur noch diesen Sonntag: „Die Siedler von Leipheim“ Blaue Ente präsentiert Leipheimer Leben vor 3000 Jahren

Foto: Stadt Leipheim
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Die Siedler von Leipheim – Leben vor 3000 Jahren“ – unter diesem Titel präsentiert
das Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente seit 19. April eine Sonderausstellung. Diesen Sonntag gibt es die letzte Gelegenheit, diese einzigartige Ausstellung zu sehen.
Bald ist es vorbei – nächste Woche wird das eigens gebaute bronzezeitliche Haus abgebrochen, der Container für die Überreste ist schon bestellt. Für alle, die dieses Gemeinschaftsprojekt des Historischen Arbeitskreises der Stadt
Leipheim und Schülern und Schülerinnen des Günzburger Dossenberger Gymnasiums noch nicht gesehen haben, bietet sich an diesem Sonntag, den 31. Mai, von 14 bis 17 Uhr die letzte Gelegenheit.
Und zu sehen gibt es einiges:
Gezeigt werden neben den Funden von Fliegerhorst auch Pläne und Fotos der Grabung sowie Hausrekonstruktionen zum besseren Verständnis. Das Bronzezeit-Projekt aurea aetas aus Aschaffenburg steuerte zahlreiche Repliken
bronzezeitlicher Gegenstände wie Schmuck, Geräte, Kleidung und Haushaltsgegenstände als Leihgaben bei. Die Leihgaben werden in erster Linie bei der Einrichtung eines nachgebauten bronzezeitlichen Hauses präsentiert, dienen
aber auch zur Illustrierung der übrigen Ausstellung. Entstanden ist dabei ein lebendiges und plastisches Bild des Lebens vor 3000 Jahren in Leipheim, das Jung und Alt in den letzten Wochen in seinen Bann gezogen hat.
Zum Hintergrund:
Während des Baus der Umgehungsstraße auf dem ehemaligen Fliegerhorst-Gelände wurden Richtung Autobahn die Reste einer
früheren Siedlung mitsamt weniger Gräber gefunden. Schon vor Jahren hatte man auf dem Fliegerhorst archäologische Funde gemacht und es lag nahe, dass weitere Zeugnisse von Menschen gefunden werden würden. Das Denkmalamt verlangte daher, dass parallel zum Straßenbau archäologische Untersuchungen durchgeführt werden müssten, weil durch die bauseitigen Bodeneingriffe
diese vermuteten archäologischen Denkmäler für immer zerstört werden würden. Gefunden wurde eine kleine Siedlung aus der späten Bronzezeit, der sog. Urnenfelderzeit um etwa 1000 vor Christus. Wie der Name schon ahnen lässt, gab es zu dieser Zeit hauptsächlich Brandbestattungen in großen Urnengefäßen. Das Dorf wurde wohl von einer Familie oder Sippe bewohnt und hielt
sich auch nur ein oder zwei Generationen lang. Warum es danach aufgegeben wurde, ist nicht bekannt. Die Ausstattung war einfach, aber typisch für die späte Bronzezeit. Geschichtlich befinden wir uns hier in der Epoche des biblischen Königs David und immerhin: In Leipheim gab es schon ein Dorf!
Vor zwei Jahren entstand auf Anregung von Direktor Dr. Christoph Henzler am Dossenberger-Gymnasium in Günzburg ein
Archäologie-Grundkurs. Die inhaltliche Gestaltung des Kurses übernahm die Archäologin Anja Seidel M.A. vom Archäologie-Zentrum
in Günzburg, unter deren Leitung das bronzezeitliche Dorf auf dem Fliegerhorst-Gelände ausgegraben worden war. Da auf dem
Lehrplan unter anderem auch das Thema „Museumsarbeit“ steht, lag die Überlegung nahe, die für die Leipheimer Geschichte
interessanten Funde im Rahmen einer kleinen Ausstellung zu präsentieren. So wurde bereits 2014 Kontakt mit der Stadt Leipheim
aufgenommen. Die Idee fand sofort Zuspruch und präsentiert sich seit 19. April als Sonderausstellung in der Blauen Ente. Die Ausstellung wurde von den Schülerinnen und Schülern des Dossenberger-Gymnasiums unter Anleitung von Susanne Anwander, Dr. Christoph Henzler und Anja Seidel konzipiert und mit Bildern und Texten versehen. Das Museum Blaue Ente bzw. der Historische
Arbeitskreis der Stadt Leipheim steuerten Ausstellungsequipment, Know-How und handwerkliche Arbeit bei den Konstruktionen bei.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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