Es weihnachtet in Leipheim- Sonderöffnungszeiten des Museums am Nikolaus- und Christkindlesmarkt

Die Eröffnung der Puppenausstellung | Foto: Stadt Leipheim
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Die erste Krippenausstellung in der Geschichte des Heimat- und
Bauernkriegsmuseums Blaue Ente ist eröffnet – am Nikolaus- und Christkindlesmarkt (6. und 13. Dezember) gibt es erstmals in diesem Jahr Sonderöffnungszeiten Weihnachtskrippen, wie sie heute üblich sind, wurden erstmals im 16. Jahrhundert aufgestellt – aber schon lange davor waren ähnliche Darstellungen der Heiligen Familie bei den Menschen beliebt. Zunächst im katholischen Bereich beheimatet hielten sie im 19. Jahrhundert auch Einzug in evangelischen Haushalten.
Bei vielen Menschen ist „die Krippe“ seit Generationen im Familienbesitz und mit zahlreichen glücklichen Erinnerungen aus der Kindheit verbunden – Grund genug für das Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue
Ente, sich dieses Themas anzunehmen. Am 1. Adventssonntag wurde die Ausstellung „Krippen – natürlich!“ in Leipheim eröffnet. „Bedeutende Sammlungen von Krippen befinden sich im Bayrischen Nationalmuseum in
München, in Brixen, in Neapel und natürlich jetzt auch in Leipheim.“, begrüßte der 2. Bürgermeister Rainer Kreibich mit einem Augenzwinkern die Besucher bei der Ausstellungseröffnung.
Ganz besonders sind die ausgestellten Krippen und sehr „leipheimerisch“: Eigentlich im Allgäu geboren, lebt der Schnitzer Rupert Deiring seit 1957 in Leipheim. Als Kind war er immer wieder auf einer Alm. In
dieser Zeit brachte er sich selbst das Schnitzen bei. Seine Vorlagen fand er in der Natur und schnitzte alles nach, was er um sich herum sah. Diese schöpferische Leidenschaft ließ ihn nie wieder los, auch wenn sich
im Laufe seines Lebens das Werkzeug, das Material und die Motive änderten. Dennoch hat Rupert Deiring die Schnitzerei stets als Hobby betrieben. Sein kreatives Steckenpferd brachte ihm hier den Spitznamen
„Wurzelsepp“ ein. Die Baumwurzeln sind auch tatsächlich ein markantes Merkmal seines Werkes – sei es als Kulisse für seine Krippen oder als fantastisch geschnitzte Märchenfigur.
Seine erste Krippe fertigte der Künstler 1989 auf Anregung seiner Frau. Seither umfasst die „Produktion“ an die 40 Stück, von denen sich etwa 10 in Leipheimer Privatbesitz befinden. Dabei geht die Qualität stets
vor Quantität. Rupert Deiring setzt sich mit seinem Werk auseinander und es geschieht durchaus, dass eine Figur für Monate beiseitegelegt wird, weil noch die zündende Idee für die endgültige Gestaltung fehlt. Die
so in Etappen entstandenen Krippen sind sehr persönliche Werke, die buchstäblich in Kopf und Händen des Künstlers „reifen“.
Die Ideen für seine Werke findet Rupert Deiring an vielen Orten: in der Natur, auf Reisen oder Gemälden.
Der Hobbyschnitzer erschafft so Panoramen in verschiedenen Stilrichtungen, wie z.B. alpenländische oder Höhlenkrippen. Die verwendeten „Baustoffe“ stammen alle aus der Natur und sind größtenteils selbst
gesammelt. Materialien wie Moos, Steine, Wurzeln und – für die Häuser – auch Holz werden unbehandelt und ungefärbt in die Szenerie eingefügt und erzielen in ihrer Natürlichkeit ein atemberaubendes Ergebnis.
Auch die Figuren sind gleichermaßen gearbeitet: Rupert Deiring fertigt sie aus Lindenholz und lässt sie ungefasst, d.h. sie erhalten keine Bemalung. Im Gegensatz zu bemalten oder mit Textilien versehenen
Krippen scheint der Anblick etwas ungewohnt, eröffnet dem Betrachter aber andererseits die Möglichkeit, sich ganz auf die ausdrucksstarke Schnitzerei konzentrieren. Die Fülle der Figuren mit ihren unterschiedlichen Gesten und Mienenspielen, von denen doch jede ihren Platz hat, hinterlässt einen
bleibenden Eindruck. Einige der Figuren sind aus dem Holz der rund 600 Jahre alten Leipheimer Linde
entstanden, das bei Rückschnitten des Baumes anfiel.
Das Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente zeigt bis 7. Februar 2016 mehrere Krippen, alles Unikate, von Rupert Deiring in verschiedenen Größen und Ausführungen. Daneben gibt es eine Auswahl seiner geschnitzten Heiligenfiguren zu bestaunen.
Zusätzlich zur Sonderausstellung „Krippen – natürlich!“ ist für alle großen und kleinen Kinder auch wieder das 100 Jahre alte Puppenhaus im Foyer des Museums aufgestellt.
Sonderöffnungszeiten: Anlässlich des von den Leipheimer Vereinen veranstalteten Nikolausmarktes am 6. Dezember, der in diesem Jahr erstmals im Schlosshof stattfindet, verändert die Blaue Ente ihre Öffnungszeiten: Von 16 bis 20 Uhr können Besucher des Marktes die Krippenausstellung, das Puppenhaus und auch die Dauerausstellung des Museums besichtigen.
Auch am 13. Dezember öffnet das Museum zu geänderten Zeiten: Die Besucher des Christkindlesmarktes im Schlosshof können von 14 bis 19 Uhr die Kreationen von Schnitzer Rupert Deiring bestaunen und sich auf das Weihnachtsfest einstimmen.

Bürgerreporter:in:

Thomas Rank aus Günzburg

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