MMM (Mineralogisches Museum Marburg): Sammlung mit kulturellem Status. SAMMLER-Stücke aus dem MR-Umland

MMM: Ein Besuch im MMM - Auf den Internetseiten des Mineralogischen Museum der UNI Marburg findet man alles Wissenswerte und Interessante rund um das MMMR. Die Homepage möchte unsere „Neugierde auf die Kunstwerke der Natur“ wecken; a&s-p-Malerei.
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Mächtig FURORE mit dreisten Provokationen, die Widerspruch auslösten - macht derzeit wieder einmal die dOCUMENTA (13): mit Steinen als „Kunst“: Als „arme Kunst“ werden wir nach Kassel in die documenta-Stadt gelotst, um das erste d13-Werk zu bewundern. Mit 21 Bildern berichtete ich kritisch über den d13-Beginn: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/unzeitgem... . Siehe ebenda das „poetische“ sog. NATUR-und-KULTUR-Werk mit Stein auf dem Baum – und was es bedeuten soll.

Auch der zweite d13-Akt wurde von mir zur BAKARGIEViade kritisiert: Gelockt werden sollen wir Kunstfreunde nach Frankfurt: Meteorite werden dort im Portikus als d13-„KUNST“ interpretiert: Indessen sind es doch gesteinsartige oder metallische Festkörper kosmischen Ursprungs, die in den Anziehungsbereich der Erde geraten und auf die Erde (bzw. den Mond oder erdähnliche Planeten) stürzen. KEINE Menschen-„Kunstwerke“! Es wird angenommen, dass sich ungetrennte Meteorite aus der Urmaterie (dem Sternenstaub zur Zeit der Bildung der Sonne und der Planeten) bildeten. Jährlich fallen ca. 11.000, meist sehr kleine Meteorite auf die Erde. Auch in Treysa (Hessen) geschah dies 1916; siehe weiter unten. Mehr zur Parole „Meteoriten-als-Kunst“ in: http://www.myheimat.de/gladenbach/kultur/staatlich...
Auf den Gedanken, Meteorite des MM in MR (Mineralogischen Museum Marburg) als „KUNST“ zu interpretieren, wäre einer wissenschaftlich arbeitenden Uni sicherlich UNSINN: Das MM-MR besitzt und zeigt Minerale, Edelsteine und METEORITE: siehe Flyer-Abbildung. Abgebildet ist ebenda ein Meteorit von TREYSA, Eisennickel-Oktaedrit, gefallen am 3. April 1916. Für eine documenta-„KUNST“-Ausstellung ist dieser Meteorit nicht interessant genug; obwohl in die documenta-Institution plus Ausstellung d13 hessische (Deine & meine) Steuerzahlergelder fließen.

Auf den Internetseiten des Mineralogischen Museum der UNI Marburg findet man alles Wissenswerte und Interessante rund um das MMMR. Die Homepage möchte unsere „Neugierde auf die Kunstwerke der Natur“ wecken – zu einem Besuch im historischen Gebäude hinter der Elisabethkirche wird eingeladen. Herzlich! Als "Exponat des Monats" stellt das MM Ihnen den Malachit von Morenci, Arizona, USA vor.

Der Fachbereich Geographie berichtet:

„Mineralogisches Museum zeigt Schätze einheimischer Sammler“ – „Private Sammler aus dem Marburger Umland stellen aus“

Das Mineralogische Museum der Philipps-Universität Marburg startete einen Ausstellungszyklus „Mineralogische Schätze von Sammlern des heimischen Raumes“. Gezeigt wird jeweils eine Vitrine mit Mineralien, die Sammler aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf mit ihren besten Stücken gestaltet haben – siehe a&s-Bilderserie.

„Private Sammler aus dem Marburger Umland", so schreibt Prof. Peter Masberg, Leiter des Mineralogischen Museums, „haben teilweise exzellente Sammlungen zusammengetragen, die normalerweise der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Diesen wollen wir in den kommenden zwei Jahren die Gelegenheit geben, ausgewählte Mineralstufen aus ihren Sammlungen bei uns im Museum zu zeigen.“ (Prof. Dr. Peter Masberg, Museumsleiter)

Auf einem Bild der Website wird das Ehepaar Karin und Thomas Jennemann aus Niederklein mit Mineralien gezeigt, die sie in den Steinbrüchen Steinperf und Hartenrod gesammelt haben. Die beiden haben ihr Hobby vor mehr als 20 Jahren auf Urlauben in Österreich und Jugoslawien entdeckt und suchen seither auch im heimischen Raum intensiv nach Mineralien. „Mit großem Erfolg wie die Ausstellung zeigt“, so das MM. „Stars“ der Ausstellung sind Mineralstufen mit großen Kristallen von grüner Zinkblende, die es in dieser Zusammensetzung exklusiv in im heimischen Raum zu finden sind. Phantastische Prehnitkugeln, die den Vergleich mit indischen, namibischen oder solchen aus Mali nicht zu scheuen brauchen, Amethyste, Pyrrhotine und Calcite vervollständigen die Sammlung heimischer Mineralien.

Die Ausstellung ist bis einschließlich Dezember zu sehen. Ab Januar 2009 wird dann eine weitere Sammlung in dieser Reihe zu sehen sein.

Zu meinem Besuch im MM und den Bildern

Mineralogische Raritäten aus den verschiedensten, z.T. schon lange nicht mehr im Abbau befindlichen Steinbrüchen erstrahlen in den Vitrinen einem neuen Licht:

Ermöglicht wurde dies durch großzügige Spenden über insgesamt rund 15.000 Euro der Sparkasse Marburg Biedenkopf, der Volksbank Mittelhessen, der VR Bank Biedenkopf-Gladenbach, des Landrates Robert Fischbach und des Oberbürgermeisters der Stadt Marburg, Egon Vaupel, sowie der Ingrid und Reinhard Balzer Stiftung.

„Damit wird der wissenschaftshistorische, ideelle und kulturelle Wert des Museums nochmals unterstrichen“, betonte Udo Becker vom Freundeskreis des Marburger Mineralogischen Museums e.V. Im Rahmen eines Pressegesprächs präsentierte Museumsleiter Prof. Dr. Peter Masberg im Beisein der Sponsoren die neuen Vitrinen und wusste dabei einige launige Episoden über Freud und Leid eines Sammlers zu berichten:

„Man muss bestimmt 35 Mal in den Steinbruch gehen, um einen einzigen Fund zu machen. Es gibt keine Erfolgsgarantie“. Der lebhafte Vortragsstil des Rheinländers fesselt gleichermaßen die anwesenden Sponsoren wie Schulklassen, die im museumspädagogischen Konzept besonders berücksichtigt werden.

Die meisten Stufen der aktuellen Ausstellung stammen aus dem Fundus des MM.

Es befinden sich aber auch Spitzenstücke als Leihgaben aus Privatsammlungen engagierter Sammler in den Vitrinen, die in regelmäßigen Abständen ausgetauscht und durch andere ersetzt werden. Unter den mehr als 200 Exponaten befinden sich Mineralien die in ihrer Zusammensetzung und Struktur ausschließlich in unserem Heimatkreis vorkommen.

Zu lesen ist: „Der Landkreis Marburg-Biedenkopf weist keine einheitliche geologische Struktur auf und er lässt sich grob in drei verschiedene geologische Einheiten gliedern. Der westliche Teil ist durch devonisch-unterkarbonische, ca. 380-325 Mill Jahre alte Schichten aufgebaut, die im Wesentlichen zum Gladenbacher Bergland und damit zum Ostrand des Rheinischen Schiefergebirges gehören. Zu den wichtigsten Gesteinsarten des Gladenbacher Berglandes zählen Quarzite, Grauwacken und Tonschiefer und vor allem leicht metamorph überprägte vulkanische Gesteine, die man als Diabase bezeichnet. In diesen Diabasen haben sich die meisten der hier gezeigten Mineralien gebildet: Prehnite in allen Farben, funkelnde Sphalerite, bizarr geformte Calcite oder nadelig spießige Wurtzite – als Rarität!“
Der größere Teil des Landkreises wird vom Buntsandstein und auch vom Rotliegenden der Hessischen Senke geprägt (Alter ca. 280 – 245 Millionen Jahre). Der Buntsandstein tritt besonders deutlich beiderseits der Lahn im Marburger Rücken und in den Lahnbergen und auch im Burgwald in Erscheinung.

Die dritte Einheit bildet im Südosten das Amöneburger Becken, in dem es neben triasssischen Schichten junge tertiäre und quartäre Löss-Ablagerungen gibt. Im Osten reichen die Ausläufer der tertiären Vulkanite des Vogelsberges in das Amöneburger Becken hinein. Dazu zählt auch der Steinbruch „Am Hohenberg“ südöstlich Niederofleiden, einer der größten Steinbrüche Hessens, aus dem unter anderem Chalcedone, Chabasite und Holzopale stammen. Das Museum verfügt über eine umfangreiche bedeutende Sammlung von Mineralien der ehemals reichen Bergbauregion des Lahn-Dill-Gebiets, die auch wissenschaftshistorisch von Bedeutung ist.

Wie die a&s-Bilderserie zeigt: Erstmalig ist es nun möglich geworden, diese Sammlung geschlossen in museumspädagogisch moderner Präsentation zu zeigen. „Damit ist ein weiterer Schritt vollzogen, das Museum neben seinem wissenschaftlichen Auftrag in eine öffentliche Sammlung mit kulturellem und dem Tourismus der Stadt förderlichen Status zu überführen.“

HISTORISCHES

Die Geschichte des Marburger Mineralogischen Museums ist eng mit der Entwicklung der Mineralogie und in den Frühzeiten auch der Geologie an der Philipps-Universität verknüpft. Das MM präsentiert die Entwicklung vom "Hessischen Mineralien-Kabinett" bis heute in drei Teilen: Gründungszeit; Vom Aufbau des Instituts bis zur Nachkriegszeit; Von der Gründung des Museums bis heute.

Doch nicht nur die Geschichte des Museums an sich ist lesenswert, auch das historische Gebäude hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Eine Zusammenfassung über das Mineralogische Museum finden Sie im Marburger UniJournal Nr. 18: "Verborgener Zauber der Natur. Sehenswert: das Mineralogische Museum der Philipps-Universität".

Zu einem RUNDGANG VIRTUELL

Unter der Rubrik "Sammlung" können Sie sich auf einen virtuellen Rundgang durch die drei Säle begeben und einen ersten Blick auf Exponate der Dauerausstellung werfen. Höhepunkte sind die "Sammlung Gerhard Schweisfurth" im zweiten und "Rio Grande do Sul: Ingrid und Reinhard Balzer Stiftung" im dritten Saal. (Website des MM aufsuchen und surfen.)

Anmerkung zum MM-Besuch:

Öffnungszeiten des MMMR:
Mi: 10-13 und 15-18 Uhr, Do / Fr: 10-13 Uhr, Sa / So: 11-15 Uhr

Eintritt - Erwachsene 1,- Euro. Und Jugendliche von 12 bis 16 Jahren, Schüler, Studenten und Behinderte: 0,50 Euro. Frei für Kinder bis 12 Jahre sowie Mitglieder des „Freundeskreis des Mineralogischen Museums e.V.“

Bürgerreporter:in:

W. H. aus Gladenbach

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