Addiator, Hüftgürtel und Goggomobil – Verschwundene Dinge von A bis Z

Addiator | Foto: Andreas Brücklmair
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Ab dem 6. April gibt es im Schwäbischen Volkskundemuseum Oberschönenfeld die Ausstellung „Addiator, Hüftgürtel und Goggomobil – Verschwundene Dinge von A bis Z“ zu sehen. Vom Addiator bis zur Schreibmaschine, von der Schildkrötensuppe bis zum HB-Männchen, vom Hüfthalter bis zur Windelhose – zahlreiche Dinge sind in den letzten Jahrzehnten nahezu unbemerkt aus unserem Alltag verschwunden: Einige wurden durch den technischen Fortschritt überflüssig, andere durch den gesellschaftlichen Wandel aus unserem Alltag verbannt, und neue Erfindungen machen Altbewährtes überflüssig. Betroffen sind fast alle Bereiche des täglichen Lebens: Haushalt, Beruf, Technik, Markenprodukte, Werbefiguren. Vieles, was lange Zeit die Alltagskultur prägte, bleibt verschollen, manches taucht unverhofft nach Jahren wieder auf, etwa Radios im Retro-Look, der Telefonhörer für´s Handy oder die Schallplatte.

Wie ein großes begehbares Lexikon präsentiert sich die Ausstellung. Von A wie Affenschaukel über B wie Blümchenbadekappe und C wie Compact-Cassette bis zu Z wie Zigarettenbilderalbum sind Besucher/-innen eingeladen, sich durch ein Alphabet der verschwundenen Dinge zu stöbern.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in die umfangreiche Sammlung des Schwäbischen Volkskundemuseums. Darüber hinaus wird sie ergänzt durch zahlreiche private Leihgaben. So gibt es eine Auswahl von bunten Blümchenbadekappen der 1950er- bis 1980er-Jahre von einem Augsburger Privatsammler ebenso zu sehen wie eine Vielfalt an „Kaffeewärmern“ – wie sie bis vor wenigen Jahren auf keiner gut gedeckten Kaffeetafel fehlen durften – oder diverse Rechengeräte wie Addiator, Rechenschieber und mechanische Rechenmaschine. Die Bandbreite der Exponate reicht von der winzigen Nadel, mit der man Laufmaschen in Seidenstrümpfen repariert hat, bis zum stattlichen Goggomobil, dem erschwinglichen Auto der 1950er- und 1960er-Jahre, und von ganz Alltäglichem wie dem Reinigungsmittel IMI bis zu so Kuriosem wie der fahrbaren Badewanne für Haushalte ohne Badezimmer.

Immer wieder ergänzen persönliche Erlebnisse die Objekte und lassen die Dinge des Alltags lebendig werden. Ein Beispiel ist die Mix-Kassette, die eine Spanierin ihrem deutschen Freund in den 1980er-Jahren aufnahm und ihm auf diese Weise aus der Ferne eine Liebeserklärung machte.

Dabei bietet die Ausstellung auch zahlreiche Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden: Schreiben Sie mal wieder einen Brief auf einer Schreibmaschine, und versuchen Sie sich in Sütterlin und Stenografie, erraten Sie längst vergessene Geräusche, probieren Sie aus, wie Ihnen eine Kittelschürze steht – und wie telefoniert es sich eigentlich mit einem Wählscheibentelefon?

Die Ausstellung lädt Jung und Alt ein, auf einer spannende Zeitreise den Spuren zahlloser „verschwundener Dinge“ aus den vergangenen 100 Jahren zu folgen und auf diese Weise unbekannte Welten kennenzulernen oder verloren Geglaubtes wiederzuentdecken.


Begleitprogramm:

Sonntagsführung um 11 Uhr

13. April, 18. Mai, 9. Juni, 22. Juni, 24. Aug., 7. Sept., 12. Okt.

Sonn- und Feiertagsführung um 15 Uhr

27. April, 4. Mai, 8. Juni, 19. Juni, 6. Juli, 3. Aug., 15. Aug.

Spezialführung am Sonn- und Feiertag um 15 Uhr
mit Dr. Gertrud Roth-Bojadzhiev

1. Mai: Eine Schulzeit ohne Taschenrechner und Tablet-Computer
13. Juli: Verschwunden. Oder doch nicht? Das Fundbüro
28. Sept.: Unterwegs im Goggomobil. Mobilität früher

Familienführung am Sonntag von 15–16.30 Uhr mit kreativem Teil

18. Mai, 15. Juni, 21. September

18. Mai: Internationaler Museumstag, Eintritt frei

Führung um 11 Uhr, Mit-Mach-Programm von 13–17 Uhr, Familienführung um 15 Uhr

15. Juni: Klosterfest von 10–17 Uhr

Programm und Bewirtung, Familienführung um 15 Uhr

Erzählcafé um 14.30 Uhr mit Dr. Gertrud Roth-Bojadzhiev

16. Mai, 12. Juli, 27. Sept.
Führung und anschließender Austausch bei Kaffee, Tee und Gebäck im Stil der 1970er-Jahre; Kosten: 5,00 EUR inkl. Eintritt, nur mit Anmeldung

Ferien-Kinderkurs „Fotoexperimente von Polaroid bis Digital“ mit Achim Sauter, Kulturpädagoge

15. April, 10–13 Uhr (8–13 Jahre), Kosten 10,00 EUR inkl. Eintritt, nur mit Anmeldung

Ferien-Kinderkurs „Aus alt mach neu: Upcycling und Umgestaltung verschwundener Dinge“ mit Achim Sauter, Kulturpädagoge

10. Juni, 13–16 Uhr (10–15 Jahre), Kosten 5,00 EUR inkl. Eintritt, nur mit Anmeldung
Spielebogen für kleine Entdecker „Verschwundenes-Gefundenes“
Rundgang für Kinder mit Rätsel- und Zeichenaufgaben,
für 1,00 EUR an der Museumskasse erhältlich

Führungen für Gruppen auf Anfrage

Dauer: ca. 60 Min., Kosten: 30,00 EUR Erwachsene/
15,00 EUR Kinder (max. 20 TN) zzgl. Eintritt

Schulklassen-Führungen mit kreativem Gestalten

Dauer: 90–120 Min., Kosten: 4,50 EUR pro Schüler/-in (inkl. Eintritt und Material)

Kultur und Küche am Samstag: „Verschwundene Gerichte!?“ Führung durch die Ausstellung und kulinarisches Menü von Michael Haupt im Klosterstüble Oberschönenfeld

24. Mai, 26. Juli, 6. September, jeweils um 17 Uhr
Kosten: 29,90 EUR pro Person, Teilnahme nur mit Anmeldung unter (0 82 38) 37 30, auch auf Anfrage für Gruppen ab 12 Personen

Öffnungszeiten:
Di – So von 10-17 Uhr, Feiertage geöffnet.
Für Gruppen auch nach Vereinbarung.

Ansprechpartnerin:
Dorothee Pesch M. A., wiss. Mitarbeiterin

Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld
Oberschönenfeld 4
86459 Gessertshausen
Telefon: (0 82 38) 30 01-12
Fax: (0 82 38) 30 01-10
E-Mail: museumsleitung.svo@bezirk-schwaben.de
http://www.schwaebisches-volkskundemuseum.de/

Bürgerreporter:in:

Bezirk Schwaben aus Augsburg

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