Kein Horror vor dem Krankenhaus - Teil 1

Zentralklinikum Augsburg

Sie sind ernsthaft erkrankt. Eine Heilung ist ambulant nicht möglich. Ihr Arzt informiert Sie, dass ein Krankenhausaufenthalt unumgänglich ist und schreibt den Einweisungsschein aus. Eine Situation, die viele von uns schon erlebt und -gottseidank- überlebt haben. Dazu gehört auch der myheimat-Mann.

Das Wissen um die Notwendigkeit einer Operation beherrscht ab sofort das tägliche Gedankenmuster - bis zum OP-Termin. Angst baut sich auf. Was kann alles passieren? Narkosezwischenfall, Befall von Keimen, die Operation ist nicht erfolgreich und und ... Mit dem näher rückenden Aufnahmetag steigen die Befürchtungen und die psychische Belastung wird größer. Keine guten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Eingriff. Vielleicht können die Erfahrungen des myheimat-Mannes helfen, etwas gelassener dem Tag X entgegen zu sehen. Wichtig: es werden keine medizinischen Hinweise oder Empfehlungen gegeben. Hier gilt: "Bei Fragen zur OP oder deren Risiken fragen Sie Ihren Arzt oder...".

Und jetzt sind wir schon mitten drin: Der Patient hört sich um bei Nachbarn, Freunden, Kollegen. Wer hat schon ähnliches Problem gehabt? Jetzt passiert oft folgendes: Natürlich kennt man jemanden, der sich genau der gleichen OP unterziehen musste. Und es ging schlimm aus. Komplikationen ohne Ende... Gehen Sie auf Distanz zu solchen Berichten. Sie sind oft falsch oder der geschilderte Fall ist nicht vergleichbar. Seltsamerweise machen Negativberichte viel eher die Runde als Berichte über gut verlaufene Eingriffe. Von den erfolgreichen Operationen spricht man eher weniger, weil sie als selbstverständlich angesehen werden. Und warum sollte das bei Ihnen anders verlaufen? Noch ein Tipp: "Googeln" Sie nicht all zu viel im Internet nach Meinungen und Erfahrungen zu Ihrem speziellen Gesundheitsproblem. Sie erhalten eine Fülle von Informationen, die alle einen kompetenten Eindruck erwecken, aber manche trotzdem widersprüchlich oder sogar falsch sind. Die Homepages stammen von Leuten, die nicht das Wohl der Patienten sondern ihr eigenes im Sinn haben. Da werden Therapien empfohlen oder Kliniken vorgestellt, die eine rasche Heilung versprechen. Um die Glaubwürdigkeit zu untermauern, schildern dankbare Patienten ihre rasche Gesundung. Sind Sie misstrauisch; zumeist halten diese Erfolge nicht einer seriösen Prüfung stand.

Wenn Sie sich über die Risiken der Operationen informieren wollen, so bietet sich das Einholen einer 2. Meinung an, soweit das Zeitfenster dies zulässt. Konsultieren Sie einen 2. Arzt und fragen Sie "ihm ein Loch in den Bauch". Auf den Bauch kommen wir später nochmals zurück...Und es gibt noch eine Quelle, die angezapft werden kann. Es ist gut möglich, dass sich Patienten mit "Ihrem" Krankheitsbild zu einer Selbsthilfegruppe zusammen geschlossen haben. Rufen Sie beim zuständigen Gesundheitsamt oder bei Ihrer Krankenkasse an um zu erfahren, ob es in Ihrer Nähe eine Selbsthilfegruppe gibt. In der Selbsthilfegruppe treffen Sie Leute, die Ihnen ihre Erfahrungen über Ärzte, Kliniken und Operationen mitteilen. Ungeschminkt und ehrlich.

Sie haben sich jetzt also informiert und sind sozusagen zu einem "mündigen Patient" geworden. Der nächste Schritt wird sein, sich auf den Krankenhausaufenthalt vorzubereiten. Mehr darüber in einer der nächsten Ausgaben.

Bürgerreporter:in:

Gerhard Fritsch aus Gersthofen

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