Katastrophenschutz versus SuedLink

Liebe Leser von myheimat,

hiermit mache ich Sie/Euch auf eine Pressemitteilung des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen gegen SuedLink aufmerksam.

"Die Pläne der Bundesregierung, durch ein neues Konzept zur zivilen Verteidigung eine bessere Versorgungssicherheit der Bevölkerung im Katastrophenfall zu gewährleisten, rücken die geplanten Stromautobahnen SuedLink und SuedOstLink erneut in den Fokus.

"Ich kann mir vorstellen, dass es Gruppen und Staaten gibt, die herausfinden wollen, wie anpassungsfähig die deutsche Gesellschaft bei einem Stromausfall ist".

Soweit die Worte des Bundesinnenminister anlässlich einer Pressekonferenz zum Katastrophenschutz. Endlich scheint ein Bundesminister den Zusammenhang zwischen Stromversorgung und Schutz der Bevölkerung verstanden zu haben. Herzlichen Glückwunsch Herr de Maizière! Gleichzeitig empfiehlt man von Regierungsseite ein gewisses Maß an Selbstversorgung. Also regionales, dezentrales Krisenmanagement. Leider wurde dieses
Konzept nicht mit Wirtschaftsminister Gabriel abgestimmt. Was aber für Wasser,
Lebensmittel und Alltagsdinge gilt, muss auch in der Energieversorgung berücksichtigt werden.

Können diese Megaleitungen also für die Aufrechterhaltung der Stromversorgung in Krisenzeiten einen Beitrag leisten?

Wir vom Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink meinen: NEIN!

Sie sind gerade der Schwachpunkt, durch den die öffentliche Ordnung, sowohl für die deutsche Bevölkerung, als auch für unsere europäischen Nachbarn, dauerhaft gefährdet wird!
Die Bundesregierung, allen voran Bundeswirtschaftsminister Gabriel, setzt alles daran, um in Deutschland das Energieversorgungssystem weiterhin zentralistisch auszurichten. Die vier großen Energiekonzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall beherrschen heute ca. 80% des Strommarktes und die Energieversorgung war lange Zeit hauptsächlich auf Atom- und Kohlestrom ausgerichtet. Für die Übertragungsnetze sind ebenfalls vier Konzerne
verantwortlich: TenneT TSO, TransnetBW, Amprion und 50 Hertz Transmission. Das Geschäftsmodell dieser Monopolisten besteht darin, soviel Strom wie möglich (egal ob fossil oder erneuerbar) durch große Übertragungsleitungen in HGÜ-Technik über weite Strecken zu transportieren. Das bedeutet im schlimmsten Fall, durch den Ausfall einer einzigen Leitung, z.B. des SuedLink, entsteht schlagartig eine Versorgungslücke von 4 GW. Dabei spielt es keine
Rolle, wodurch eine Katastrophe ausgelöst wird, durch Wetterereignisse, Naturkatastrophen, terroristische Angriffe oder durch Sabotageakte. Die Stromerzeuger und die Übertragungsnetze sind darüber hinaus bereits heute beliebte Ziele von Cyberattacken! Wenn man also die Stromversorgung von Leitungen dieser Größenordnung abhängig macht, kann von einer Versorgungssicherheit im Ernstfall nicht die Rede sein! Eine Dezentralisierung
und Regionalisierung der Energieversorgung liegt offensichtlich weder im Interesse der Energiekonzerne, noch der Übertragungsnetzbetreiber und der Regierung.

Wir fordern Minister de Maizière auf, das Konzept eines wirksamen Katastrophenschutzes mit seinen Kolleginnen und Kollegen ressortübergreifend fortzuschreiben!

Die gesicherte Energieversorgung ist ein tragender Pfeiler des wirtschaftlichen Erfolges von Deutschland und Europa und dient damit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Die Absicherung dieser Schlüsselstellen des gesellschaftlichen Lebens ist also extrem wichtig.
Angriffe, egal welcher Art, auf die Energieerzeugung, das Übertragungsnetz, auf
Umspannwerke oder Leitstellen können Kettenreaktionen hervorrufen, wodurch die Stromversorgung in ganzen Teilen Europas lahmgelegt werden kann.
Trotz IT-Sicherheitsgesetz reichen die derzeitigen Maßnahmen zur Absicherung des Energiesektors nicht aus. Gigantische Übertragungsleitungen bilden eine gefährliche Schwachstelle und einen großen Risikofaktor. Bereits in der Planung der Versorgungssysteme muss der Fokus auf größtmögliche Sicherheit gelegt werden.

Regionalisierung und Dezentralisierung sind hier der Schlüssel zum Erfolg!

Als Bundesverband der Bürgerinitiativen gegen SuedLink sind wir bereit, unsere demokratischen Pflichten zum Wohle der Allgemeinheit wahrzunehmen und werden unsere Vorstellungen zum Thema „Katastrophenschutz versus SuedLink“ gerne im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit in die weitere Diskussion einbringen".

(Soweit die Pressemitteilung des Bundesverbandesverbandes der Bürgerinitiativen gegen SuedLink...)

Hans-Rüdiger Steinmetz
Bürgerinitiativen Garbsen gegen SuedLink

Bürgerreporter:in:

Hans-Rüdiger Steinmetz aus Garbsen

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