Investition in die Zukunft: Evangelisch-Lutherische Gemeinde legt den Grundstein für den neuen Kindergarten und Gemeindesaal

Auch die Kindergartenkinder helfen, die Patrone für die Grundsteinlegung zu füllen
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Natürlich werden die Kinder als erste begrüßt. Denn sie sind bei diesem besonderen Gottesdienst nicht nur in sehr großer Zahl vertreten und bevölkern die ersten Reihen der Evangelischen Kirche „Der Gute Hirte“, sondern sie gehören ja genau genommen auch zu den Hauptpersonen. So begrüßt Pfarrer Volker Nickel die Kinder also vor allen anderen Gottesdienstbesuchern, die sich
anlässlich der Grundsteinlegung für die neue Kindertagesstätte und den neuen Gemeindesaal so zahlreich in der Kirche eingefunden haben. Dass dieses Fest gerade am Reformationstag stattfindet, der an die von Martin Luther manifestierte Theologie erinnert, beschreibt Pfarrer Nickel als „ein schönes Geschenk“.

"Was bewegt Sie am Tag der Grundsteinlegung?"

Geschenkt wurde der Evangelischen Gemeinde freilich nichts auf dem Weg zum Neubau des Gemeindesaals und der Kindertagesstätte. Sechs verschiedene Pläne, zahlreiche Sitzungen, viele Strapazen und immer wieder die Klärung der Finanzen liegen hinter den Beteiligten. Architekt Hans Hicker hat in dieser Phase immer wieder großen Wert darauf gelegt, alle Wünsche des Bauherren zufriedenzustellen. "Wir bauen letztlich auf einer Briefmarke", beschreibt er die anspruchsvolle Aufgabe des Architekten. Trotz aller Herausforderungen sei es nun gelungen, die "eierlegende Wollmilchsau zu schaffen" und auch die Kosten immer im Blick zu behalten.
Anlässlich der Grundsteinlegung überwiegen nun Freude und Zuversicht auf allen Seiten. Das beweisen auch die Antworten, die vier Vertreter stellvertretend für viele andere während des Gottesdienstes auf die Frage, was sie bewegt, liefern. So ist Annemarie Abenthum als Leiterin der Kindertagesstätte überzeugt, dass wer Altes loslässt, schließlich zwei Hände frei hat, um vieles schaffen zu können. Jochen von Ciriacy-Wantrup, zweiter Vorsitzender des Evangelischen Vereins, der Träger der Kindertagesstätte ist, gibt zu, dass er angesichts des Abrisses wehmütig gewesen sei, freut sich nun aber, „dass etwas Neues geschaffen wird, das unseren Kindern zugutekommt. Friedbergs zweiter Bürgermeister, Roland Fuchs, ist froh über die Grundsteinlegung, „mit der Gewissheit, dass der evangelische Kindergarten mit der Krippe nicht nur gebaut werden kann, sondern gebaut wird.“ Monika Göppel schließlich, die als Vertrauensfrau des Kirchenvorstands und Mitglied des Bauausschusses viel Zeit in ihr Ehrenamt investiert, freut sich über die Grundsteinlegung auch für den neuen Gemeindesaal, „in dem Jung und Alt christliche Gemeinschaft erleben dürfen.“

Der barrierefreie Neubau wird auch der Seniorenarbeit gerecht

In seiner Ansprache geht Pfarrer Volker Nickel darauf ein, dass die Grundsteinlegung auch im kirchlichen Kontext ein immer wiederkehrendes Bild sei. „Wir wollen unseren Kindern ein Stück Heimat geben. Mit dem Neubau machen wir deutlich, dass ihr wertvoll seid.“ Darüber hinaus habe man beim Neubau auch besonders an die Senioren gedacht, die als zentraler Teil der Gemeindearbeit bislang doch ein Stück weit ausgegrenzt gewesen seien, da in der Gemeindesaal im ersten Stock der alten Kirche weder mit Rollator noch mit Rollstuhl zu erreichen gewesen sei. Der neue Gemeindesaal wird – ebenerdig – allen offenstehen. „Der Neubau ist eine Investition in die Zukunft“, so Pfarrer Volker Nickel. „Ich hoffe, dass viele Menschen die Möglichkeit nutzen, die der Neubau bietet und sich daran freuen können.“

Die Gemeinde hofft auf Spenden

Im Anschluss an den Gottesdienst verfolgt die Festgemeinde die offizielle Grundsteinfeier. Viele Beteiligte tragen dazu bei, dass die kupferne Patrone, die beim Bau hinter dem Grundstein deponiert werden soll, mit Dokumenten und Erinnerungen an den Tag gefüllt wird. Dazu gehören die Urkunde, Baupläne, Namen der Kirchenvorstände und der Mitglieder des Bauausschusses, eine Tageszeitung, Bibelworte und vieles mehr. Die Kindergartenkinder bestücken die Patrone mit einigen Euromünzen und einem Liedblatt. Das Lied von den fleißigen Handwerkern beherrschen sie freilich auch ohne Textvorlage.
Demnächst werden sich all diese Handwerker auf der Baustelle die Klinke in die Hand geben. Im Herbst nächsten Jahres sollen die neue Kindertagesstätte und der Gemeindesaal eingeweiht werden. Diese zukunftsfähige Lösung bedeutet für die Evangelische Gemeinde einen finanziellen Kraftakt. Zu den Baukosten in Höhe von etwa 2,1 Millionen kommen nochmals rund 350.000 Euro für die Interimslösung des Kindergartens in den Containern nahe Herrgottsruh. Rund 500.000 Euro davon müssen der Evangelische Verein und die Gemeinde aus Eigenmitteln aufbringen – sie hoffen auf spendenfreudige Unterstützung, die die Investition in die Zukunft sichert.

myheimat-Team:

Dagmar Weindl aus Friedberg

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