Hier die Geschichte vom Köpfhäusl und der Blutföhre in Friedberg

10. Oktober 2009
Köpfhäusl, Friedberg
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Hier die Geschichte vom Köpfhäusl und der Blutföhre, wie ich sie noch aus der Heimatkunde in der Erinnerung habe.

Nördlich, außerhalb des Schlosses steht als Überbleibsel ein Turmrest, das sogenannte Köpfhäusl. Es war ehemals eine Richtstätte. Darauf wurzelt eine Föhre inmitten mehrerer junger Föhrenstämme.
Zurzeit Ludwigs des Strengen verlobte sich der ritterliche, junge Graf Ulrich von Mering mit der schönen Agnes von Hardenberg. Was jedoch den Neid des benachbarten, übel berüchtigten Strauchritters Hans von Eurasburg weckte. Er versuchte darum, Ulrich von Mering zu schaden. Dazu bot sich dann auch bald eine Gelegenheit. Einer seiner Spießgesellen überbrachte ihm einen kostbaren Dolch vom Grafen aus Mering, den er auf seinen Streifzügen gefunden haben wollte. Kurz darauf fand man den ermordeten Burgpfleger aus Friedberg und Vater der schönen Agnes, auf einer einsamen Waldstraße. In seiner Todeswunde steckte der Dolch des Grafen von Mering.
Zwar richtete sich der Verdacht sofort auf den gefürchteten Eurasburger Raubritter, doch ließen sich dafür nicht der geringste Beweis erbringen.
Ulrich wurde als Mörder angeklagt, denn der Dolch trug ja sein Wappen. Der Graf wurde zum Tode durch das Schwert verurteilt. Er bestieg, unter Anteilnahme des herbeigeströmten Volkes, die Richterstätte. Doch bevor er seinen Kopf auf den Richterblock legte, sprach er mit lauter Stimme: „Rein ist meine Hand von Blut und Mord. Zum Zeichen meiner Unschuld soll hier aus meinem Blut eine Föhre wachsen und noch späteren Geschlechtern von meinem Schicksal künden!“!“ Dann fiel sein Kopf
Vom eigentlichen Mörder wurde nichts mehr erwähnt. Die letzten Worte des unschuldig Hingerichteten wurden wahr, denn nach seinem Tod wuchs an dieser Stelle, auf dem Dach des Köpfhäusls tatsächlich eine Föhre. Leider viel der alte Baum nach dem zweiten Weltkrieg einer Brennholzaktion zum Opfer. Heute ist sie neben dem Eingang zum Heimatmuseum noch zu sehen.

Diesen Zusatz habe ich gelesen im Friedberger Lesebuch. >Damit sich die Kunde vom Unschuldsmord nicht verliere, hat die Föhre fürsorglich den Samen zu kräftigen Nachwuchs längst um sich gestreut. So recken sich die jungen Stämme immer höher, unverkennbar bürgend für des letzten Spruches Wahrheit.< Die schönen Bilder stellte mir Franz Scherer freundlicherweise zur Verfügung. Danke dafür

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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