Mutige Friedberger Frauen

Die Friedberger Frauen erhielten 1985 eine Gedenktafel an der Bergstraße
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Zum nun 69. Mal darf Friedberg stolz an ihre mutigen Frauen erinnern. Meine Oma erzählte oft, dass es den Frauen, darunter auch meiner Oma zu verdanken ist, dass Friedberg ohne nennenswerte Schäden besetzt wurde. Es war kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges als sie und gleichdenkende Friedbergerinnen ihre Heimatstadt vom 27 auf den 28. April 1945 vor der Zerstörung durch die Amerikaner, die zuvor Augsburg einnahmen und nun auf der Straße nach München durch Friedberg wollten, bewahrten. Einige Häuser in Friedberg West fielen sogar den Bomben zum Opfer und es wurden auch einige Friedberger durch den Beschuss von Tieffliegern getötet. Dass Friedberg selbst nicht wie viele andere Städte in dieser Zeit die furchtbare Erfahrung der Zerstörung schon wieder erfahren musste, verdankte sie eben diesen Heldinnen. Zuvor errichtete eine SS-Truppe von etwa 40 Männern eilig eine Panzersperrung am Friedberger Berg in Form von gefällten Bäumen und bezogen dort Stellung. Das amerikanische Militär wusste durch Luftaufklärung natürlich schon davon und hätte Bei Gott sich nicht aufhalten lassen. Einige beherzte Männer versuchten am 27. April diesen Irrsinn abzubauen und wurden durch die Schüsse eines SS Mannes verhindert und mit Erschießung bedroht, falls Einer nochmals in die Nähe der Absperrung käme. Nun zogen eine ganze Schar von Frauen vors Rathaus und verlangten den Abbau. Schließlich holten sie Kühe um die Baumstämme wegzuziehen und zu zersägen. Die SS-Männer bedrohten auch die Frauen, doch die kümmerten sich wenig darum und die SS getraute sich nicht zu schießen. Erst ein Unwetter machte den Abbau ein Ende obwohl noch nicht alles entfernt war. Die amerikanischen Truppen kamen immer näher und waren schon Unterm Berg. Die weiße Fahne wehte nun vom Kirchturm und auch aus den Fenstern der Häuser, obwohl die SS-Männer feuerbereit oben an der Bergstraße standen. Kritische Momente für die Bewohner der Stadt und durch das Auftreten Männern wie z. B. von Sanitätsrat Dr. Lohmüller konnte eine kampflose Übergabe erfolgen.

Bürgerreporter:in:

Christl Fischer aus Friedberg

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