Realität: Rassisten und Rechtsextremisten in IHK, Handwerkskammer,...

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.

Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschafter.

Als sie die Juden holten,habe ich nicht protestiert;
ich war ja kein Jude.

Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.

Dieser Text ist in unzähligen in- und ausländischen Schulbüchern und Gedenkreden verbreitet worden. Zu Recht. Es benennt selbstkritisch eine Haltung, die exemplarisch nach dem Schuldigwerden am Anfang von Unrecht und Gewalt fragt.

Wurde das Thema noch nicht aufgegriffen oder wird es tot geschwiegen?
Jeder, der ein Gewerbe anmeldet wird gesetzlich zur (Zwangs-)Mitgliedschaft in einer der 326 Kammern gezwungen. Jedes Mitglied kann somit die "Vorzüge" der entsprechenden Kammer wie Betriebs- und Wirtschaftsberatungen, Fortbildungskurse, etc. in Anspruch nehmen. Laut IHK, HWK, etc. ist jedes Mitglied gleichgestellt. Jedes Mitglied kann sich auch gleichberechtigt zur Wahl in die entsprechenden Gremien aufstellen lassen.

Unterschiedlicher können Gegensätze, wie eine eine "Zwangskooperation", wie sich das Bundesverfassungsgericht 2001 ausdrückte, nicht sein. Hier werden jüdischen Unternehmer gesetzlich zur "Zwangskooperation" mit rechtsextremistische Unternehmer gezwungen. Denn auch diesen ist es nicht verwehrt ein Gewerbe anzumelden. Rechtsextremisten wird somit die Möglichkeit gegeben ihre "Netzwerke" mittels, den von den Kammern auf Basis der gleichberechtigten Mitgliedschaft zur Verfügung gestellten "Förderungen", in Anspruch zu nehmen. In den Mitgliederlisten der Kammern befinden sich somit unstrittig u. a. Rechtsextremisten, Rassisten, etc..

Es sei betont, dass es sich folgend nur um Beispiele handelt. Und zwar aus dem Grund, dass Rechtstreitigkeiten zu diesem Thema mit den entsprechenden "Organisationen" geführt werden.

So hat z.B. die IHK Darmstadt in einem Prozess vor dem Landgericht Darmstadt, in dem es um dieses Thema ging, nicht bestritten, dass sie derartige "Elemente" in Ihrer Mitgliederliste führt. Das Landgericht Darmstadtt hat im Juli 2013 dies mit der Tatsache begründet, dies sei systemimmanent.

Paradoxer Weise, so Darmstadt.de , hat der Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt, Dr.Uwe Vetterlein am 17.05.2012 an einer Podiumsdiskussion im Justus-Liebig-Haus zum Thema "Rassismus, braune Gewalt und Gift aus der Mitte - Herausforderung für die Weltoffenheit unserer Einwanderungsgesellschaft vor Ort?" teilgenommen. Das Impulsreferat "Vom Rand zur Mitte, von Brandstiftern und Biedermännern. Aktuelle Tendenzen des Rechtsextremismus in Deutschland" hielt Diplom-Politologe Carsten Koschmieder von der FU Berlin.

Die IHK Lüneburg/Wolfsburg berichtet im April 2013 in Ihrer Zeitschrift "UNSERE WIRTSCHAFT" ( Seite 17 ) unter dem Titel "Movimento soll anregen" über Veranstaltungen zum Thema Toleranz. Hier wird die bekannte Fernsehmoderatorin Dunja Hayali erwähnt, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt.

Aus der Sicht von KAMMERSPARTAKUS will die IHK Lüneburg doch hiermit zum Ausdruck bringen, sich gegen Rechtsextremismus einzusetzen.

Dem wiederum steht folgendes widersprüchlich Gegenüber:
Dass sich die IHK Lüneburg für den Bau der A39 ausspricht, ist Fakt.

... Die schier unendliche und an Peinlichkeiten reiche Geschichte der A 39-Planung begann bereits in den 1930er Jahren. Hitlers Straßenbauer träumten damals von der Piste, die Wolfsburg als Zentrum deutscher Automobilindustrie mit den Häfen der Ostseeküste verbinden sollte....
1969 wurde der so genannte "Nordland-Autobahn-Verein" gegründet. Die wenig sensible Namensgebung, die an den Nazi-Jargon erinnert, störte nicht.... Quelle: taz.de v. 19.05.2005.

Stört sie heute auch noch nicht?

Kritik an der Rolle der IHK ( Lüneburg) Lüneburger Landeszeitung v. 21.03.2013

Die IHK Lüneburg hat im Zuge der Arisierung 1939 ein Gelände Am Schifferwall für , laut eigenen Angaben, 15.1000 Reichsmark "erstanden" - weit unter Wert -, auf dem einst eine prächtige jüdische Synagoge stand, die damals abgerissen wurde und an die heute nur noch ein Gedenkstein erinnert. Der Preis, der ursprünglich mit 20.000 Reichsmark festgelegt wurde, orientierte sich, als es konkret wurde allerdings an den Grundstückswert von 1914. Das Geld haben die jüdischen Mitbürger allerdings nie erhalten. Es wude auf ein Sperrkonto eingezahlt.

An die Geschichte der Synagoge Am Schifferwall erinnert nur noch ein Gedenkstein, man muss schon genau hinschauen, um ihn zu erkennen. Einst stand hier ein prächtiges Gotteshaus, doch in der Zeit des Nationalsozialismus mussten die Juden es abbrechen lassen und ihr Grundstück verkaufen – weit unter Wert. ..

... Auf die Frage, ob es sich die IHK vorstellen könne, sich an der Neugestaltung des Gedenkortes finanziell zu beteiligen, antwortet IHK-Sprecher Mews, dass keine diesbezügliche Anfrage der Stadt vorliege. Und: “Wir können ausschließen, dass sich die IHK mit dem Erwerb und der anschließenden Abgabe des Grundstücks bereichert hat. Deshalb sehen wir auch keinen Grund, unsererseits die Initiative zu ergreifen.” ...

So war in der IHK Lüneburg gar ein Nazi – und wegen Totschlags Verurteilter – Mitglied. Des weiteren fanden 2008 in Lüneburg Proteste gegen einen Naziladen stadt. Der Besitzer dürfte sich auch in der Mitgliederliste der IHK befunden haben.

Der Vorsitzende der NPD-Landtagsfraktion, Udo Pastörs sass bein Neujahrsempfang der IHK Schwerin 2008 gar in der ersten Reihe. Präsident Thiele argumentierte mit den Worten, dass sich “unerwünschte Ergebnisse demokratischer Wahlen nicht durch protokollarische Ungleichbehandlungen gewählter Abgeordneter aus der Welt schaffen”.

Die IHK Cottbus begrüßt auf Ihrer Internet-Präsenz die Aktion "Cottbus bekennt Farbe" mit der Überschrift: IHK Cottbus begrüßt Aktion "Cottbus bekennt Farbe"

Als Mitglied des Bündnisses ruft auch die Handwerkskammer Cottbus (HWK) ihre Handwerksbetriebe dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen.

Handwerkskammer und Vattenfall unterstützen die Aktion "Cottbus bekennt Farbe" Niederlausitz Aktuell v. 13.02.2014

Schwer Rechtslastiges in der Handwerkskammer Hamburg. Ein Einzelfall?

“Nazi-Opa blieb gleich da!”

Die Handwerkskammer Hildesheim beteiligte sich 2010 unterschriftlich an einer Unterstützung einer Gegenveranstaltung eines Nazi-Aufmarschs in Hildesheim.

Das Motto lautete u. a.:
Rechtsextremistisches Denken entsteht nicht im luftleeren Raum. Es ist das Ergebnis von vielen in der Gesellschaft weit verbreiteten Einstellungen. So haben in den letzten Jahren Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus zugenommen. Durch diese Einstellung werden Menschen ausgegrenzt und zu Unrecht zu Schuldigen für gesellschaftliche Probleme erklärt und bedroht.

Wir fordern alle Menschen auf, in Betrieben und Verwaltungen, in Schulen und Hochschulen, in der Politik, in den Kirchen, im privaten Umfeld und Vereinen und Verbänden für diese Werte im Alltag einzutreten.

Unterschrieben von der Handwerkskammer Hildesheim.

KAMMERSPARTAKUS liegt gar ein Kündigungsschreiben Schreiben eines NPD-Mitglieds an die Handwerkskammer vor, dass sich dem rechten Flügel der NPD bekennt. Daher kann von einer Nicht-Mitwisserschaft wohl kaum die Rede sein.

Meisterbriefe der Handwerkskammern werden gar in der Nazischrift Fraktura ausgestellt.

Der Zentralverband des deutschen Handwerks ( ZDH ) bietet auf seiner Internetpräsenz in einem ASA-Programm Stipendien an, die u. a. das Thema Antirassismus enthalten.

Die alles sind nicht nur zwielichtige Widersprüche, dies ist ein nicht vertretbarer Zustand. Und auch nicht mit dem Kammerzwang zu rechtfertigen. Wenn die Kammern dazu nicht willens sind, ist zudem die Politik gefordert, die hier "Scheinheiligkeit" vortäuscht.

Unter dem oben genannten Aspekt, was lediglich nur Beispiele sind, bleibt auch den Kammern nichts anderes übrig, die Zwangsmitgliedschaft aufzugeben. Wollen Sie auch nur ein Fünkchen Anstand bewahren. Es kann nicht sein, sich einerseits öffentlich gegen Rassismus u. a. zu bekennen und derartige Anti-Kampagen zu unterstützen, auf der anderen Seite der Öffentlichkeit zu verschweigen, selbst Rassisien Nazis, etc. in seiner Mitgliederliste zu führen und diesbezüglich gar nichts zu unternehmen.

Die Zwangskammern berufen sich ständig und sehr gerne, will Ihnen jemand auf die Finger “klopfen”, darauf, dass sie schließlich als Selbstverwaltungsorgan niemanden Rechenschaft schuldig sind. So verstoßen die Kammern auch unbeeindruckt immer wieder gegen das “Limburger Urteil“.

Übrigens: Da sich die Kammerbeiträge auch nach dem Gewinn orientieren, und den Gewinn nun einmal der Konsument bestimmt, finanziert auch jeder Bürger rechtsextreme Gruppierungen mit. Ob er will oder nicht.

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"Nicht die Freiheit der Rede ist das Problem, sondern die Freiheit nach der Rede." —
Grigori Alexejewitsch Jawlinski, liberaler russischer Politiker und Wirtschaftswissenschaftler

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Hat die IHK Darmstadt ein Problem mit der Vergangenheitsbewältigung der NS-Zeit? v. 23.11.2013

KAMMERSPARTAKUS stellt Strafantrag wegen Veruntreuung gegen die IHK Darmstadt v. 17.08.2013

IHK-Fakten: Kammerpräsident Heinrich Goebels war seit 1938 gleichzeitig NSDAP-Kreiswirtschaftsberater v. 04.02.2014

Die “ehrenwerten” Väter der IHKn? Früherer IHK-Präsident Köhler arisierte Rosenthal v. 14.12.2012

Hauptgeschäftsführer Vetterlein Kontra Berichterstattung v. 28.06.2012

Feier in der IHK: Burschenschaften im Visier

BffK ruft zu Protest gegen Treffen rechtsextremer Burschenschaft in IHK-Gebäude auf

Treffen (rechtextremer?) Burschenschaften in den Räumen der IHK Frankfurt abgesagt

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“Nazi-Opa blieb gleich da!”

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Bürgerreporter:in:

Michael Pramann aus Eschershausen

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