Bundesweite Proteste gegen Fuchsjagdwochen: Der Ruf nach einem Abschussverbot wird lauter

Ein Feind zum Fürchten. Dagegen gibt es nur ein wirksames Mittel: Blei. | Foto: Pixabay
  • Ein Feind zum Fürchten. Dagegen gibt es nur ein wirksames Mittel: Blei.
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In diesen Wochen bläst den Reinekes wieder ein starker Wind ins Gesicht. In ganz Deutschland sieht sich der Fuchs im Fokus sogenannter "Aktionswochen", die nur dem einen Ziel dienen, in einem kurzen Zeitraum möglichst viele dieser Tiere abzuschießen. Für 500.000 von ihnen findet das "fröhliche Jagen" Jahr für Jahr ein weniger fröhliches Ende. Einen großen Teil der "Strecke" erzielen die Verfolger während solcher konzentrierter Feldzüge, bei denen die derzeit liebensblinden Räuber die geballte Durchschlagskraft ihrer zweibeinigen Verfolger zu spüren bekommen. Die Wildhunde wandeln derzeit auf Freierspfoten, sind weniger aufmerksam und misstrauisch als sonst und werden so zur relativ leichten Beute. Der Zeitpunkt, ihnen massiv auf den Pelz zu rücken, ist also mit Bedacht gewählt.
Auch im Gießener Land wird dem ungeliebten Predator in den nächsten Tagen wieder das Leben zur Hölle gemacht und mit Blei und Pulverdampf ausgetrieben. Der Jagdverein "Hubertus" Gießen und Umgebung hat die Kollegen zur "scharfen Bejagung des Haarraubwildes" aufgerufen. Die erfolgt unter der unverbindlichen Bezeichnung "Fuchswochen". Klingt so ein klein wenig nach “Matratzentage bei Betten-Fischer” oder “Woche des Vollkornbrötchens” beim Lecker-Bäcker, ist aber tatsächlich nur eine verharmlosende Umschreibung für eine Tötungsorgie.
Dagegen regt sich Widerstand. In allen Teilen Deutschlands, über überall dort, wo Krieg gegen die Buschschwänzigen geführt wird oder werden soll, formiert sich Protest. Für den bundesweit agierenden Verein „Wildtierschutz Deutschland“ ist die Fuchsjagd sowieso „ein grausames Treiben, für das es keinerlei sinnvolle Rechtfertigung gibt“. Von den gebetsmühlenhaft vorgetragenen und wildbiologisch längst widerlegten "Argumenten", die rotrockigen Bösewichte würden das Niederwild ausrotten sowie Krankheiten und Seuchen verbreiten, mal abgesehen. Die immense Bedeutung dieser Tiere für das biologische Gleichgewicht indessen wird gerne verschwiegen. Unterdessen wird’s der Ruf nach einem generellen Fuchsjagdverbot lauter. Dass ein solches nicht das Ende der fragilen Gefüges unserer Zivilisation bedeuten und den Kollaps der Natur nach sich ziehen muss, beweist das Beispiel Luxemburgs. In dem kleinen Großherzogtum wurde das Abschussverbot auf Füchse gerade um ein weiteres Jahr verlängert. Und das Land gibt es erstaunlicherweise immer noch. Mehr zum Thema hier: http://www.rotorman.de/fuchswochen-im-giessener-la...

Bürgerreporter:in:

Jürgen Heimann aus Eschenburg

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