Als guter Hirte die Botschaft des Evangeliums näher gebracht

An der offenen Gruft beten der Nabburger Dekan Michael Hoch und der Erbendorfer Stadtpfarrer Martin Besold.
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Von Roland Wellenhöfer:

Pfarrer Wilhelm Legat unter großer Anteilnahme beigesetzt

Es war ein eherner Grundsatz von Pfarrer Wilhelm Legat, bei Beerdigungen jeglicher Art auf Lobreden zu verzichten. Nur Gott allein könne das Leben eines Heimgegangenen würdigen, so seine feste Überzeugung. Dieser Grundsatz war für manche seiner Schäflein oft nur sehr schwer nachzuvollziehen. In seiner ihm eigenen Konsequenz hat er an diesem Prinzip auch für sich selbst festgehalten. Und so hatte er noch zu Lebzeiten festgelegt, dass anlässlich seines Todes nichts über ihn gesagt oder geschrieben werden solle. Zu seinem Abschied aus der Pfarrei Oberköblitz 2008 attestierte ihm damals Bischof Gerhard Ludwig Müller, dass ihm in seinem priesterlichen Wirken die Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen am Herzen lagen. Durch seine schnörkellose und direkte Art habe er als „Guter Hirte“ die Botschaft des Evangeliums den Gläubigen näher gebracht. Große Aktionen und äußerer Rummel waren ihm immer fremd. Sein Blick war stets auf Jesus Christus gerichtet.

In großer Anzahl beteiligten sich seine ehemaligen Pfarrangehörigen deshalb am Requiem und der Beerdigung, um so ihre Dankbarkeit für ihren langjährigen Pfarrer auszudrücken. Am Seitenaltar standen die Bannerträger der KAB Köblitz und des Kath. Frauenbundes Oberköblitz. Auch die Wertschätzung, die er bei seinen Mitbrüdern genoss, zeigte sich in der großen Zahl von Zelebranten. Nicht weniger als 18 Priester feierten die Messe am Altar mit.

Neben Domkapitular Dr. Josef Aumer, der als Vertreter des Bischofs von Regensburg anwesend war, nahmen an dem Gottesdienst u.a. Regionaldekan Manfred Strigl aus Johannistal und der Dekan von Naabburg Michael Hoch teil. Für die Pfarrei Pfreimd, wo der Verstorbene seinen Lebensabend verbrachte, war Pater Dr. Xaver Parambi gekommen. Auch sein Nachfolger auf der Pfarrei „St. Josef Oberköblitz“ Pfarrer Markus Ertl und zahlreiche ehemalige priesterliche Weggefährten und Kurskollegen feierten den Gottesdienst mit. Hauptzelebrant war der Erbendorf Stadtpfarrer Martin Besold.

Dekan Michael Hoch las aus dem Johannesevangelium das Gleichnis vom „Guten Hirten“, dass für den Verstorbenen gleichsam zum Lebensmotto geworden war. Selbst in seinem Testament bezog er sich auf diese Schriftstelle, wie Regionaldekan Manfred Strigl in seiner Predigt sagte. Auch wenn der Heimgegangene Lobreden immer vermieden hatte, gilt es ein Wort des Dankes an Gott zu sagen, dass er uns einen Seelsorger geschenkt hat, der nach besten Kräften den ihm Anvertrauten ein guter Hirte sein wollte. Im Namen und im Auftrag von Bischof Rudolf Voderholzer dankte Regionaldekan Strigl für die beinahe 50 Jahre seelsorgerisches Wirken im Dienst der Diözese Regensburg. Als Christen tragen wir die feste Hoffnung in uns, dass sein Leben mit Gott, sich in der Gemeinschaft mit Gott nun vollenden wird. Im Namen seiner Kurskollegen dankte schließlich noch Dompfarrer i.R. Herrmann Hierold.

Nach dem Gottesdienst zog ein langer Trauerzug zum Friedhof. Dort wurde Wilhelm Legat in der Priestergruft zur letzten Ruhe gebettet. Zum Abschluss sagen seine Mitbrüder das „Salve Regina“ in lateinischer Sprache.

50 Jahre priesterliches Wirken

Geboren wurde Wilhelm Legat am 20. Januar 1938 in Hauxdorf. Drei Tage nach seinem Geburtstag wurde er in der Erbendorfer Stadtpfarrkirche getauft. Hier empfing er auch seine Erstbeichte und seine Erste Heilige Kommunion. Nach dem Besuch der Bischöflichen Seminare in Regensburg und Weiden und dem Studium an Philosophisch-Theologische Hochschule in Regensburg wurde er am 29. Juni 1964 als einer von 33 Weihekandidaten von Bischof Dr. Rudolf Graber zum Priester geweiht. Am 5. Juli 1964 durfte er in seiner Heimatpfarrei seine Primiz feiern. Nach Seelsorgestationen in Mehlmeisel, Furth im Wald und Eschlkam übernahm er zum 1. September 1967 eine Benefiziatenstelle in Moosbach, wo er gleichzeitig Kooperator war. Ab 1. Dezember 1970 wechselte er in die Expositur Sorghof der Pfarrei Vilseck, bis er am 1. September 1987 die Pfarrei Oberköblitz übertragen bekam. Mit Vollendung seines 70. Lebensjahres trat er in den Ruhestand, den er in Pfreimd verbrachte. Vor zwei Jahren erkrankte er schwer. Am 3. Juni wurde er nach fast 49 Priesterjahren in seinem 75. Lebensjahr der bergenden Hand Gottes anvertraut.

Bürgerreporter:in:

OberpfalzBild.de - Die Online-Bildagentur aus Erbendorf

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