EICKELOH - ein Dorf in der Lüneburger Heide

Die alte MEHLKAMMER (ein kleines Restaurant)
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EICKELOH - ein Dorf in der Lüneburger Heide

Wer kennt den kleinen Ort CORTENUOVA? Es liegt südlich von Bergamo. Und wer kennt EICKELOH? Auch das ein kleiner Ort westlich von Celle in Niedersachsen gelegen, am Nordufer der ALLER. Und was verbindet diese beiden Orte? Nahezu gar nichts. - Es ist das Jahr 1237 nach unserer Kalenderrechnung. In diesem Jahr wird die kleine Siedlung ECLO erstmals in einer Urkunde erwähnt (in einer Urkunde des Klosters Walsrode) und taucht damit aus dem Nebel des Unbekannten auf. In Italien dagegen geht es bei NEUHOF (= Cortenuova) um Leben und Tod und um ganz viel Macht: Kaiser Friedrich II. Erringt in der Schlacht von Cortenuova einen Sieg über ein Heer des Lombardenbundes. (damit kennen wir uns alle bestens aus...). Ob die Menschen in Eickeloh damals von diesem Weltgeschehen etwas mitbekommen haben.
Wer heute durch das Dorf westlich der A7 (eine Abfahrt über den Rasthof Allertal ist möglich) fährt, dem fällt auf, dass die Uhr hier tickt: Leerstand einzelner Häuser, direkt an der Hauptstraße; erste Baulücken; zu viel durchreisender Autoverkehr; das naheliegende HODENHAGEN (Safariepark) zieht viel Publikum an, die Campingplätze sorgen auch für viel Aktion auf der Straße. Und beim Gang in die Nebenstraßen, die ganz große Ruhe; nahezu alle Gebäude des Dorfes stehen unter hohen Bäumen; Fachwerkhäuser, große Bauernhöfe, die Straße "AM Bahnhof" spricht nur noch von Vergangenem; die Züge des ERIXX halten schon seit vier Jahren nicht mehr in Eickeloh. Das Erstaunliche in diesem 800-Einwohner-Dorf sind aber die zwei Kirchen. Die eine davon (Kreuzkirche) wurde an der Durchgangsstraße 1868 nach Plänen des im Königreich Hannover fleißigen Baumeisters C.W.Hase gebaut. Und die zweite Kirche („Zum heiligen Kreuz“) muss sich der Ortsunkundige erst einmal finden. Sie steht versteckt hinter einem Bauernhaus unter vielen Bäumen. Mit ihrer Geschichte wird auch der Rang des Ortes deutlich.

Die Geschichte dieser Kirche beginnt mit einem Unglück: Da die Seelsorge der Gemeinde in den Händen des Archidiakonates und eines ihm beigeordneten Priesters in Ahlden lag, mussten die Eickeloher einen beschwerlichen Weg zur Ahldener Kirche durch die Allerniederung zurücklegen.
Bei ungünstigem Wasserstand konnten sie zum Beispiel ihre Toten nicht zur Bestattung nach Ahlden bringen. - Daher wurde 1248 der Friedhof Eickeloh angelegt. In den Jahren 1289 bis 1296 schließlich kam es zu mehreren Unglücksfällen, bei denen Kirchgänger in der Aller ertranken.
Aus diesem Grund entschloss sich der Edelherr Heinrich von Hodenberg im Jahre 1296 die „Kirche zum heiligen Kreuz" den Eickeloher Bürgern zu stiften. - Als in den Jahren 1867 bis 1868 die neue Kirche erbaut wurde, fiel die einst gestiftete Kirche in den Familienbesitz der von Hodenbergs zurück und wurde zur Grablege umgestaltet. Es folgte ein „Dornröschenschlaf" und der endete mit ihrer Sanierung in den Jahre 1997-1999. Die Kirche zum heiligen Kreuz ist seitdem wieder öffentlich zugänglich – es bleibt nur die Frage nach dem Wann, denn das Info-Schild bei dieser Kirche zeigte bei meinem Besuch nur eine leere Zeile beim Stichwort ÖFFNUNGSZEITEN.

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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