Künstler Jorgos Busianis in Eichenau

19927: Busianis vor seinem Haus in Eichenau
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Jorgos Busianis (* 1883 oder 1885 † 1959 eigentlich Georgios Bouzianis) war ein griechischer Maler, der zwischen 1906 und 1934 in München und Eichenau lebte. Ein Platz in Eichenau ist nach ihm benannt.
1906 kam Busianis mit einem Privatstipendium nach München um seine Kunstausbildung fortzusetzen. Er studierte erst an der Privatschule von Prof. Walter Thor, dann an der Akademie der Bildenden Künste München.
Dort traf er den etwas jüngeren Athener Studienkollegen Giorgio de Chirico, mit dem er sich zeitweise auch ein Atelier teilte. 1909 ging er nach Berlin zu Max Liebermann. Anschließend kaufte er sich ein Haus in der Arcisstraße, verkaufte gut und beteiligte sich an Ausstellungen. Die Galerien Ritthaler und Thannhauser verkaufen ihn. Seit 1914 war er Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, später der „Münchner Sezession“. Er zog 1921 mit seiner Frau und seinem Sohn von München nach Eichenau, wo er sich in der Zweigstraße ein kleines Haus bauen konnte. Dort hatte sich eine kleine Künstlerkolonie gebildet und auch Busianis zog Freunde wie Joachim Ringelnatz zum Feiern an den Stadtrand. Ab 1927 ging es ihm wirtschaftlich so schlecht, dass die Familie zeitweise auf öffentliche Hilfe angewiesen war. Sein Leipziger Galerist Heinrich Barchfeld finanzierte ihm ab 1929 einen dreijährigen Studienaufenthalt in Paris. Als er 1932 nach Eichenau zurück kam, gab es für ihn in Deutschland keine Zukunft mehr. Unter der Nazi Diktatur galt seine Kunst als „entartet“. 1934 folgte er einem Ruf an die Kunsthochschule in Athen. Als er dort ankam, war der versprochene Lehrstuhl aber schon besetzt. Seine Frau verkaufte trotzdem das Haus in Eichenau und kam mit dem Sohn nach Athen. Sein Sohn kam aber 1936 nach München zum Studium zurück und zog dann nach Eichenau.
Die Eichenauer Kunsthistorikerin Ursula Mosebach charakterisiert die Kunst von Jorgos Busianis so: „Waren seine frühen Bilder mit ihrer tonigen Farbigkeit noch geprägt von einem akademischen Traditionalismus, so kam es durch den Kontakt mit Max Liebermann in Berlin zur Auseinandersetzung mit dem Spätimpressionismus. Die radikale Wende zum Expressionismus mit seiner vereinfachten, direkten Bildsprache, der Dominanz der Farbe und einer expressiven, dramatischen Pinselführung vollzog sich bam Ende des Ersten Weltkrieges. Busianis zählt heute zu den bedeutendsten griechischen Malern des 20. Jahrhunderts.“ Ursula Mosebach: '' Bildende Kunst in Eichenau.'' In: Busley et al. München 2007, S.236.
Seine Werke werden international zwischen 16 000 und 50 000 Euro gehandelt. [[Marktberichte; Kunstmarkt.de]]Kunstmarkt.de: '' Busianis'' In: Internet.
1950 vertrat er Griechenland auf der Biennale in Venedig. Sein Haus in Attika wurde in ein Museum umgewandelt. Neben der Nationalgalerie in Athen finden sich seine Werke in vielen Museen in Griechenland und der ganzen Welt.

Werke:
Mehrere Werke im Archiv der Stadtsparkasse Fürstenfeldbruck,
Gemeinde Eichenau,
Privatbesitz,
Spätere Bilder sind im Internet hier zu sehen.
*http://www.eikastikon.gr/zografiki/bouzianis_2_en....
Griechische Briefe aus seiner Eichenau Zeit finden sich auch bei Anna Lemesos, die von seinen Werken begeistert ist und ihm eine Webseite gewidmet hat. http://homepages.pathfinder.gr/sketchyan/buz/lette...

Sein Sohn, der in Eichenau lebt, gab anlässlich des 100 jährigen Jubiläums der Siedlung 2007 das Bild der Eichenauer Lehrers Hanns Weigl an die Gemeinde. (Abbildung: http://www.minzmuseum.de/chronik/online/seite/25/)

Ausstellungen:
München 1985, Bayerischen Versicherungskammer, Jorgo Busianis, Oils, Watercolours, Drawings, 15 March-27 April 1985, no 51.
Fürstenfeldbruck 1989, 13. Gemäldeausstellung der Sparkasse Fürstenfeldbruck, Maler in Bruck, gewidmet Jorgo Busianis.

Literatur:
- Saur, Allgemeinses Künstlexikon, Bd. 15, München, 1997, S. 329
- Roos, Gers, in: Bauer, H., Schwabing- Kunst und Leben um 1900, München 1998, S. 290
- Kuegler,Ina, „Ein Grieche in Eichenau. Der Maler Busianis international geehrt und 1933 als „entartet“ diffamiert“ in: Süddeutsche Zeitung, Landkreis Fürstenfeldbruck, 4/5.11.1989 S.III
- Marwitz, Herbert., Yorgo Busianis: ein griechischer Maler neben Max Beckmann, Pantheon 39 (1981) 231-236.
- Well, Walter G. Jorgo Busianis. Ein Grieche in Eichenau, Amperland 27 (1991), S.005-011.
- Mosebach, Ursula, in: Busley et al, (Hrsg.) "Eichenau - 1907 2007", Utz Verlag München, 2007: S. 235 – 236,(dort BILDER: Selbstbildnis 1951, Männlicher Akt 1927, Schulleiter Hanns Weigl 1923 S. 143, Schulbaracke o.J., S. 141)
- Dimitris Deligiannis, Bouzianis, Adam publications, Athens 1996, p.305, no 517.
- Faedon Michos, Letters to H. Barchfeld, MIET publications, Athens 1989, p.308, no 5.
=> library of Asfa (Athens School of Fine Art''Κατερίνα Χαριάτη-Σισμάνη, Μαθητεύοντας κοντά στον Μπουζιάνη, Προμηθευτής-Εστία, Αθήνα 1985. (Translated, ''Katerina Hariati-Sismani, A student to Bouzianis, 1985''

=> library of Asfa (Athens School of Fine Art''Γιώργος Μπουζιάνης, Γράμματα προς τον Χάινριχ Μπάρχφελντ, Μορφωτικό Ίδρυμα Εθνικής Τραπέζης, Αθήνα 1989'' (Translated, ''Giorgos Bouzianis, Letters to Heinrich Barfheld, Educational Institute of National Bank of Greek, Athens 1989)

"In Griechenland hochgeschätzt ist Jorgo Busianis, hierzulande kennt den 1959 verstorbenen Künstler kaum ein Mensch. Doch war er schon zu Lebzeiten hochbezahlt, so dass sich auch für sein um 1925 entstandenes Ölbild „Mutter mit Kind“ sicher ein Liebhaber finden wird, der 50.000 bis 60.000 Euro dafür hergibt." http://www.kunstmarkt.de/pagesmag/kunst/_id166466-...
2006"Seiner Wiederentdeckung in Deutschland harrt bis heute Jorgo Busianis, während er in seiner griechischen Heimat längst bekannt ist. Einst wurde der zur Münchner Sezession gehörende Künstler auf eine Stufe mit Max Beckmann gestellt. Vielleicht kann „Der Matrose“ aus der zweiten Hälfte der 1920er Jahre seinen Beitrag dazu leisten (Taxe 20.000 bis 25.000 EUR)." http://www.kunstmarkt.com/pagesmag/kunst/_id111147... "Der Grieche Jorgo Busianis war zu seiner Zeit ein gefragter Mann, der der Münchner Sezession beitrat und mit Max Liebermann in Kontakt stand. Seine Wiederentdeckung auch in Deutschland wäre zu wünschen. Dennoch reichte es für seinen distanziert mit einer dicken Malschicht aufgetragenen Matrosen aus den 1920er Jahren nur für 16.500" http://www.kunstmarkt.de/pagesmag/kunst/_id112595-...

Bürgerreporter:in:

Michael Gumtau aus Eichenau

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