Gut Kaldenhof

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Der Hof Kaldenberg ist eine der bedeutendsten barocken Hofanlagen im Norden Düsseldorfs. Die Hofanlage liegt in Wittlaer. Von der U-Bahn-Haltestelle „Wittlaer“ (U 79) ist es gut fußläufig zu erreichen.

Der Hof wird urkundlich bereits im 15. Jahrhundert erwähnt. Zu dieser Zeit erscheint er als einer der drei freien Höfe Einbrungens. Die Gebäude der heutigen Hofanlage wurde zum großen Teil im ausgehenden 19. bzw. im 20. Jahrhundert errichtet. Das Haupthaus und das Torhaus dagegen stammen aus der Zeit des Barock. Das Torhaus ist auf das Jahr 1715 datiert.

Der erste erwähnte Besitzer ist Ritter Godert von Hanxlede. Die Herren von Hanxleden waren vom 15. bis Ende des 17. Jahrhunderts Besitzer Kaldenbergs. Nach dem Tod des letzten von Hanxleden auf Kaldenberg, dem kinderlosen Johann Friedrich von Hanxleden, fiel Kaldenberg an Johann Friedrichs Nichte Catharina Angela von Himmelberg, die mit Hermann Gottfried von Schwartz verheiratet war. Letzterer verkaufte das Gut 1710 an Freiherrn Johann Bernhard von Francken, kurpfälzischer Richter und Kellner zur Burg, dem zum Beispiel auch Gut Düsselstein in der Flinger Straße in Düsseldorf oder das Haus Kastein im Neandertal gehörte. Von Francken renovierte die Anlage, errichtete auch den Torbogen und brachte für sich und seine Ehefrau Anna Sibila von und zum Pütz (auch: Putz) ein entsprechendes Allianzwappen an.

1725 verkaufte Francken die Anlage an Franz Carl Graf von WInkelhausen. Mit dessen kinderlose Tod fiel der gesamte Besitz an seine Schwester Isabella von Winkelhausen, die mit Edmund Florenz Cornelius Graf von Hatzfeld zu Burg Weisweiler, kaiserlicher General, pfälzischer Geheimrat, Marschall und Amtmann zu Düsseldorf, verheiratet war. Im Zuge einer Erbteilung fiel eine Hälfte Kaldenbergs an die Hatzfeld-Wildenberg, die andere Hälfte an Freifrau Anna Johanna Rosina Antoinette von Nagel zu Vornholz, geborene von Tastungen. Ihre Nachkommen verkauften die ihre Hälfte von Kaldenberg 1803 Freiherrn Joseph Caspar von und zum Pütz, der zuvor auch die Hatzfeldtsche Hälfte erworben hatte. Nach 1807 wiederum ersteigerte der Graf von Hatzfeldt den vollständigen Rittersitz. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel das Rittergut an die Stadt Düsseldorf, 1957 an die Graf-Recke-Stiftung und 1998 an die heutige Besitzerin. Ich hoffe, ich behaupte nichts falsches, wenn ich behaupte, daß dies die Wohnungsverwaltung Wittlaerer Hof ist. Sollte dies nicht stimmen, bitte ich um eine entsprechende Rückmeldung.

Die vierflügelige Anlage besteht aus einem Wohnhaus, an beiden Seiten anschließende Wirtschaftsgebäude sowie einem Torbau. Das Wohnhaus mit pfannengedecktem Walmdach ist verputzt und hof- und feldseitig jeweils in sieben Achsen unterteilt. Die Fenster im Erdgeschoss sind größer als im Obergerschoß. Der Eingang hat Faschen mit Ohren. Die Fenster haben Klappläden. Unter dem rechten Fenster des Erdgeschosses findet sich ein Zugang zum Keller, der nur einen Teil der Hausgrundfläche ausmacht. Die Wirtschaftsgebäude bestehen aus unverputztem Backstein. Das Torhaus mit früherer rundbogiger Öffnung wurde mit barocken Formen verblendet und weist ein Allianzwappen mit Krone und der Jahreszahl 1715 auf. Der Backsteingiebel ist mit Kugelaufsätzen verziert. An das Torhaus schließt sich rechts ein verputztes Haus für Bedienstete an.

Der Hof ist nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, kann also nicht von innen besichtigt werden. Angesichts der verkehrstechnisch ungünstigen Lage ist auch die Anreise mit einem PKW nicht ratsam – es gibt nichts zu sehen und auch keine Parkmöglichkeiten (bestenfalls an der Straßenbahnhaltestelle).

Wie wird der Hof heute genutzt? Da es keinerlei Aushänge oder Hinweisschilder gibt, sind an dieser Stelle keinerlei Aussagen (zumindest für einen Außenstehenden wie mich) möglich. Ein wenig bedauerlich ist das für mich schon. Auch wenn ich im Grenzgebiet von Düsseldorf und Duisburg wohne, lebe und arbeite, ist Wittlaer ein schwer greifbarer Stadtteil für mich. Gibt es dort beispielsweise ein heimatgeschichtliches Museum, in der ich etwas über die Historie des Stadtteils Wittlaer erfahren kann? Ein wenig bedauere ich es schon, daß ich das Gut nur von Außen betrachten kann.

Bürgerreporter:in:

Andreas Rüdig aus Duisburg

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