Bootsbau-Tradition und Lossprechung auf der boot Düsseldorf

Feierliche Lossprechung auf der boot. Die drei Losgesprochenen im Kreis der Handwerksvertreter: Jonas Koch (5.v.l.), Sarantis Fydanakis (6.v.l.), Ahmet Misini (7.v.l.) und Marcel Beelitz (8.v.l.)
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  • hochgeladen von Norbert Opfermann

Die Boots- und Schiffbauer-Innung NRW feierte am 24. Januar auf der boot Düsseldorf ihr 50-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Feier fand auch die Lossprechung der Gesellen im Boots- und Schiffbauerhandwerk statt. Und noch ein weiteres Jubiläum konnte begangen werden: Seit 30 Jahren ist jährlich eine Gruppe von Auszubildenden Boots- und Schiffbauern des Duisburger Schiffer-Berufskolleg RHEIN jeweils alle neun Messetage vor Ort, um Besuchern ihr Berufsbild praxisnah vorzustellen.

Eintauchen in eine Bootsbau-Werft

In den vielen Jahren Messeerfahrung hat sich immer wieder herausgestellt, dass besonders Jugendliche, die in Kürze ihre Schulzeit beenden und nach einer geeigneten Ausbildung suchen, sich gerade am Stand der Boots- und Schiffbauerinnung NRW und des Schiffer-Berufskolleg RHEIN wichtige Impulse für den weiteren Lebensweg holen. Gerade durch den direkten Kontakt zu Auszubildenden, begleitet durch Informationen von Lehrern der Schule, fanden in den vergangenen Jahren viele Jugendliche zu diesen Handwerksberufen.
In diesem Jahr konnten sich Besucher des Messestandes wie in einer typischen Bootsbau-Werft fühlen, denn drei Ausbilder stellten gemeinsam mit Auszubildenden an einigen Beispielen des Holz-Bootsbaues Besonderheiten ihres Berufsbildes in typischer Atmosphäre heraus. In der Holzwerkstatt entstand die Kajüte für einen 22er Mälar (9 x 2 Meter). Nebenan arbeitete man an einem formverleimten Beiboot und baute einen Mast für dieses Boot.

Traditioneller Treffpunkt auf der boot

Traditioneller Treffpunkt ehemaliger und angehender Boots- und Schiffbauer ist der Tag der Lossprechung der Lehrlinge, die wenige Tage vor der Messe erfolgreich ihre Abschlussprüfung zum Bootsbauer oder Schiffbauer bestanden haben. Dieses Ereignis wird auch traditionell von ehemaligen Auszubildenden und Unternehmen besucht. Es ergibt sich so eine rege Kontakt- und Jobbörse für diesen Berufszweig. In diesem Jahr waren vier Lehrlinge freizusprechen: Jonas Koch (Ausbildungsbetrieb Gentner Nautic, Aidenbach), Marcel Beelitz (Bootsbau Funger, Kempen), Ahmet Misini (Bootswerft Bicker, Ahlen) und Sarantis Fydanakis (Neue Ruhrorter Schiffswerft, Duisburg). Jonas Koch war mit einer Gesamtnote von 1,1 Jahrgangsbester. Marcel Beelitz aus dem Kammerbezirk machte ursprünglich eine Ausbildung zum Parkett- und Fußbodenleger, nach zwölf Jahren als Zeitsoldat entdeckte er dann sein Herz für den Bootsbau. Als Hobby hatte er sich bereits der Restauration eines alten Mahagoni-Holzbootes gewidmet.

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Dr. Axel Fuhrmann, zollte der Kunst des Bootsbaus hohen Respekt: „Sie müssen perfekt tischlern können, Leitungen und Steuerungsanlagen installieren, Kunststoff formen und verbauen sowie komplizierte Rundungen am Schiffskörper ebenso wie die Zug- und Traglasten für unterschiedliche Materialien exakt berechnen.“ Der handwerkliche Boots- und Schiffbau dürfte auch in Zukunft ausreichend zu tun haben, denn zehntausende nautischer Fahrzeuge alleine in Nordrhein-Westfalen müssen ständig gewartet und gepflegt oder technisch nachgerüstet werden.

Bürgerreporter:in:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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