Von verschwundener Alltagskultur, Mensch und Moor, Kinderkram und Posamentenknöpfen

Die Leiter aller Kultureinrichtungen des Bezirks Schwaben stellten anlässlich Ihrer Jahrespressekonferenz in der Augsburger Hauptverwaltung das vielfältige Kulturangebot vor. | Foto: Bezirk Schwaben
  • Die Leiter aller Kultureinrichtungen des Bezirks Schwaben stellten anlässlich Ihrer Jahrespressekonferenz in der Augsburger Hauptverwaltung das vielfältige Kulturangebot vor.
  • Foto: Bezirk Schwaben
  • hochgeladen von Bezirk Schwaben

Das vielseitige Jahresprogramm 2014 der Museen und Kultureinrichtungen des Bezirks Schwaben ist neu erschienen.

Unbemerkt sind sie aus dem Alltag verschwunden, der Hüftgürtel und das Gogomobil. Wer heißt heute noch Sepp oder Bepperl und wie fertigt man einen Posamentenknopf. Das kulturelle Jahresprogramm 2014 beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven Sehens-, Hörens- und Wissenswertes rund um die schwäbische Kulturgeschichte. Dazu bringen die diversen Kultureinrichtungen des Bezirks Schwaben interessante Sonderausstellungen, Veranstaltungen, Kurse und Publikationen. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert stellte gemeinsam mit allen Einrichtungsleitern in Augsburg das vielseitige Kulturprogramm vor.

Dabei stellte er fest: „Die Bewahrung unseres kulturellen Erbes steht zwar immer im Mittelpunkt unseres Engagements, Kulturvermittlung heißt für den Bezirk Schwaben aber ganz und gar nicht, im Vergangenen zu schwelgen“. Als überörtlicher Dienstleister im Sozial-, Gesundheits-, Bildungs-, Natur- und Umweltbereich ist der Bezirk in viele gesellschaftliche Entwicklungen eingebunden. Ein gelungenes Beispiel für diese Vernetzung ist die kommende Sonderausstellung im Bauernhofmuseum Illerbeuren (Landkreis Unterallgäu) zum Thema „Mensch und Moor“. Sie wurde in Gemeinschaftsarbeit mit der Bezirksheimatpflege entwickelt und von dieser mit einem umfangreichen wissenschaftlichen Begleitband ergänzt. Jener entstand wiederum anlässlich eines Fachseminars der Bezirksheimatheimatpflege und der Universität Augsburg. Die Ausstellung zur Geschichte der hiesigen Moornutzung reflektiert soziale Lebensumstände, industrielle Errungenschaften, die Heilkraft sowie die ökologische Bedeutung der Moore (ab 13. April).

Der Museumsausbauplan macht die Bezirksmuseen fit für die Zukunft: Im Sommer eröffnet das Rieser Bauernmuseum Maihingen (Landkreis Donau-Ries) seinen völlig neu gestalteten Ausstellungsbereich. Die Maßnahme kostet rund eine Million Euro. Ein barrierearmer Rundgang führt auf 1.100 qm durch „300 Jahre Alltagskultur im Ries“ und zeigt viele in den Depots aufbewahrte Raritäten erstmals der Öffentlichkeit.

Das Schwäbische Volkskundemuseum Oberschönenfeld (Landkreis Augsburg) erzählt mit aufschlussreichen Exponaten von Alltagskultur und Konsumgewohnheiten der vergangenen 100 Jahre unter dem griffigen Ausstellungstitel „Addiator, Hüftgürtel und Goggomobil - Verschwundene Dinge von A bis Z“ (ab 6. April).

In der Hammerschmiede und Stockerhof Naichen (Landkreis Günzburg) beleuchtet die Sonderausstellung „Josef, Bepperl, Sepp. Geschichten um einen Namen“ die Rolle dieses früher sehr verbreiteten Vornamens, informiert über alte und neue Josefi-Bräuche sowie über die „Königlich-Bayerische-Josefspartei“ (ab 18. Mai).

Allerhand „Kinderkram?!“ lässt in der Sonderausstellung auf Schloss Höchstädt (Landkreis Dillingen) die Dinge, mit denen Kinder gespielt, die sie geliebt oder auch gehasst haben, vom Kinderleben vergangener Zeiten erzählen. Ein Teil der multimedial erlebbaren Ausstellung wurde in einem Projektseminar am Gymnasium Wertingen erarbeitet. Die Jugendlichen zeigen, basierend auf von ihnen geführten Interviews, spannende Parallelen und Unterschiede zwischen ihrer eigenen Kindheit und der ihrer Großeltern (ab 1. April).

Die Ausstellungen der Bezirksmuseen sind wie immer mit besonderen Originalen eingerichtet und von wissenschaftlichen Vorträgen unterstützt sowie von engagierten museumspädagogischen Angeboten für Kinder, Erwachsene und Senioren begleitet. Damit wird ein breites Publikum vom Kenner über Schulklassen bis zu Familien angesprochen.

Reichlich junge Musik

Musik wird im Bezirk Schwaben auch übers Jahr 2014 wieder reichlich zu hören sein. Klassische Konzerte mit Musik von Mahler, Mozart und Beethoven kommen vom Schwäbischen Jugendsinfonieorchester. Als prominente Solistin holt Dirigent Allan Bergius die in Paris lebende 15 - jährige Pianistin Karen Kei Nagano nach Schloss Höchstädt (3. Mai). Als Solocellist an der Bayerischen Staatsoper in München verfügt Bergius über beste Kontakte zu ihrem Vater Kent Nagano.

Das Programm der Volksmusikberatung animiert mit geselligen Veranstaltungen zum gemeinsamen Singen, Tanzen und Musizieren. Lehrgänge und Fortbildungswochenenden locken die Wissbegierigen. Ein außergewöhnlicher Jodlerkurs für alle, die gerne singen und wandern, wird im Sommer am Oberjoch angeboten. Der Volksmusikberater für Schwaben berät auch bei Problemen mit der Verwertungsgesellschaft Gema. Mehr dazu berichtet er am 15. April in der Volkshochschule Buchloe (Landkreis Ostallgäu).

Neuen Stoff liefert auch die Trachtenkulturberatung für die Saison 2014 und bietet ein umfangreiches Schneider- und Handarbeiten-Kursprogramm für Anfänger und Könner. Das Topthema liefern heuer die Posamentenknöpfe. Die aktuelle Publikation und verschiedene Kurse zeigen hier die schier unerschöpflichen Techniken des Knöpfe umspinnens. Der beliebte Trachtenmarkt mit Trachtenbörse findet am 11./12. Oktober statt.

Fotowettbewerb „Flüsse und Gewässer in Schwaben“

Ein breit angelegtes Aufgabenfeld bestellt die Heimatpflege des Bezirks Schwaben. Eine Auswahl dazu: Im Mai wird der Denkmalpreis, im November der Literaturpreis vergeben; im Schwäbischen Tagungs- und Bildungszentrum Irsee gibt es wissenschaftliche Tagungen zu den Themen „Erinnerungskultur Erster Weltkrieg“, „Rechtsaltertümer in Schwaben“ und „Die Höheren Kommunalverbände in Deutschland". Fortgeführt werden die Arbeiten am „Editionsprojekt Physikatsberichte“, den schwäbischen Amtsarztberichten um 1860, jetzt für die Landkreise Oberallgäu und Lindau, Kempten, Immenstadt und Sonthofen.

Der neue Fotowettbewerb des Bezirks Schwaben ist dem Thema „Flüsse und Gewässer in Schwaben“ gewidmet. Besonders angesprochen sind Schüler, Studenten, Mitglieder von Fotoclubs und kulturellen Vereinigungen sowie Fotoamateure. Teilnahmeberechtigt sind alle, die in Bayerisch-Schwaben ihren Wohnsitz haben. Einzelfotos oder Bildfolgen können ein ganzes Jahr lang, bis zum 20. Dezember 2014, eingesendet werden.

Kostenfreie Bestellung der Jahresprogramme unter 0821/3101386 und oeffentlichkeitsarbeit@bezirk-schwaben.de.
www.bezirk-schwaben.de

Bürgerreporter:in:

Bezirk Schwaben aus Augsburg

Webseite von Bezirk Schwaben
Bezirk Schwaben auf Facebook
Bezirk Schwaben auf Instagram
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.