Neue Abfallsatzung knebelt Dietzenbacher Bürger.. sagt DieLinke

Neue Abfallsatzung knebelt die Bürger und wird die Gebühren drastisch erhöhen .. sagt DieLinke....

Am 07. November 2014 habe ich eine Anfrage bezüglich Befreiung von der Biotonne in Dietzenbach gestellt, weil wir selbst kompostieren.
Heute habe ich nun Nachricht von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Dietzenbach bekommen:
Frau Inga Weber schreibt mir, dass aus logistischen Gründen jeder Liegenschaft in Dietzenbach eine Biotonne zugeteilt und auch ausgeliefert wird. Es wird also im Vorfeld nicht einmal der Bedarf festgestellt, denn nicht alle Bürger benötigen diese Tonne. Das war mein erster Gedanke. So wollte ich weiterhin kompostieren und Küchenabfälle wie gehabt über den Restmüll entsorgen. Küchenabfälle dürfen jedoch lt. Mail von den Städtischen Betrieben nicht mehr in den Restmüll. Von der Biotonne kann nur befreit werden, wer die gesamten Küchenabfälle auf seinem Grundstück entsorgt. Fazit: Da ich Essensreste und Knochen nicht kompostieren darf, weil es Ungeziefer und Ratten anlockt, auf der anderen Seite eine Ordnungsstrafe riskiere, wenn ich Küchenabfälle in den Restmüll werfe, werde ich gezwungen, eine Biotonne aufzustellen. Es macht daher auch keinen Sinn, eine Antrag auf Befreiung einer Biotonne zu stellen und pauschal 20,00 € Verwaltungsgebühr dafür zu zahlen.
Das Bundesumweltamt empfiehlt jedoch, Küchenabfälle über den Restmüll zu entsorgen. Die Gemeinden sind aber frei in der Gestaltung ihrer Satzung und müssen sich nicht an diese Empfehlungen halten.

In dieser Woche habe ich mit einem Hausmeister, der in einer großen Wohnanlage seinen Dienst tut, gesprochen. Er selbst habe den Abfallbehälter der Wohnanlage geleert und den Müll nach der neuen Abfallordnung getrennt. Dabei kam er zu dem Ergebnis, das nur 80 Liter des 1100 Liter Gesamtvolumens organische Abfälle sind, die in die Biotonne gehören. Da die Behälter jedoch nicht mehr wöchentlich geleert werden, wird er gezwungen sein, eine zweite 1100 Liter Tonne zu bestellen. Das bedeutet pro Wohnung Mehrkosten von ca. 80,00 € im Jahr. Enttäuscht hat er sich auch darüber gezeigt, dass die Einsparungen bei der Entsorgung nicht an die Bürger weitergegeben werden, sondern nur der Stabilisierung der derzeitigen Gebühren dienen sollen. Zum besseren Verständnis: Restmüll entsorgt die Stadt Dietzenbach z. Zt. für 239,50 €/T und für Biomüll sollen die Kosten zwischen 90 und 100 €/T betragen. Die Stadt Dietzenbach erhofft sich durch die Einführung der Bio-Tonne erhebliche Einsparungen.

Ein weiterer Aspekt ist die Verwertung von Restmüll durch Verbrennung, über die die Haushalte in Dietzenbach mit Fernwärme versorgt werden. Die Anlagen lohnen sich nur, wenn sie durchbrennen. Aber was, wenn es immer weniger Müll gibt?

Gestern habe ich in in einer Dietzenbacher Hausanlage ein Foto von einem Container gemacht, über den der gelbe Sack entsorgt wird. Da er gerade geleert worden ist, gab es nur einige Dinge darin, die über andere Wege entsorgt werden sollten. In diesem Container ist der von mir geschätzte Anteil von Falschentsorgung 40 -50 %. Darin habe ich schon Matratzen, Geschirr, Glas, Elektrogeräte, und vieles mehr vorgefunden.

Eine händische Sortierung wäre von Nöten, wenn nicht alles als Restmüll entsorgt werden soll. Eine Trennung von Biotonne und Restmüll halte ich in großen Wohnanlagen für nicht realistisch. Die gut sichtbaren Schilder auf dem von mir fotografierten Container der SES, was in den Container hineingehört, stellen sich als unverbindliche Empfehlung dar.

Aus Sicht der Linken werden sich die Gebühren drastisch erhöhen, weil viele Bürger eine größere Restmülltonne benötigen werden, in vielen Hochhäusern sogar zusätzliche Behälter. Die Annahme, dass der derzeitige Gesamtmüll aus 50% Bio und 50 % Restmüll bestehen soll, ist eine Fehleinschätzung der Stadtwerke, die ich
in der Praxis nicht nachvollziehen kann.
Der Restmüll soll künftig nicht mehr wöchentlich sondern 14-tägig abgefahren werden im Wechsel mit der Biotonne. Im Sommer dürfen wir dann mit vielen Maden und mit einer erheblichen Geruchsbelästigung rechnen.
Nicht zuletzt werden sich aus den gesteigerten Erträgen dann auch zwangsläufig höhere Bonus-Zahlungen an die Geschäftsführung der Stadtwerke Dietzenbach ergeben.
Die neue Satzung soll am 14.11.2014 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden.

Lothar Kämmer

Bürgerreporter:in:

Lothar Kämmer aus Dietzenbach

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