Cuxhaven Duhnen
Neptun gab sein Reich frei für das Duhner Wattrennen

Foto: ©Christina Schön "tinika'"

Dieses weltweit einzigartige Ereignis findet jährlich im UNESCO-Weltkulturerbe statt. Das Veranstaltungsdatum bestimmen die Gezeiten. Erst wenn der Meeresgott Neptun – innerhalb der Gezeiten - das Wasser zurückzieht und das Watt frei gibt können die Rennen stattfinden.
In diesem Jahr gab es eine sogenannte Nipptide, in der sich das Wasser nicht vollständig vom Festland zurückzieht, Petrus sendete Wolken und zeitweise Regen mit leichten Böen dazu. Dieses für Norddeutschland typische Reizklimawetter hielt die Rennfahrer und Jockeys jedoch nicht von Sport auf dem Meeresgrund ab. Innerhalb zwölf Trabrennen, im Sulky oder im Sattel, so wie Galopprennen wurde gestartet.
Jedes Pferd mit seinem Reiter wurde, beim Einritt in die Rennbahn, mit umfangreichen Eckinformationen zu vorangegangenen Rennerfolgen, vorgestellt.
Ein Geländewagen wurde als „fahrende Startbox“ eingesetzt. Dieses Vorwegfahren wird an sich nur im Traberrennsport angewannt, Galopprennpferde werden auf Rennbahnen normalerweise in Startboxen gestellt. Mussten sie im Watt als „Blitzstart“ losrennen. Die Weite des Watt und der Wind in den Nüstern spornte die Pferde extrem an, einige Jockeys hatten ordentlich was zu halten. Einige Power- Pakete auf vier Hufen machten sich durch freudige Bocksprünge Luft ... „los mach hin lass mich Laufen“ konnte man aus ihren Augen lesen.
Zwei kurze Rennunterbrechungen gab es, als die Wattwagen in einer langen Kutschenkette ihren Weg zur – im Nebel liegenden – Insel Neuwerk antraten und am spätem Nachmittag vor dem auflaufendem Wasser zurückkehrten.

Zur traditionellen Eröffnung begleitete eine Reiterparade die Ehrengäste-Kutsche auf der Neptun, Jan Cux und Cuxi saßen, anschließendem gab es den sogenannten „Bügeltrunk“. Die Organisatoren hatten einiges auf die Beine beziehungsweise Hufe gestellt um 25.000 Zuschauer zu Begeistern. Vom Himmel segelten Fallschirmspringer, eine Ponyparade zeigte eine Quadrillie. Es gab eine Verkaufsmeile und für das leibliche Wohl war auch gesorgt.
Und ... nicht zu vergessen die „Wetten“ auf die Rennen! So einige Besucher hatten das Glück aufs richtige Pferd gesetzt zu haben und dadurch ihre Urlaubskasse aufgebessert. Die Preisgelder für die Rennreiter waren auch ansehnlich. Glück für die, die sportlich dem Wetter getrotzt hatten.
Die Siegerpferde bekamen einen Lorbeer(Eichen-)kranz und eine Decke mit Sponsorenaufdruck. Ohne Sponsoren keine Veranstaltung. Für die vielen Helfer, Pressevertreter und Ehrengäste wurden Shuttlebusse eingesetzt, da es im Veranstaltungszentrum Dunen keine Parkmöglichkeiten gab.
Für die Sicherheit, der Rennteilnehmer,vor Ort, sorgte die berittene Polizei. Ein Schmied und fünf Tierärzte standen für die Pferde bereit! Zum Glück gab es keine ernsthaften Vorfälle.
Einzig ... eine Möwe kollidierte im Anflug mit einem Galopper, woraufhin die Reiterin etwas unsanft aus dem Sattel gezogen wurde und dabei eine weitere Reiterin mit in den Schlamm riss.
Die beiden reiterlosen Pferde zogen am Feld vor bei ab gen Horizont. Durch einen sofort eingeleiteten Einsatz der Wattrettung und des zur Hilfe gerufenen Seenotrettungskreuzers konnten die beiden Ausreißer unversehrt ,an der „Fahrrinne“ (Wattkante), eingefangen werden.
Den Reiterin war zum Glück nichts passiert, somit konnten sie ihre Pferde selber - in Begleitung der berittenen Polizei – sicher zurückreiten aufs Festland.
Ein „alter Hase“ in Sache Watt-Rennsport erwähnte dazu „Ausreißer gibt es immer mal. Wir haben schon mal ein Rennpferd mit dem Pferdeanhänger – zurück übers Watt – geholt. Bisher ist immer alles gutgegangen“.
Die meisten Pferde kennen das Watt sie gehören dem „Verein für Pferderennen auf dem Duhner Watt e.V“ an, welcher bereits seit 113 Jahren das spektakuläre Rennen im Watt ausrichtet.

Der Termin für das Duhner Wattrennen 2016 wurde bereits bekannt gegeben – Sonntag, 14.August!

Bürgerreporter:in:

Christina Schön "tinika" aus Syke

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