Nordseeküsten-Radweg von Sylt nach Hamburg

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1. Tag – Burgdorf – List , ca. 40 km – Wetter sonnig, wenig Wind

Sechs RadlerInnen vom ADFC OG Burgdorf/Uetze starteten am Bahnhof in Burgdorf zu einer ausgeschlafenen Zeit (12.30 Uhr) um über Celle direkt nach Westerland mit dem Zug fahren.
In Westerland ging es nach dem Ausstieg erstmal zur Strandpromenade um einen Blick auf die Nordsee zu werfen.
Danach startete die Gruppe zur Jugendherberge nach List. Die Strecke ist sehr schön und führt durch Dünen- und Heideflächen. Von der sonst wohl nicht so ruhigen Insel sah man nichts. Nach Ankunft an der Jugendherberge wurden abgesattelt und zum Essen ging es dann nach List zum Hafen. Dort war ein sehr bekanntes Fischrestaurant in dem man sehr guten Fisch essen konnte. Nachdem wir uns das Treiben, das hier nicht mehr so ruhig war, einige Zeit angeschaut hatten, hatten wir von den vielen Aufgemotzten und Möchtegern-Promis genug und radelten noch zum Endpunkt des Ellenbogens. Dort waren wir so gut wie allein und konnten die schöne Landschaft genießen.
Ein Höhepunkt war ein Feuerwerk, welches von ein Kreuzfahrtschiff veranstaltet wurde und so beschlossen wir diesen Tag mit einer Überraschung und einer Rückfahrt in der Dunkelheit zurück zur Jugendherberge.

2. Tag List – Niebüll - 78 km - Wetter sonnig, wenig Wind

Der zweite Tag fing mit einem guten Frühstück an und danach ging die Radtour wieder durch die Heidelandschaft bis kurz vor Kampen. Von dort radelte die Gruppe durch die reetgedeckten, sehr netten Häuser in Richtung Keitum. Auch die Bauruinen fielen uns auf und die vielen Neubauten. Die Insel ist wirklich schön und so machten wir die östliche Rundtour um diesen Teil der Insel kennenzulernen. Nach einer Pause im Morsum umrundeten wir dann noch die Gegend um Archsum um dann über den Hindenburgdamm mit der Bahn den sehr teuren Rückweg anzutreten.
Die 10 Minuten Zugfahrt kosteten uns pro Person fast 9 € (es war nur eine Station bis Klanxbüll)! Am Vortag sind wir mit der Gruppe pro Person von Burgdorf nach Westerland für rund 35 € gefahren. Da nutzt jemand die Leute ganz unverschämt aus.
Von Klanxbüll radelte die Gruppe in Richtung dänische Grenze nach Seebüll. Dort besichtigten wir (allerdings nur von außen) das Emil Nolde Hause. Da im Garten die Dahlien noch nicht blühten wurde lieber eine Kaffee/Kuchenpause eingelegt. Danach ging es zur restlichen Tagesetappe nach Niebüll in die Jugendherberge.

3. Tag – Niebüll – Friedrichstadt – 92 km – Wetter bewölkt mit Sonne, zum Nachmittag hin Regengefahr

Der Tag heute war in großer Anzahl vom Ab- und Aufsteigen geprägt. Da die Route direkt vor dem Deich von uns geradelt wurde, mussten wir laufend die Schafgatter überwinden. Das war manchmal ganz schön aufwändig, da diese teilweise nur ein paar Hundert Meter auseinander lagen.
Dieser Teil der Nordsee wird von den Halligen geprägt und deshalb ist gibt es hier immer wieder schöne Aussichten. Auch die Bohrinsel Mittelplate konnten wir bereits im Dunst erkennen. In Husum wollten wir eigentlich eine kleine Pause einlegen. Dort war jedoch ein Haufen Gewühl, da dort im Hafen ein Fest stattfand. Es war Regen angesagt, so dass wir uns recht zügig zu unserem Quartier in der Jugendherberge Friedrichstadt aufmachten. In Friedrichstadt genossen wir dann ein Klasse-Abendessen und zum Abschluß gab es noch ein Eis am Marktplatz.

4. Tag - Friedrichstadt – Büsum – 100 km – Wetter sonnig mit Wolken

Regen und Sturmböen WS 8 von West waren angesagt. Und die ersten 40 km unserer heutigen Etappe ging es gegen Westen! Morgens gab es auch ein paar Regentropfen. Aber die Regenkleidung konnte bald wieder ausgezogen werden. Aber der Wind blieb und so kämpften wir uns in Richtung St. Peter-Ording. Nach unserer Ankunft dort gab es erstmal eine längere Pause (wieder bei einem bekannten Restaurant, der anscheinend an der ganzen Küste Fisch in allen Variationen anbietet). Danach hatten wir einen Teil von ca. 30 km mit Wind, den wir sehr genossen. Ab ca. Eider-Sperrwerk bemerkte man dann wieder die Sturmböen, jetzt seitwärts. Das Eider-Sperrwerk ist ein imposanter Bau und trennt bei Bedarf das Inland von der Nordsee. Die Sturmböen drückten das Wasser schon an die Küste. Man merkte, dass der Wasserstand sehr viel höher war als die Tage davor.
Bis nach Büsum war es dann nicht mehr so weit. Büsum erreichten wir über eine Baustelle. Dort wurde gerade der Deich neu (und sehr hoch) gestaltet und eine Art Lagune vor dem Deich angelegt (vor einiger Zeit wurde dieser Bereich von einer Sturmflut stark beschädigt).
Ein Mitradler, der früher oft in Büsum war, zeigte seine Ortskenntnisse und führte uns zum Essen und anschließend durchradelten wir den Hafen und die Altstadt.

5. Tag - Büsum – Glückstadt – 87 km - Wetter sehr sonnig mit einigen Wolken

Nach einen gutem Frühstück radelten wir heute an der Meldorfer Bucht entlang. Ein großes Naturschutzgebiet gibt es dort und einige sehenswerte Landstriche. Ab diesem Stück führt der Nordseeküsten-Radweg ins Inland. „Dithmarschen“ ist bekannt durch den Kohlanbau. Gesehen haben wir doch wenig davon. Auch hier sind Maisfelder im Vormarsch. In Brunsbüttel wurde am Nord-Ostseekanal eine gemütlich Pause eingelegt und den großen Pötten beim Ein- und Ausfahren aus den Schleusen zugeschaut. Auch die kleineren Segelschiffe und Yachten waren ein interessanter Blickpunkt.
Nach Übersetzen mit der Fähre ging es dann an der Elbe entlang in Richtung Glückstadt. Der Radweg hatte dort teilweise sehr schlechte Qualität. In Glückstadt hatten wir eine nette Unterkunft mit einer wunderbaren Ausstattung der Zimmer und Bäder.
Zur Innenstadt und Hafen radelten wir dann zum Schauen und Essen. Das Matjesbuffet war der Hammer!

6. Tag Glückstadt – Hamburg – 70 km - sehr sonnig und sehr warm

Unsere letzte Etappe führte uns wieder direkt an der Elbe entlang. Der Teil des Weges war wieder nicht so gut zu radeln. Da wir aber den Blick auf die Elbe haben wollten, radelten wir vor dem Teich und wurden dafür durch schöne Aussichten belohnt.
In Wedel machten wir kurz vor Schulau (Willkomm-Höft) noch mal eine ausgiebige Pause mit Blick auf die Elbe. Danach radelten wir unterhalb von Blankenese. Da hier der Radweg gut ausgebaut ist, hatten wir Zeit und Ruhe die schönen Häuser zu genießen.
Kurz vor Hamburg-Innenstadt wurde es dann jedoch eng. Über einige Kilometer sollten die Radler absteigen, da hier der Fußweg/Radweg nicht breit genug ist. Durch die Wochenmitte waren jedoch nicht so viel Fußgänger unterwegs, so dass man dann doch teilweise radeln konnte. (Widerspruch: ein Radweg, der über eine recht lange Strecke nicht mit dem Rad befahr ist, ist KEIN Radweg! Hier sollten sich die Verantwortlichen wirklich mal überlegen, warum der Nordseeküsten-Radweg dort entlang gehen muss, wenn man nicht radeln kann – vielleicht sollte man ihn dort verbreitern)!
In Ovelgönne (Museumshafen) könnten wir uns noch eine ausgiebige Rast, da durch diese enge Passage unsere gute Laune etwas gelitten hatte und es jetzt doch sehr warm wurde. Danach radelten wir zügig zum Bahnhof nach Hamburg um mit dem Metronom wieder zurück zu fahren.

Fazit: 472 km, meist gutes Wetter, eine Radtour mit vielen, vielen Schafen, schöne Aussichten auf Nordsee, Halligen, Elbe und Hamburg (und netten Unterkünften).
Nordseeküsten-Radweg;
Bahnfahrt Hinfahrt mit dem IC von Celle ohne Umsteigen nach Westerland, Rückfahrt günstig mit Metronom und Nds.Ticket

Bürgerreporter:in:

Beate Rühmann aus Burgdorf

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