Bruchsaler Soldaten rufen zur Typisierung auf

15. September 2013
General Dr. Speidel-Kaserne, 76646 Bruchsal
Am roten Londonbus der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich über das Thema Stammzell- und Knochenmarkspende informieren.
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Das ABC-Abwehrregiment 750 "Baden" und die weiteren Dienststellen in der General Dr. Speidel-Kaserne rufen am Tag der offenen Tür, dem Sonntag, 15. September 2013, alle Besucher zur Hilfe für Leukämiekranke auf. Denn die Verantwortlichen wollen nicht nur die Bundeswehr mit ihren verschiedenen Tätigkeitsfeldern zeigen, sondern auch darüber informieren, wie viele Soldaten freiwillig, unentgeltlich und außerhalb ihrer Dienstzeit todkranken Menschen eine Chance auf Leben geben. In Zusammenarbeit mit der Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands ältester Stammzellspenderdatei, wird deshalb über die Registrierung als Stammzellspender aufgeklärt. Am roten Londonbus der Stammzellspenderdatei kann man sich informieren.
Unter dem Leitmotiv “Hoffen – Helfen – Heilen“ biet

et die Stiftung seit mehr als 25 Jahren Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Hauptziel der Stiftung ist es, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren lassen. Beinahe täglich sind Teams der gemeinnützigen Stiftung in ganz Deutschland unterwegs, um junge Soldaten als Stammzellspender zu gewinnen. Im Jahr 2012 konnten so rund 8556 Angehörige der Bundeswehr in die Spenderdatei aufgenommen werden. Aber die Stiftung will beim Tag der offenen Tür in Bruchsal nicht nur junge Bundeswehrangehörige ansprechen - auch Besucher sollen die Möglichkeit haben, sich in die Datei der potenziellen Lebensretter einzutragen.
Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland mehr als 10 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Oft reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen eines fremden Spenders die einzige Hoffnung. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung für eine „Typisierung“ – eine Registrierung in der Spenderdatei. Das bedeutet: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe(knapp ein Fingerhut voll Blut) oder einem Abstrich der Mundschleimhaut werden die Gewebemerkmale des Spenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt und bei der Spenderdatei gespeichert. Von dort werden sie anonym dem Zentralregister in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. Stimmen diese Gewebemerkmale mit denen eines Patienten überein, wird der Spender von der Stiftung informiert. Somit erhöht sich mit jedem neu gewonnenen Spender die Chance, dass einem leukämiekranken Patienten das Leben gerettet werden kann.
Emil Morsch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Bei uns stehen die Menschen im Mittelpunkt, die Hilfe benötigen. Leider wissen viele Menschen nicht, dass jeder gesunde Mensch ab 18 Jahren mit einer Stammzelltransplantation Leben retten kann“, so der Stiftungsgründer. „In den vergangenen Jahren haben wir sehr gut mit der Bundeswehr kooperiert“, berichtet der 70 Jährige. So ist der Anteil der Soldaten in der Datei stark gestiegen: Nicht nur, dass die Zahl der typisierten Soldaten innerhalb der Spenderdatei kontinuierlich wächst, auch der Anteil der Stammzellspender liegt heute bei 30 Prozent. „173 Lebensretter, die die Stefan-Morsch-Stiftung im vergangenen Jahr vermittelt hat, sind Angehörige der Bundeswehr“, berichtet Emil Morsch. „Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wollen wir fortführen.“
Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren registrieren lassen. Entsprechende Ausschlusskriterien lassen sich auf der Homepage der Stefan-Morsch-Stiftung nachlesen. So führen überwiegend schwerwiegende Vorerkrankungen, die auch zum Ausschluss bei der Blutspende führen würden, dazu, dass man nicht als Stammzellspender zugelassen wird. Am roten Londonbus der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich am 15. September informieren und typisieren lassen.

Typisierung ist auch Online möglich:

Prinzipiell kann sich jeder gesunde Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren registrieren lassen. Informationen über Ausschlussgründe lassen sich auf der Internetseite der Stefan-Morsch-Stiftung (www.stefan-morsch-stiftung.de) nachlesen. Die Typisierung ist für alle Spender kostenlos, jedoch werden Spenden zur Finanzierung der Blutuntersuchungen gerne entgegen genommen – da jede Blutanalyse mindestens 50 Euro kostet.
Die aktuellen Termine für die Typisierungsaktionen der Stefan-Morsch-Stiftung findet man auf der Internetseite. Zudem gibt es die Möglichkeit sich über die Homepage auch Online registrieren zu lassen. Über den Button „Online-Registrierung“ auf der Startseite kann man sich eingehend informieren, die Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Entnahmeset zuschicken lassen – entweder eine kleine Blutprobe oder einen Abstrich der Mundschleimhaut. In dem Päckchen ist das entsprechende Material, um sich bei seinem Hausarzt eine Blutprobe entnehmen zu lassen oder den Wangenabstrich durchzuführen. Dieses Päckchen wird dann einfach an die Stefan-Morsch-Stiftung zurückgesendet.
Leukämie kann Jeden treffen. Jeder kann helfen, Menschen eine Chance auf Leben zu geben. Wer nicht als Stammzellspender registriert werden kann, hat die Möglichkeit durch eine Spende, die Typisierung eines geeigneten Spenders zu finanzieren. Das Spendenkonto für Lebensretter ist bei der Sparkasse Birkenfeld BLZ 562 500 30 unter der Kontonummer 79790 eingerichtet.

Am roten Londonbus der Stefan-Morsch-Stiftung kann man sich über das Thema Stammzell- und Knochenmarkspende informieren.
Beim Tag der offenen Tür in der General Dr. Speidel-Kaserne in Bruchsal können sich Soldaten und Besucher in die Datei der Lebensretter eintragen lassen. Ein Fingerhut voll Blut genügt.
Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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