Tag der Regionen – da müsste man sich erst als Region verstehen!

Das diesjährige Motto „Aus Liebe zur Region - denken, handeln und genießen“ will vermitteln, worum es beim Tag der Regionen eigentlich geht, nämlich vom Wissen zum Handeln zu kommen. Der Aktionstag setzt hier an und will die Ziele und Inhalte nachhaltiger Entwicklung verankern und verbreiten. Nachhaltiges Denken und Handeln kann nicht verordnet, es muss verständlich und vor allem erlebbar gemacht werden.

Ob dies aber über einen Aktionszeitraum vom 26. September bis 12. Oktober mit einem 5. Oktober 2014 als Kerntag überhaupt machbar ist, der einfach vorhandene Veranstaltungen wie Volksfeste und Märkte für sich vereinnahmt , ist sehr in Frage zu stellen, denn diese Veranstaltungen würden auch ohne den Tag der Regionen stattfinden.

Nachhaltig sollen diese Veranstaltungen sein, aber die meisten Anbieter von Produkten kommen gar nicht aus unserer Region! Dies ist auch bei unseren Grünen und Bauernmärkten nicht anders, unsere Regionalerzeuger machen sich da sehr Rah, ein großes Manko. Bei den beiden Veranstaltungen Kartoffelmarkt in Mücheln und dem regelmäßig stattfindenden Kleinen-Markt in Merseburg wird dies aus Erfahrung leider nicht anders sein!

Disziplinübergreifende Diskussionen, die Einbeziehung des Alltagswissens der Menschen sowie ein gemeinsames Aushandeln werden als Voraussetzungen für eine nachhaltige Zukunft angesehen, in der ein selbst bestimmtes Zusammenleben und der Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen im Mittelpunkt stehen.

Man will Menschen zudem anregen, soziale Fantasie zu entfalten und Einfluss auf gesellschaftliche Entscheidungen zu nehmen. Wie dies hier bei uns gehen soll ist aber fraglich, denn alles wird doch von oben verordnet, Diskussionen finden dort erst gar nicht statt. Ein sehr gutes Beispiel sind hier die beschlossenen und geplanten Bahnstreckenstilllegungen. Dies bedeute eine immer größere Abkopplung unserer Kleinstädte vom Land, was unausweichlich zur weiteren Endsiedlung beitragen wird. Verbunden sein wird dies mit einem Aussterben der Bevölkerung in den Dörfern und einem enormen Leerstand an Wohnraum, verbunden mit enormen Wertverlusten bei den Immobilien.

Wenn wir uns nicht bald dazu besinnen unsere gesamte ländliche Region als „eine Region“ zu erfassen, dann werden wir bald vor Problemen stehen die kaum noch zu bewältigen sind! Eine Förderung der Region steht an, bei der das Geld in der Region verbleibt und nicht durch die Auflagen von Förderbescheiden aus der Region hinausgetragen wird.

Bürgerreporter:in:

Krohn Jürgen aus Braunsbedra

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