Serie zur "Tourismusregion Geiseltal" - Ländlicher Tourismus - Agrartourismus

Nach der Studie des Sparkassenbarometers, verkennen die neuen Bundesländer, besonders der östliche Teil, noch immer das hohe Potential seines Landtourismus. Urlaub auf dem Land verspricht ungestörte Natur, idyllische Landschaft, gesunde Luft und nette, familiäre Gastgeber und eröffnet in nahezu einmaliger Weise die Chance, Land und Leute, deren Sitten und Bräuche sowie Tradition und Kultur kennen zu lernen. Landurlaub ist sehr viel mehr als Urlaub auf dem Bauernhof – Landurlaub ist ein Gesamterlebnis! Hierauf müsste in der neuen Tourismusregion Geiseltal gezielt hingearbeitet werden. Vieles ist schon vorhanden, wird aber touristisch bisher noch nicht genutzt.

In die ländliche Region des Geiseltals passt natürlich auch ideal Urlaub auf dem Bauernhof mit speziellem Themenmarketing. Dies hat auch schon die sachsenanhaltische Landesregierung in einer 2007 veröffentlichten Studie für die Region festgestellt. Agrartourismus, der weiter als reiner Urlaub auf dem Bauernhof geht, dürfte eine wichtige Rolle für den Tourismus im Geiseltal spielen können, denn insgesamt handelt es sich hier um eine überwiegend ländliche Region. Diesen effektiv mit einer langfristigen Perspektive aufzubauen dürfte aber noch mindestens 5-10 Jahre dauern.

Der Agrar- Agrotourismus wird in der Region generell unterschätzt! Verweise auf erfolgreich umgesetzten Agrartourismus im In- und Ausland werden von den regionalen politischen Akteuren und der Bevölkerung einfach zur Seite gewischt. Angebote diese Regionen und deren Umsetzungsprojekte zu besuchen, werden nicht angenommen. Der Erarbeiter dieser Tourismusgedanken für das Geiseltal verfügt über sehr gute Kontakte zum Themenbereich Agrartourismus und weiß was machbar und möglich ist und es ist viel möglich!

Große Chancen beständen für einen Regionalmarkt in Krumpa (im früheren Aldi) nach dem Beispiel des Regionalmarktes in Hohenlohe (Konzept auf www.visionaere-Geiseltalseen.jimdo.com , oder eines, bzw. mehrerer Wellnessbauernhöfe wie dem „Ersten Wellnessbauenhof Österreichs“ in Kärnten. Sabine und ihr Mann sind einfach innovativ und nutzen die ländlichen Möglichkeiten voll aus, heben sich damit positiv und finanziell erfolgreich von den Wellnessangeboten der Hotels ab. Einiges davon wäre im Geiseltal umsetzbar.

Agrartourismus ist zudem mehr als Übernachten auf dem Bauernhof, dazu gehören Regionale Produkte, die Vermarktung dieser gezielt auch in der regionalen Gastronomie, besonders der ländlichen, die es fast gar nicht mehr gibt. Zudem gehören auch die regionalen Dorffeste dazu, spezielle Feste die aus den Regionalprodukten entstehen könnten, müssen angeschoben werden. Die Einbindung der Landfrauen ist beim Landtourismus Grundvoraussetzung. Hier müssten Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten aufgebaut werden.

Ländlicher Tourismus, wie Urlaub auf dem Bauernhof sollte auch mit einer Kinderbetreuung verbunden werden. Dazu gibt es ein hervorragendes Beispiel von 5 Bauernhöfen in Kärnten im Gaittal, die sich zusammengeschlossen haben und jeden Tag die Woche über, jeweils auf einem anderen Bauernhof eine Kinderbetreuung für ihre Gäste aufgebaut haben. Die Kooperation geht dort sogar soweit, dass man sich bei Krankheitsfällen untereinander aushilft. Solche Ideen und Umsetzungen sollten auch im Geiseltal gefördert und umgesetzt werden.

Zum Land- Agrartourismus gehören auch Landevents wie:
• Ostern mit Schmücken der Brunnen
• Pfingstfeste
• Johannisfeste
• Dorffeste
• Erntedankfeste
• Ausstellungen alter Landmaschinen
• Weinfest
• Usw.

Pauschalangebot „Traditionelles Pfingsten im Geiseltal“ – auch ein Landevent!

Das „Traditionelles Pfingsten im Geiseltal“ aus der Heimatkultur heraus, kann als etwas Besonderes angesehen werden. Im gesamten Geiseltal finden zu Pfingsten sogenannte Pfingstfeste statt, die auf ihre touristische Vermarktung geradezu warten. Diese Feste sollten auch als Pauschalangebot, mit ortsnaher Unterbringung, regionalem Speise und Getränkeangebot und Begleitpersonen aus dem Dorffestbereich heraus, die sich gezielt die um Gäste gekümmern. Zudem die Gäste zu den traditionellen Festen begleiten und sie dabei umfassend über die jeweiligen Traditionen informieren, sie ihnen näher bringen. Die Gäste müssen und sollen sich einfach mitten drin fühlen! Dies eignet sich auch hervorragend als Pressereise für Tourismusredakteure. Zur Tourismusvermarktung eignet sich auch hervorragend das Leihaer Johannisbierfest!

Der Vorteil bei den Landfesten besteht darin, dass es diese schon über Jahre, Jahrzehnte gibt und nur die touristische Vermarktung dazu, drum herum, aufgebaut werden muss. Hierfür fallen nur geringe Kosten an, die sich sehr schnell wieder erwirtschaften lassen.

Der bedeutendste touristische Bezug im Landtourismus ist in der Vermarktung regional erzeugter Produkte zu sehen. Dies schließt sowohl den Direktverkauf von beispielsweise Wein, Obst, Wurst und Käse an Touristen, als auch die Belieferung der Hotels, Gaststätten, Märkte und Verkaufseinrichtungen ein.

Für einen Touristen ist die Vielfalt an Produkten einer Region jedoch nur schwer zu überschauen, daher sind 2-3 Regionalmärkte eine interessante Alternative. Eine Alternative auch in dem Sinne, dass Gemeinden die über keine Lebensmittelversorgung über einen Lebensmittelmarkt mehr aufweisen, durch einen Regionalmarkt wieder versorgt werden. Zuzüglich Regionalmärkte einen direkten Anlaufpunkt für Touristen darstellen. Im Regionalmarkt sollte auch immer der Verzehr der regionalen Produkte gegeben sein. Dabei steht gerade das „Genießen“ regionaltypischer, frischer Produkte wie Spargel, Wein, Fisch oder saisonaler Köstlichkeiten wie Wild, Pilze etc. bei Urlaubern hoch im Kurs. Ideal ist auch die Einbindung eines Tourismusbüros und regionalen Tourismus-Informationspunktes.

Ein interessantes Beispiel stellt hier ein Regionalmarkt im leerstehenden Aldi-Markt in Krumpa dar. Wie in den Medien berichtet, hat man enorme Schwierigkeiten den früheren und nun leer stehenden Aldi in Krumpa wieder seiner Nutzung als Einkaufsmarkt zuzuführen, keiner der Discounter will ihn! Da wäre doch eine Kombination aus Erzeugerprodukten der Region und einem ergänzenden Normalangebot eine Alternative – solch einen Einkaufsmarkt hat die „Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall“ schon vor Jahren mit einem Regionalmarkt in Wolpertshausen erfolgreich umgesetzt. Der Standort und die Größe in Krumpa wären ideal. Ein solches Regionalmarkt Konzept könnte für Krumpa hoch interessant sein, zudem der Standort enorme Marktvorteile bietet, die sonst kaum so gegeben sind. Die Unmittelbare Nähe des leer stehenden Aldi Marktes zum Geiseltalsee und dessen Rad und Fußweg + direkter Nähe mit direkter Zufahrt von der Haupt(seen)strasse, dürfte sich als ideale Besonderheit in zusätzlicher Kundenzuführung erweisen.

Weitere 51,7% wurden das Weinbaugebiet im Geiseltal definitiv besichtigen wollen. Was auch einen ausbaufähigen Ansatzpunkt zu einer touristischen Vermarktung bietet. Hier bieten sich Weinproben, Weinfeste und auch die Mithilfe bei der Weinlese ideal an. Hier müsste eine gezielt mehr gemeinsames Marketing der Winzer betrieben werden. Bisher sieht man jeden Winzer als Einzelkämpfer, was als nicht erfolgsversprechend zu sehen ist.

Die Arbeitspage von dem touristischen Gesamtvermarktungsprojekt www.geiseltalinfo.de - http://geiseltaler-landtourismus.jimdo.com/ zeigt deutlich auf, was die Region in Bezug auf Landtourismus schon zu bieten hat.

Bürgerreporter:in:

Krohn Jürgen aus Braunsbedra

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