Die Frau der ersten Stunde bei der Stefan-Morsch-Stiftung

Der Vorstand der ältesten Stammzellspenderdatei Deutschlands ehrt Andrea Schmidt (2.v.l.). Susanne Morsch (links), Rainer Schell (2.v.r.) und Emil Morsch (rechts) überreichten ihr eine Urkunde für 25 Jahre im Dienst der Stefan-Morsch-Stiftung.
  • Der Vorstand der ältesten Stammzellspenderdatei Deutschlands ehrt Andrea Schmidt (2.v.l.). Susanne Morsch (links), Rainer Schell (2.v.r.) und Emil Morsch (rechts) überreichten ihr eine Urkunde für 25 Jahre im Dienst der Stefan-Morsch-Stiftung.
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Sie ist die Frau hinter den Kulissen und doch immer präsent: Andrea Schmidt, Dienstälteste Mitarbeiterin der Stefan-Morsch-Stiftung, feiert ihr 25 Jähriges Dienstjubiläum bei der Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke. Als 1986 die erste Stammzellspenderdatei Deutschlands gegründet wurde, war das Wohnzimmer von Hiltrud und Emil Morsch Dreh- und Angelpunkt der gemeinnützigen Organisation. Die Anfragen von Leukämiepatienten und ihrer Angehörigen, die Rat und Hilfe suchten, waren jedoch bald nicht mehr alleine zu bewältigen. So kam Andrea Schmidt zur Stiftung und blieb bis heute – 25 Jahre lang.

„Man muss sich das mal vorstellen: Damals gab es kein Fax, kein Handy, keine Computer. Um ein Telex zu schicken musste sie vom Stadthaus, zur Verbandsgemeinde und zur Post rennen“, erinnert sich Hiltrud Morsch, Mitbegründerin der Stiftung, an die Anfangsjahre. „Sie hat alles gemacht: Von der Korrespondenz mit den ausländischen Kliniken, über die Abrechnung mit den Krankenkassen bis zur Reinigung des Büros“, erzählt Hiltrud Morsch über ihre erste Mitstreiterin bei der Vermittlung von Spendern an die wenigen Kliniken, die damals Knochenmark transplantierten.
Fast 28 Jahre gibt es die Stefan-Morsch-Stiftung jetzt. Gegründet wurde sie nach dem Tod von Stefan Morsch, dem Sohn von Hiltrud und Emil Morsch. Der 16 jährige Stefan war Anfang der achtziger Jahre an Leukämie erkrankt und von den Ärzten aufgegeben worden. Doch auf Initiative seiner Eltern, finanziert durch eine bundesweite Spendenaktion und begleitet von einem unglaublichen Medieninteresse wurde dem Jungen als ersten Europäer 1984 fremdes Knochenmark übertragen. Die Transplantation war erfolgreich, doch Stefans Körper war schon zu geschwächt und er verstarb an einer Lungenentzündung.
Die Transplantation von Blutstammzellen als Therapie für Leukämiepatienten steckte damals noch in den Kinderschuhen. Eine Spenderdatei gab es damals noch nicht. Stefan Morsch selbst hatte die Idee in Deutschland eine solche Datei zu gründen. Auf seine Anregung hin gründeten seine Eltern am 27. Januar 1986 die Stiftung zur Hilfe für Leukämiekranke. Ziel war und ist der Auf- und Ausbau einer nationalen Datei für Knochenmarkspender. Gleichzeitig steht aber die schnelle und unkomplizierte Hilfe für die Leukämie-Patienten und ihrer Familien immer im Vordergrund. Seit Bestehen haben sich mehr als eine halbe Million Menschen hier registrieren lassen. Mittlerweile hat die Stiftung mehr als 60 Mitarbeiter. Es gibt ein eigenes Labor, eine eigene Entnahmestation für periphere Blutstammzellen in Birkenfeld. Zudem ist die Stiftung Internationales Suchzentrum für verschiedene russische Kliniken und Luxemburg.
Andrea Schmidt hat diese Entwicklung maßgeblich mit begleitet und leitet inzwischen die Work-up-Abteilung der Stiftung. In dieser Abteilung werden alle Anfragen inländischer und ausländischer Kliniken für Patienten an die passenden Spender bearbeitet und die erforderlichen Stammzell- bzw. Knochenmarkspenden organisiert. Die Mitarbeiterinnen müssen mit der Transplantationsklinik des Patienten und dem Spender einen genauen Zeitplan abstimmen. Denn der Patient, der dringend auf die Stammzelltransplantation angewiesen ist, muss zu einem exakt vorbestimmten Zeitpunkt diese Transplantation bekommen. Für Emil und Hiltrud Morsch ist Andrea Schmidt mehr als eine Mitarbeiterin: „Sie ist eine Wegbegleiterin. – eine Frau, die durch ihre Tatkraft und ihr Engagement mit dazu beigetragen hat, die Stiftung aufzubauen.“

Bürgerreporter:in:

Annika Zimmer aus Birkenfeld

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