Inkasso-Betrüger finden immer wieder Opfer.

Ein genauer Blick lohnt: In Kreuzberg gibt es eine Köpenicker Straße. Die Hausnummern 1 - 195 sind dort vergeben. Die 198 jedoch nicht. Wie passt die Vorwahl von Stuttgart und Umgebung zur Berliner Adresse? Gar nicht. Und die IBAN zeigt eine Bankverbindung in Bulgarien an, was eine Rückforderung der Zahlungen sehr unsicher machen sollte. Aber ach, die Factoring Inkasso GmbH ist doch zertifiziert, das sollte doch genügen, oder??? Nein, zur Sicherheit noch ein Bild: Justitia mit den Waagen der Gerechtigkeit!
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  • Ein genauer Blick lohnt: In Kreuzberg gibt es eine Köpenicker Straße. Die Hausnummern 1 - 195 sind dort vergeben. Die 198 jedoch nicht. Wie passt die Vorwahl von Stuttgart und Umgebung zur Berliner Adresse? Gar nicht. Und die IBAN zeigt eine Bankverbindung in Bulgarien an, was eine Rückforderung der Zahlungen sehr unsicher machen sollte. Aber ach, die Factoring Inkasso GmbH ist doch zertifiziert, das sollte doch genügen, oder??? Nein, zur Sicherheit noch ein Bild: Justitia mit den Waagen der Gerechtigkeit!
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Betrüger erzeugen Angst und finden dabei immer wieder neue Opfer. Sie fordern grundlos Geldbeträge, die sie in das Ausland überweisen lassen. Dabei geben sie vor, eine deutsche Firma zu sein. Ein Qualitätssiegel im oberen Teil des Mahnschreibens und ein Barcode sollen zeigen, dass es sich um ein seriöses Unternehmen handelt. Richtig amtlich heißt es am Ende des Briefes: Dieses Schreiben wurde maschinell erstellt und ist ohne Unterschrift gültig.

Die deutsche Adresse der Factoring Inkasso GmbH existiert aber nicht. Und was mit ihrer angeblichen deutschen Telefonverbindung ist, spielt keine Rolle. Bedeutend ist die Aufforderung, einen Geldbetrag SOFORT zu überweisen. Warum der Adressat zahlen soll, ist nebulös. Er soll am 14.03.2014, also vor etwa einem Jahr, etwas bestellt haben. Was, das bleibt im Dunkeln. Es kann sich jeder den eigenen Kopf darüber zerbrechen, was er wohl bestellt und trotz der Rechnung 20550995 nicht bezahlt hat.

Die Betrüger drohen mit einem Übel, um die Opfer zum Zahlen zu bewegen. Sie machen Angst vor gerichtlichen Schritten, zusätzlichen Kosten, hohen Gerichtskosten, Vollstreckungsbescheid und Pfändungen.

Und es gibt immer wieder Personen, die aus Angst Geld überweisen: Junge Unerfahrene und aus dem Ausland Zugereiste, die großen Respekt vor deutschen Gerichten haben, werden genauso ausgenutzt wie Personen mit geringer Schulbildung oder alte Menschen. Und der Überweisungsträger ist vorbereitet beigefügt. Das Opfer braucht diesen Service - für in diesem Fall äußerst günstige 299,00 Euro - nur noch nutzen.

Was kann man gegen solche Betrüger tun? Kaum etwas, denn die Hintermänner bleiben im Dunkeln und Strafanzeigen wegen des Betrugsversuchs dürften deshalb mit einer Einstellung des Verfahrens gegen Unbekannt enden. Aber jeder kann mit Menschen, die zum möglichen Opferkreis gehören, über diese Tricks sprechen: Denn, wer davon gehört hat, kann sich im Zweifel darüber informieren, ob eine berechtigte Forderung besteht oder Inkasso-Betrüger ihr kriminelles Spiel treiben.

Bürgerreporter:in:

Amadeus Degen aus Battenberg (Eder)

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