Fall der Mauer, heute vor 27 Jahren

Darstellung der Mauer auf der rechten Seite in der Bernauer Straße
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Die plötzliche Öffnung der innerdeutschen Grenze ist für mich das größte und schönste Wunder in der deutschen Geschichte.

Martin Sabrow, Professor für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin, schrieb in der PNN vom 8. 11. 2014:

"Die Zäsur von 1989 hat keine Macher, und sie kennt keine Helden, weil sie eine Revolution ohne Revoutionäre darstellte. ...
Das unmittelbare Verdienst, am 9. November 1989 die Mauer unvermutet zum Einsturz gebracht zu haben, gebührte schließlich nicht den Ausreisern, nicht den Demonstranten und schon gar nicht den Oppositionellen, sondern einer Kette von Missverständnissen und Eigendynamiken, wie sie nur das Medienzeitalter produzieren konnte."

Und in http://www.rbb-online.de/extra/25-jahre-mauerfall/ wird die Kette von Zufälligkeiten ausgeführt:
'Eine falsch gelesene Presseerklärung von Günter Schabowski [damals Sprecher des Politbüros des Zentralkomitees der SED, d. Red.], ein überhastet ausgearbeitetes Reisegesetz. Dazu eine mediale Steigerung eines noch nicht eingetretenen Ereignisses, das nur dadurch Wirklichkeit wird, weil es angekündigt wird, dass es verfrüht zur Tatsache erklärt wird…
Hanns Joachim Friedrichs [Moderator der Tagesthemen, d. Red.] sagt um 22:42 Uhr: "Im Umgang mit Superlativen ist Vorsicht geboten, sie nutzen sich leicht ab, aber heute Abend darf man einen riskieren: Dieser 9. November ist ein historischer Tag: Die DDR hat mitgeteilt, dass ihre Grenzen ab sofort für jedermann geöffnet sind, die Tore in der Mauer stehen weit offen." Doch sie standen überhaupt noch nicht offen. Gerade der Druck, den diese Nachricht erzeugte, ließ den Druck auf die Grenze immer weiter steigen, bis sie eine halbe Stunde vor Mitternacht mit dem berühmten Satz "Wir fluten jetzt!" aufgemacht wurde. Auch das ist also ein zufälliger Faktor.'

Selbstverständlich sind in Berlin noch Teile der Mauer zu sehen (insbesondere entlang der Mühlenstraße), und die Bernauer Straße erinnert auf ungefähr 1 Kilometer Länge an die innerdeutsche Grenze (Bild 1 bis 3).
Aber auch in Allendorf, das nur wenige km von der Grenze zu Thüringen entfernt ist, gibt es ein Grenzmuseum (Bilder 4 bis 7).
"Das Grenzmuseum ist gleichzeitig Gedenkstätte, Denkmal und Lernort, um an diesen Teil der Geschichte der Region und des ganzen Landes zu erinnern."
http://bad-sooden-allendorf.de/sehenswertes/articl...

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

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