Die Erde hat Fieber - Demonstrationen in Berlin und anderen Hauptstädten

9Bilder

Die Klimaerwärmung ist die größte Bedrohung für unsere Erde und die Menschen. Morgen beginnt in Paris die Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen. Es ist dringend notwendig, sich von Kohle, Öl und auch Erdgas zu verabschieden.

'Vor der Abfahrt hatten führende Grünen-Politiker Umweltministerin Barbara Hendricks aufgefordert, sich für einen schnelleren Ausstieg aus der Kohleverstromung einzusetzen, die für einen großen Teil der
Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Die Zugfahrt der Delegation ist Teil der Kampagne "Train to Paris" des Internationalen Eisenbahnverbandes. Auch aus anderen Städten fahren Klima-Sonderzüge nach Paris.'
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/klimagip...

'Weltweit fanden am Wochenende Demonstrationen für Klimaschutz statt. Im australischen Melbourne beteiligten sich rund 45.000 Demonstranten, Veranstaltungen fanden auf den Philippinen und in Bangladesch statt, in Südafrika, Libanon, Berlin und London, Neu Delhi, Kampala, Kyoto, New York, Kairo und in São Paulo.

"Klimawandel ist nicht cool" oder "Es gibt keinen Planeten B", stand auf den Schildern der Demonstranten. Unter den Aktivisten waren Gewerkschafter, Umweltschützer und Bewohner von Pazifikinseln, die vom Anstieg des Meeresspiegels infolge des Treibhauseffekts besonders betroffen sind.'
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimakonf...

'Auf der Klimakonferenz in Paris wird sich beweisen, ob wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz, ob wir unserer Verantwortung für uns und künftige Generationen gerecht werden, unsere Erde halbwegs gesund zu erhalten. Ob wir bereit sind, unser Konsumverhalten zu ändern, auf Bequemlichkeit und Wachstum, auf das ewige Mehr, Mehr, Mehr zu verzichten. Oder ob wir die Natur weiter ausbeuten wollen - mit verheerenden Folgen...
Blasen wir im selben Maß wie bisher Abgase aus Kohle-, Öl- und Gasverbrennung in die Atmosphäre, könnte sich das Klima laut Weltklimarat IPCC bis Ende des Jahrhunderts um drei, vier oder noch mehr Grad erwärmen.
Dann würden Teile unseres Planeten unbewohnbar werden: durch extreme Dürren, Hungersnöte, Überschwemmungen oder ganz einfach weil der Mensch dauerhafte Temperaturen von 60 Grad Celsius nicht erträgt. Die Folgen des Klimawandels können Konflikte in labilen Staaten verschärfen und noch mehr Menschen zur Flucht treiben.
"Der Klimawandel ist an jedem Ort eine Bedrohung für das Leben und unsere Existenz", schreibt Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon "Weltweit entsteht eine Dynamik. Städte, Unternehmen und Investoren, religiöse Führer und normale Bürgerinnen und Bürger handeln, um Emissionen zu begrenzen. Die Verantwortung liegt nun bei den Regierungen, ein bedeutsames, bindendes Abkommen in Paris zu beschließen, das klare Regeln beinhaltet, um unsere globalen Ambitionen zu realisieren."
Es braucht Mut von den USA, die unter Präsident Obama zu einem der größten Öl- und Gasproduzenten aufgestiegen sind, von China, das seinen Wirtschaftsaufschwung mit einer permanenten Vergewaltigung der Natur erkauft und ganze Regionen mit Kohle-Smog vernebelt, von Indien, das mehr und mehr Kohle verfeuert und hinter China und den USA zum drittgrößten Treibhausgas-Produzenten aufgestiegen ist und auch von Deutschland, das sein CO2-Ziel einer Verminderung um 40 Prozent bis 2020 wohl nicht erreichen wird und auch noch keinen schlüssigen Plan hat, wie sich die Energiewende umsetzen und vor allem finanzieren lässt.'
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimakonf...

"... Ziel ist es, »die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert wird«...
Noch im Kyoto-Protokoll von 1997 ist nur von Anpassung an den Klimawandel die Rede. Heute benennt man auch »Schäden und Verluste« – bei Folgen, die keine Anpassung mehr erlauben. Wohin wenden sich Staaten, die Tausende Menschen von bedrohten Inseln oder Küstenstreifen umsiedeln müssen? Und wer bezahlt das?
Im Vorfeld der Konferenz sagte erstmals auch China Milliarden zu, um den Klimawandel zu bewältigen – also keines der traditionellen Industrieländer mit ihrer langen Geschichte klimaschädlicher Emissionen, sondern ein starkes Schwellenland. Eine kleine Sensation!
Von einem wichtigten Anspruch haben sich schon frühere Konferenzen verabschiedet: die nötige Senkung der Emissionen ge recht auf alle Länder zu verteilen. Der Vertrag wird nur übergeordnete Ziele skizzieren, etwa das Bekenntnis, die globale Erwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen. Um wie viel einzelne Staaten ihren Ausstoß von Klimagasen senken wollen, steht im Anhang. Das gilt dann als Selbstverpflichtung und ist rechtlich unverbindlich.
Es ist ein Wettlauf mit der Zeit. Zwar wird es immer billiger, Energie aus erneuerbaren (statt fossilen) Quellen zu gewinnen. Und immer mehr große Banken und Versicherer steigen aus der Finanzierung von Kohle, Öl und Gas aus. Doch viele Regierungen und Stromversorger halten bisher an den Fossilen fest und verweigern sich einem ehrgeizigen Klimaschutz.
Der Abschied von Kohle, Öl und Gas ist entscheidend für die Rettung des Weltklimas."
schreibt Ann-Kathrin Schneider im BUNDmagazin 4/2015

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert:

In Paris müssen strenge und verbindliche CO2-Emissionsreduktionen beschlossen werden. Diese müssen gerecht unter allen Staaten aufgeteilt werden. Die globale Erwärmung muss auf unter 1,5 Grad beschränkt werden. Die Staaten müssen sich dazu verpflichten, bis spätestens 2050 aus der Verstromung von Kohle, Öl und Gas auszusteigen.
Gerechtigkeit für die Betroffenen: Den Menschen, die unter den Folgen des Klimawandels leiden, muss geholfen werden. Wer sich nicht an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen kann, muss einen Finanzausgleich für die erlittenen Schäden bekommen. Deutschland und andere reiche Staaten, die am meisten CO2 ausgestoßen haben, sind in der Pflicht.
Energiewende von unten: Um die Energiewende zu beschleunigen und den Zugang zu sauberem Strom auch in armen Ländern breiten Bevölkerungsschichten zu ermöglichen, müssen Subventionen für fossile Energieträger gestoppt werden. Stattdessen müssen erneuerbare Energien dezentral und in den Händen der Menschen vor Ort gefördert werden.
http://www.bund.net/themen_und_projekte/klima_und_...

„Bundeskanzlerin Angela Merkel kann in Paris nicht glaubhaft mehr Klimaschutz fordern wenn in Deutschland gleichzeitig uralte, überflüssige und vor allem klimaschädliche Braunkohlekraftwerke in eine extrem teure sogenannte Reserve verschoben werden. Klimaschutz heißt Kohleausstieg, auch und gerade in Deutschland. Schafft es die Staatengemeinschaft nicht, aus fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas auszusteigen, wird es unmöglich sein, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Hintergrundinformation
Zum Thema Klimawandel gab es auch bei myheimat viele Einwände und "Argumente". Es wurde beispielsweise angemerkt, dass es früher auch schon Klimaveränderungen gab.
Das Umweltbundesamt erörtert im Detail, präzise und sachlich die am häufigsten vorgebrachten Fragen:

"Nach einer starken Abkühlung wechseln seit nunmehr 2 bis 3 Millionen Jahren Eiszeiten und Warmzeiten einander ab. Betrachten wir einen Zeitraum von hunderten bis zu tausenden von Jahren, befinden wir uns – erdgeschichtlich gesehen – seit etwa 10.000 Jahren in einer Warmzeit (Rahmstorf und Schellnhuber 2007). Blicken wir nur auf die letzten Jahrhunderte, so stellen wir fest, dass mit Beginn der Industrialisierung die Menschen begonnen haben, das Klima auf der Erde zusätzlich spürbar zu beeinflussen. Insbesondere durch unsere Lebensweise mit hohem Energieverbrauch geben wir immer mehr Treibhausgase in die Luft ab. Die dadurch steigenden Konzentrationen der Treibhausgase in der Atmosphäre verursachen einen zusätzlichen, den so genannten anthropogenen Treibhauseffekt. Dieser ruft eine Veränderung des Klimas hervor."
Thema Wasserdampf (Luftfeuchtigkeit):
"Der Wasserdampf spielt zwar beim natürlichen, jedoch nicht beim anthropogenen Treibhauseffekt die Hauptrolle. Denn die Atmosphäre nimmt – in Abhängigkeit von ihrer Temperatur – nur eine bestimmte Menge an Wasserdampf auf. So nimmt eine wärmere Atmosphäre mehr Wasserdampf auf als eine kalte... Bei gleichbleibender Temperatur kann der atmosphärische Wasserdampfgehalt also nicht stetig steigen. Anders verhält es sich beim Kohlendioxid: Seit Beginn der Industrialisierung bis in die Gegenwart stieg der CO2-Gehalt der Atmosphäre durch die vom Menschen verursachten – anthropogenen – Emissionen um rund 40 % (IPCC 2013)."
Oder:
"Es gibt weder überzeugende Argumente noch Belege dafür, dass weltweit die Fachleute einer ganzen Wissenschaftsdisziplin übertreiben, um an mehr Gelder für die Forschung heranzukommen. Im Gegenteil: Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Thesen vertreten, die sich später als unhaltbar erweisen oder wenn sie unzutreffende Darstellungen verbreiten, ist ihr wissenschaftliches Ansehen ... beschädigt."
http://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie...

Internationale Umweltpolitik
'Die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) ist ein internationales Umweltabkommen mit dem Ziel, eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems zu verhindern und die globale Erwärmung zu verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern (Artikel 2). Gleichzeitig umfasst diese Bezeichnung auch das Sekretariat, das die Umsetzung der Konvention begleitet und seinen Sitz in Bonn hat. Die wichtigste Verpflichtung der Konvention ist, dass alle Vertragspartner regelmäßige Berichte zu veröffentlichen haben, in denen Fakten zur aktuellen Treibhausgasemission und Trends enthalten sein müssen.

Die 195 Vertragsstaaten der Konvention treffen sich jährlich zu Konferenzen, den UN-Klimakonferenzen (auch "Weltklimagipfel"), auf denen um konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz gerungen wird. Die bekannteste dieser Konferenzen fand 1997 im japanischen Kyoto statt und erarbeitete das Kyoto-Protokoll, das unter anderem den Emissionsrechtehandel in der EU ins Leben rief. Die Klimagipfel sind zugleich die Vertragsstaatenkonferenzen des Kyoto-Protokolls, seitdem dieses am 16. Februar 2005 in Kraft trat.

Gegenwärtig wird über die Zukunft des Kyoto-Protokolls verhandelt. Im Zentrum stehen die Auseinandersetzungen um ein Nachfolgeprotokoll, das weiter reichende Reduktionsverpflichtungen mit einer größeren Zahl an verpflichtend teilnehmenden Staaten verbindet. Die Verhandlungen werden hauptsächlich auf
den jährlich stattfindenden UN-Klimakonferenzen geführt.
... In Durban gab es 2011 eine Einigung, das Kyoto-Protokoll zunächst mit einer zweiten Verpflichtungsperiode zu verlängern. Ziel ist es, dass die Unterzeichnerstaaten bis 2020 ihre Emissionen an Treibhausgasen um 25 bis 40 Prozent reduzieren.'
https://de.wikipedia.org/wiki/Klimarahmenkonventio...

Bürgerreporter:in:

Jost Kremmler aus Potsdam

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

84 folgen diesem Profil

153 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.