Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim und Bajan-Virtuose Vladimir Grachev ernten Beifallsstürme für Konzert

Protagonisten qualitätvoller Akkordeonmusik: Eduard Ungefucht (li), Dirigent und Dipl. Musiklehrer für Akkordeon/Bajan und Professor Vladimir Grachev (re), einer der führenden Bajan-Virtuosen Russlands, sind erfreut über die positive Resonanz auf das gemeinsame Konzert
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Akkordeon im Aufwind

Stürmischer hätten die Begeisterung des Publikums kaum ausfallen können bei dem über zweistündigen Konzert, das der Akkordeonclub Blau-Weiß Bensheim (ACB) zusammen mit dem russischen Bajan-Virtuosen Vladimir Grachev am 2. September im voll besetzten Bürgerhaus Kronepark gab. Die zahlreich erschienenen Musikfreunde, Akkordeon-Fans und Fachleute aus der näheren Umgebung wie auch von weit her angereist, sparten nicht mit Anerkennung und Lob: „Beeindruckend, wie der Dirigent das Orchester im Griff hat“, „Mit diesem Solisten ist ein großer Wurf gelungen“. Ein schöner Erfolg für die Musiker und ihren Dirigenten Eduard Ungefucht, der seit einem Jahr das 1. Orchester des Vereins leitet und den Kontakt zu Grachev geknüpft hatte.

Eröffnung mit zeitgenössischen Kompositionen

Nach kurzer Ansprache mit Begrüßung der Ehrengäste durch Moderator Bernd Rettig eröffnete das Akkordeonorchester das fein ausgewogene Programm mit „Episodes“ von Adolf Götz, einer anspruchsvollen modernen Komposition, sensibel pointiert vorgestellt und vom Publikum mit großem Beifall bedacht. Schwungvoll luftig-duftig folgte der zeitgenössische Walzer „Le Bal des Crinolines“ von Célino Bratti, ehe der Solist als Star des Abends die Bühne betrat, herzlich mit Applaus begrüßt.

Bewunderung und pures Staunen

Wahrhaft meisterlich präsentierte Vladimir Grachev, der vielfach ausgezeichnete Bajan-Künstler, der am Konservatorium der Wolgastadt Saratov eine Professur für russische Volksinstrumente inne hat, seinen Solo-Part: unglaublich virtuos, klangreich, empfindsam und technisch unheimlich perfekt. Seine großartigen und überraschend vielfältigen Darbietungen mit Werken aus mehreren Epochen und Genres riefen bei den Zuschauern Bewunderung, ja pures Staunen darüber hervor, wie ein einzelner Mensch auf einem einzigen Instrument solch unglaublich reiche und schöne Musik hervorbringen kann.

Mozart, Buxtehude, Rossini

Im ersten Teil brachte Grachev Werke bekannter Komponisten zu Gehör, die aus der Zeit vor der Erfindung des Akkordeons stammen. Ursprünglich für Klavier, Orgel, Cembalo oder Streichinstrumente geschrieben, klangen sie aus der Hand Meisters wie neu geboren und so schön, dass die Komponisten ihre Freude daran gehabt hätten! Die Darbietung begann mit einer höchst individuellen, bewundernswert differenzierten Interpretation von Mozarts „Fantasie in d-Moll“. Es folgte das wunderbare „Präludium und Fuge für Orgel in G-Dur“ von Buxtehude, zwei erzählerisch und transparent gestaltete Werke von Dandrieu und Daquin, und schließlich von Rossini das lebhafte „Rezitativ des Figaro“ mit seinen lustigen und überraschenden Wendungen.

Russische Original-Literatur
Der zweite Teil des Konzerts gehörte der neueren russischen Original-Literatur für Bajan, das speziell in Russland entwickelte große Konzert-Akkordeon. Gelegenheit für den Künstler, die russische Seele hervor lugen zu lassen und sein ganzes virtuoses Können am Bajan auszuleben. Das Publikum war regelrecht zu verzaubert von den tiefgründig melodiösen Bearbeitungen russischer Volkslieder (Panitzki, Derbenko), dem temperamentvollen Rhythmus des mitreißenden Capriccio von Beshevli, von Semionovs „Saga vom stillen Don“, der „Kindersuite“ des berühmten Savtsov. Man lauschte gebannt und ließ sich davontragen von den osteuropäischen Klängen und Rhythmen.

Gemeinsames Finale mit furioser Gypsy Rhapsody

Die Variationen über das Thema der Romanze „Schwarze Augen“ aus der Feder des bekannten deutschen Akkordeon-Altmeisters Rudolf Würthner, bildete den musikalischen Brückenschlag zum großen Finale, dem gemeinsamen Auftritt der Instrumentalisten vom Akkordeonclub Blau-Weiß (am Schlagzeug Micha Farkas) und Vladimir Grachev am Solo-Bajan mit der Gypsy-Rhapsody des russischen Komponisten Viktor Gridin, die Vladimir Grachev speziell zum Auftritt in Bensheim für Solo-Bajan und Akkordeonorchester arrangiert hatte. Das feurige Stück, emotional und expressiv, riss die Zuhörer schier von den Sitzen. Mit tosendem Applaus bedankten sich die Konzertbesucher für einen gelungenen Abend, der den meisten noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Info: www.akkordeon-bensheim.de

Bürgerreporter:in:

Ortrun Wagner aus Heppenheim (Bergstraße)

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