Lieschen Knatterstein Kinderbiografie von Karin LehmannTeil 5

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Da ich vor den Pfingstfeiertagen Besuch bekomme und
ich noch etwas im Garten machen muss, werde ich Euch für
die Feiertage schon jetzt etwas Nettes zu lesen aufschreiben.

Viel Freude damit

Lieschens erste Liebe

Lieschen ging jetzt schon in die Fünfte Klasse. Es gefiel ihr in der Schule. Sie hatte gute Noten, aber trotzdem war sie etwas faul und könnte noch viel besser da stehen. Es machte ihr sogar manchmal Spaß die Schulaufgaben erst am Morgen in der Schule zu machen, oder in der Pause. Zum ersten Mal fühlte sie eine Zuneigung zu einem Jungen. Er ging in die zehnte Klasse, hieß Jürgen und sah umwerfend aus. Wenn er auf seiner Trompete spielte starrte sie ihn ganz verliebt an. Jedes Mal wenn es in der Schule zur Pause klingelte ging sie auf die Schultoilette. Dort stieg sie auf den Heizkörper vor dem Fenster. Denn die waren ziemlich hoch. So konnte sie Jürgen wunderbar beobachten und anschauen, ohne dass er es bemerkte. Eines Tages wurde sie von einer Lehrerin, auf der Heizung stehend, erwischt. Das gab eine Eintragung ins Klassenbuch. Die ist doch mindestens schon dreißig Jahre alt und hat keine Ahnung mehr von Liebe, schimpfte Lieschen. Jetzt musste sie etwas vorsichtiger sein. Jürgen hatte natürlich keine Ahnung und beachtete sie nicht. Einmal unterhielt sie sich mit Elli, einer Schulkameradin, über Jürgen. Da berichtete Elli ihr, dass sie auch einen Jungen aus dieser Klasse gut findet. Eines Tages saßen die Jungs in einer Gaststätte. Lieschen und Elke schlichen um die Fenster herum und beobachteten sie schmachtend. Dann hatten sie eine Idee. Sie schrieben einen Zettel. Auf diesem Zettel stand „Wir lieben euch“. Sie klopften an das Fenster und gaben den Jungs ihren Zettel, natürlich mit hochrotem Kopf. Voller Ungeduld warteten sie auf die Antwort und die kam knallhart zurück. Ihr seid ja noch grün hinter den Ohren und müsst erst einmal ein paar Jahre auf die Weide, stand auf dem Zettel. Lieschen und Elli waren sehr enttäuscht und schimpften über die blöden Jungs. Die haben es nicht verdient von uns geliebt zu werden. Sind ja selber noch grün hinter den Ohren, schimpfte Elli. Sie schwuren sich, nie wieder Jungs anzuschauen. Aber Jürgen blieb noch sehr lange in Lieschens Herz. Ihre erste große Liebe.

Haargeel als Zahnpasta

Einmal sagte Mutti zu uns, euerm Papa geht es nicht so gut. Er hat sich heute Morgen mit Haargeel die Zähne geputzt. Zuerst hatte er es gar nicht gemerkt und hat nur gebrummelt, die Zahnpasta schmeckt aber komisch. Mutti ist es dann aufgefallen und sie rief entsetzt, Fritzchen das ist doch dein Haargeel. Papa hat gleich angefangen sich zu übergeben und konnte gar nicht mehr damit aufhören. Jetzt liegt er auf dem Sofa und braucht seine Ruhe. Habt ihr etwas damit zu tun, fragte Mutti und schaute Rieke und Lieschen finster an. Rieke wollte doch nur wissen was in der Tube ist, sagte Lieschen kleinlaut. Da habe ich sie wohl irgendwie verwechselt. Sie schaute ängstlich auf Mutti. Die aber sagte, na ja so etwas passiert schon mal. Lieschen staunte, was ist denn heute mit Mutti los. Euer Papa wird schon wieder werden, sagte sie. Wir Knattersteins können schon etwas wegstecken, sagt Papa ja immer. Dann lächelte sie seltsam und drehte schnell ihren Kopf zur Seite. Verstehe einer die Erwachsenen dachte Lieschen.

novum Verlag
ISBN 9783990071892

Bürgerreporter:in:

Karin Wagner-Lehmann aus Nachterstedt

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