Schwarz - Rot - Gold ist ein Erbe

Ob Welt- oder Europameisterschaften, seit dem Fußball-Sommermärchen 2006 ist Deutschland zu diesen Gelegenheiten ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer. Wohin man schaut, werden voller Stolz die Nationalfarben empor gehalten. Beflaggte Kraftfahrzeuge und T-Shirts, geschmückte Gebäude und Plätze, der eine oder andere schläft gar in der deutschen Farbmischung. Doch die geschichtlich dokumentierte und hochinteressante Entstehung dieser Farbgebung kennen etliche Deutsche nicht.

Vor mehr als 200 Jahren, Anno 1813, tobten in Deutschland die Befreiungskriege gegen Napoleon. Major Adolf Wilhelm von Lützow wurde von der preußischen Führung mit der Gründung eines Freicorps beauftragt. In so einer Einheit dienten ausschließlich Freiwillige und Selbstversorger ohne den Erhalt von Sold. Dem Aufruf von Lützows folgten Menschen aus ganz Deutschland, überwiegend Studenten und Akademiker. Der Zugang aus den verschiedensten Regierungsbezirken hatte zur Folge, dass sich eine bunte Vielfalt an Uniformen ansammelte. Also ging man dazu über, die Röcke schwarz zu färben (weil es sich am einfachsten bewerkstelligen ließ), mit goldfarbenen Messingknöpfen zu versehen (die waren zu dieser Zeit weit verbreitet und leicht erhältlich) und die Aufschläge rot abzusetzen. Diese Zusammenstellung war dem kaiserlichen Wappen des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation aus der Zeit des Mittelalters entnommen. Ein schwarzer Adler auf goldenem Grund mit rotem Fang und Schnabel.

Basierend auf den Farben der Uniform und Historisch verbürgt ist ein Ausspruch der Befreiungskriege: "Aus der Schwärze* der Knechtschaft durch blutige** Schlachten ans goldene*** Licht der Freiheit!"

Die legendären “Lützower Jäger” - oder auch “Schwarzen Jäger” - hatten einige noch heute bekannte Persönlichkeiten in ihren Reihen. Unter anderem “Turnvater” Friedrich-Ludwig Jahn, den wahrscheinlich bedeutendsten Lyriker deutscher Romantik Joseph von Eichendorff, Friedrich Fröbel, späterer Begründer der Kindergärten, und den Dichter Theodor Körner (“Lützows wilde verwegene Jagd” mit der Musik Carl Maria von Webers) der am Morgen des 26.August 1813 bei einem Gefecht ums Leben kam.

Natürlich brauchte es noch viele Jahre und Anläufe, bis sich die Farben Schwarz-Rot-Gold endgültig als Nationalfarben durchsetzten. Was aber bleibt ist die Tatsache, dass wir unsere Deutschlandfahne in seiner heutigen Farbzusammenstellung Menschen zu verdanken haben, die im Jahre 1813 mit den deutschen Tugenden Herz, Leidenschaft und Mut für ihre Heimat kämpften. Also Eigenschaften, die Fußballfans während der internationalen Events auch von unserer DFB-Elf erwarten. Für ein Land, das schwarz-rot-golden schimmert.

*Schwarz **Rot ***Gold

Video zum Artikel:

Bürgerreporter:in:

Karsten Hein aus Barsinghausen

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