Premiere von Martin Pfeils „Mein Deudshland“ im Mephisto ein voller Erfolg

Regisseur Martin Pfeil hatte allen Grund zur Freude. Der Kinosaal des Mephistos war bei der Filmpremiere seines Werkes „Mein Deudshland“ restlos ausverkauft, Klappstühle inklusive. Der Applaus und die vielen von Interesse zeugenden Fragen der Zuschauer nach der Vorstellung zeugen von ihrer Zufriedenheit.

„Multi Kulti ist nicht tot, Deutschland ist Multi Kulti“, sagte Pfeil vor der Filmvorführung. Diesem Thema widmet er sich in „Mein Deutshland“. In seinem realistischen Spielfilm schildert er die Situation von Flüchtlingen und Augsburgern mit Migrationshintergrund. Und das an Drehorten wie dem Asylbewerberheim in Kriegshaber und mit Laiendarstellern auf authentische Art und Weise. Generell finden ortskundige Augsburger im Film zahlreiche Ecken ihrer Stadt wieder. Ein Grund dafür, warum Pfeil seinen Film mit den Worten einleitete: „Hier gehört er her. Das ist der richtige Rahmen dafür.“

Njamy Sitson als Asylbewerber Fesal und Suzan Demircan sind die einzigen Schauspieler in einem Film mit zahlreichen Laien, die ihre Sache allesamt gut machen. Dabei gab es laut Pfeil kaum Proben. An 25 Drehtagen sei alles im Kasten gewesen. Viele Takes klappten auf Anhieb oder mussten wegen des zeitlichen Engpasses auf Anhieb passen. Auch die Finanzierung erwies sich als schwierig. Die Gagen wurden größtenteils zurückgestellt, viele Mitwirkende boten ihre Hilfe gratis an. Auf die Frage eines Zuschauers nach einem Making of antwortete Pfeil: „Ein Making of konnten wir uns nicht leisten.“

Pfeil hofft, „Mein Deudshland“ nach erfolgreicher Premiere mit einigen Kopien ins Kino bringen zu können. Unterstützung vom Fernsehen gibt es nicht. Mit der Begründung „In Ihrem Film kommen nur Ausländer vor. Das können wir unseren Zuschauern nicht antun“, soll eine TV-Anstalt Pfeil eine Absage erteilt haben. Positiv überrascht war der Regisseur dagegen von Polizei, Regierung von Schwaben und Ausländerbehörde. Alle drei kannten das Drehbuch, alle drei kommen im Film nicht gut weg. Trotzdem durfte Pfeil mit ihnen beziehungsweise bei ihnen drehen.

Mein Deudshland“ stellt sich klar auf die Seite „Pro Ausländer“, gibt einen Einblick in das Leben von Asylbewerbern und den Umgang der Behörden und der Mitmenschen mit ihnen. Der Zu schauer lernt viel über eine gesellschaftliche Schicht, über die er sonst wenig erfährt und über die viele auch gar nichts wissen wollen. Denn was der Film ebenfalls aufzeigt, sind die Vorurteile, mit denen Asylbewerber konfrontiert werden. Pfeil entkräftet diese Vorurteile, zeigt die Geschichte eines afrikanischen Flüchtlings, der sich nur mit einer Lüge temporäres Asyl verschaffen kann, der arbeiten will, aber nicht darf, der schnell Deutsch lernt, dem aber zu jeder Zeit die Abschiebung droht.

Bobet Nlombi, der Fesals Freund spielt, erinnert sich durch den Film an seine eigene, langjährige Zeit als Asylbewerber. Er dankt Pfeil für diesen Film und bekräftigt, dass „Mein Deudshland“ die Realität abbilde. Und auch Pfeil merkt noch einmal an, was ihm bei diesem Projekt sehr wichtig war: Der Zuschauer kann sich hinterher nicht nach dem Motto „War ja bloß ein Spielfilm“ herausreden.

Worum es in „Mein Deudshland“ geht, wie der Film aufgebaut ist, wie er erzählt wird, das lesen Sie hier.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Augsburg

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