Renaissance trift auf Gegenwart - Keplers Weltharmonik ist auch heute noch aktuell

30. Januar 2016
19:30 Uhr
logenhaus, 04600 Altenburg

Am 30.Januar 2016 lädt die Loge „Archimedes zu den drei Reißbretern“ in Altenburg zu einer öffentlichen Veranstaltung ein.
Um 19:30 Uhr macht sich in den Räumen des Altenburger Loge im Johannisgraben 12 (Logenhaus) der Referent darüber Gedanken, inwieweit die universellen Überlegungen des Johannes Kepler nicht nur für die heutige Wissenschaft, sondern auch für jeden von uns von Bedeutung sein können. Sebastian Näther skizziert den Inhalt seines Vortrages wie folgt:

Keplers Weltharmonik
Die Welt ist in Bewegung geraten. Luther hatte 1517 seine Thesen an die Kirchentür zu Wittenberg geschlagen. 101 Jahr später stürzte sich Mitteleuropa im wahrsten Sinne des Wortes von Prag aus in den bis dahin verheerendsten Krieg. Er sollte 30 Jahre dauern.
Genau in dieser Zeit hatte Johannes Kepler (1571-1630) von seinem Turm in Prag aus seit 1600 und davor bereits in Graz die Sterne und Planeten beobachtet. Er nimmt eine Tradition von Menschen auf, die sich wie auch Ptolemäus, Giordano Bruno, Kopernicus und unzählige andere der Faszination der ewigen gleichmäßigen Gesetze des Kosmos nicht entziehen konnten. Sie benannten ganze Zeitalter nach den Sternen, sahen ihre Götter in Planeten und ordneten ihr Leben nach Erscheinungen des Kosmos. Sie alle hatten das Gefühl, dass dahinter eine Macht ungeheuren Ausmaßes wirken musste, die in der Lage war, das Universum in dieser Perfektion zu ordnen.
Es mag fast wie ein wissenschaftlich logischer Gegenentwurf zum aufgewühlten Weltgeschehen der Spätrenaissance wirken, dass Kepler 1619 im ersten Jahr des 30-jährigen Krieges ein Werk mit dem Titel „Weltharmonik“ erscheinen lässt. Doch bei genauerem Hinsehen offenbart sich eine wahrhaft großartige Botschaft an jeden einzelnen Menschen: „Du trägst die Harmonie des gesamten Universums täglich mit dir, kannst sie täglich erfahren und dich täglich von ihr aufbauen lassen.“
Selbst wenn wir heute viel Genaueres, Wissenschaftlicheres und Objektiveres über Mensch, Erde und Kosmos zusammengetragen haben, bleibt Keplers Versuch einer universalen Verbindung von Astronomie, Musik, Mathematik, Geometrie, Philosophie und Theologie einzigartig. Es ist nach ihm in dieser Umfassendheit nie wieder versucht worden.
Wie Keplers Botschaft, dass uns die Harmonie der Welt täglich wahrnehmbar begleitet, zu verstehen ist, wird Sebastian Näther in einem Vortrag darlegen. Sebastian Näther (geb. 1974) ist Lehrer für Deutsch, Russisch und Musik an einem Gymnasium in Nordrhein-Westfalen und selbständiger Orgelbauer. Der ca. 90 minütige Vortrag wird neben der Vorstellung von Keplers „Weltharmonik“ auch praktische Demonstrationen zu Geometrie, Musik und Harmonik enthalten.

Wie stets nach einem öffentlichen Vortrag können sich die interessierten Besucher im Gespräch mit dem Referenten oder den Logenmitgliedern über das Gehörte austauschen und bei einem Gläschen Wein oder Saft den Abend ausklingen lassen.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.

Bürgerreporter:in:

onkel otto aus Altenburg

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