Ausflüge im Harz
Einmal um das Moor in Torfhaus

Steg durch das Hochmoor in Torfhaus im Harz (©Katja Woidtke)
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  • Steg durch das Hochmoor in Torfhaus im Harz (©Katja Woidtke)
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Von Torfhaus im Harz habt ihr bei klarer Sicht nicht nur eine hervorragende Aussicht auf den Brocken - von hier gibt es auch viele Startmöglichkeiten für eine Wanderung. Abwechslungsreich und mit einer Länge von ungefähr 4,5 Kilometern auch gut mit Kindern zu bewältigen, ist eine Tour rund um das Torfhausmoor

Am Wochenende gleicht der gebührenpflichtige Großparkplatz in Torfhaus eher einem Parkplatz irgendwo in der Stadt bei einer Großveranstaltung. Man mag sich nur schwer vorstellen, dass auf den Wanderwegen keine Massen unterwegs sind. Doch ein Großteil der Touristinnen und Touristen scheint einfach den Blick zum Brocken zu genießen, besucht das Nationalparkhaus oder gönnt sich einen Imbiss. Denn kaum sind wir Richtung Goetheweg gestartet, verlaufen sich die Massen. So lange wir uns nicht verlaufen und uns auf einmal auf dem Brocken wiederfinden, soll uns das recht sein.

Am Schullandheim, das wir noch aus Grundschultagen kennen, biegen wir ab und starten in Richtung Moor. Der Goetheweg führt hier über Bohlen durch das Hochmoor. Das hat seinen Namen übrigens nicht, weil es so hoch im Harz liegt, sondern wegen der Hochwölbung im Moorzentrum. Nährstoffe bezieht das Moor nur über das Regenwasser, so dass hier wegen der Nährstoffarmut nur wenige angepasste Tiere und Pflanzen leben können. Aber gerade deswegen hat diese Landschaft ihren besonderen Reiz. Auch wenn ihr hier noch nicht lange unterwegs seid, solltet ihr ruhig an den Bänken am Steg eine Rast einlegen und die Umgebung genießen.

Weiter geht es auf dem Goetheweg. Am Wegesrand sind noch Teile des alten Steges durch das Moor zu sehen. Der Wanderweg ist an dieser Stelle eben, und durch die Steine auf dem Weg gibt es eine romantische Note. Begleitet wird der Goetheweg hier vom 1827 gebauten Abbegraben. Über 1,5 Kilometer lang wurde der Graben vom Bergbau für die Energieversorgung genutzt und ist heute als Teil des Oberharzer Wasserregals Weltkulturerbe. Da der Graben aber dem Moor Wasser entzieht, wurden einige Zulaufgräben des Abbegrabens bereits renaturiert. Einen besonderen Hingucker gibt es hier an einem Baum. Auf einem Schild werden die Wanderer anschaulich gebeten, das Klo am Goethepfahl zu nutzen und ihre Notdurft nicht im Wald zu verrichten. So etwas hatten wir vorher auch noch nicht gesehen! Doch bis dorthin ist es auch nicht mehr weit.

Wir verlassen nun den Goetheweg, der hier weiter Richtung Brocken geht, und biegen auf den Kaiserweg ein. Bei dem Kaiserweg handelt es sich um einen alten Handelsweg, der einst Goslar mit Nordhausen verband. Seinen Namen hat er wohl, weil Heinrich IV. hier Ende des 11. Jahrhunderts erfolgreich von seiner Burg in Bad Harzburg über den Kaiserweg vor den Sachsen flüchten konnte. Auch Heinrich der Löwe zog mit seinem Heer auf diesem Weg über den Harz. Heute ist der Kaiserweg ein Schotterweg. Rechts und links liegen interessante Steinformationen. Oder handelt es sich doch um eine Schildkröte? Nachdem wir die Abbe auf einer Brücke überquert haben, geht es am nächsten Abzweig wieder in Richtung Torfhaus. Nach einer leichten Steigung kommen wir zum Wald-Wandel-Weg. Hier könnt ihr auf einem kurzen Rundweg beobachten, wie aus abgestorbenen Bäumen wieder neues Leben wird und ein Wald entsteht. Besonders schön sind die vielen Fingerhüte rechts und links des Wegesrandes. Viele Insekten nutzen die schönen Blüten der für uns giftigen Pflanze für einen kleinen Schmaus.

Kurz vor dem Ende des Rundwanderweges ändert sich die Landschaft wieder und es sind Ausläufer des Moores zu sehen. Auch einen alten Torfstich gibt es hier. Kaum sind wir aus der Stille des Waldes herausgetreten, empfängt uns wieder der Trubel rund um Torfhaus. Autos rauschen auf der Hauptstraße an uns vorbei. Schade, dass die alten gemütlichen Gasthäuser in Torfhaus geschlossen oder schon verfallen sind. Stattdessen gibt es jetzt einen Ableger einer großen Gastronomiekette am Großparkplatz.

Hier gibt es weitere tolle und kurze Touren, die auch mit Kindern geeignet sind:

Oderteich: Rund um den Oderteich

Bodefälle: Bodefälle bei Braunlage

Liebesbankweg: Sweet kisses auf dem Liebesbankweg

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Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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